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Brachycephalie bei Hunden - Was du wissen solltest

Brachycephalie: Kurzköpfigkeit bei Hunden

Es ist bekannt, dass kurzköpfige Hunderassen, wie Mops und Französische Bulldogge, sehr beliebt sind. Allerdings ist diese "niedliche" Optik mit einem hohen Preis verbunden, da diese Tiere meist unter schweren Atemwegs- und Verdauungsproblemen leiden. Um mehr über Kurzköpfigkeit bei Hunden zu erfahren, haben wir hier wesentliche Informationen zusammengetragen.


Das Wichtigste in Kürze

 Brachycephalie hat seinen Ursprung im Griechischen und besteht aus dem Präfix "brachys" und dem Suffix "kephale", jeweils für kurz und Kopf.
 Das Auswählen eines runden, kurzen Kopfes bewirkt schwere Gesundheitsprobleme, die unter dem Begriff Brachycephalie-Syndrom zusammengefasst werden, die die Atmung betreffen.
 Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich die Symptome bei vielen Hunden mit Brachycephalie meist.
 Einige Hunde können jedoch bereits als Welpen betroffen sein
 Zur Verbesserung der Lebensqualität von Hunden mit Brachycephalie, gibt es aufwendige OP-Verfahren. Allerdings beheben sie nicht das Problem, das durch Züchter verursacht wurde

 

Was bezeichnet man als Brachycephalie?

 
Der Terminus Brachycephalie hat seinen Ursprung im Griechischen und besteht aus dem Präfix "brachys" und dem Suffix "kephale", jeweils für kurz und Kopf. Demnach bedeutet Brachycephalie eine Verkürzung des Kopfes. Diese ist vererbbar und wurde durch Zucht bei verschiedenen Hunderassen künstlich herbeigeführt, zu denen zum Beispiel zählen:
 
 

In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl an brachycephalen Hunden stark erhöht. Dies ist auf das Aussenden von Babysignalen (runder Kopf, große Augen) sowie das freundliche und gut gelaunte Wesen dieser Hunde zurückzuführen. Außerdem hat der "mopsfidele", ein sehr agiler kleiner Hund, in den letzten 50-80 Jahren durch überzogene Rassestandards von Hundezuchtverbänden an Nase eingebüßt. Die Brachycephalie betrifft ebenfalls einige Katzenrassen, insbesondere Perser oder Exotic Shorthair.


 

Was ist Qualzucht?

 
Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet die Zucht von Tieren, die unter nachteiligen oder schmerzhaften Erkrankungen, wie fehlender oder abnormer Organfunktion, Verhaltensstörungen usw. leiden können. Betrachtet man unter anderem die Auswirkungen der Zucht von Kurzköpfigkeit bei Hunden, so ist diese als qualvoll zu betrachten. Daher müssen Hunde, die an Atemwegssyndromen aufgrund von Brachycephalie leiden, unter keinen Umständen zur Zucht verwendet werden! Das Problem mit Hunden, die an Atemwegssyndromen aufgrund von Brachycephalie leiden, ist, dass sie unter extremen Atemnot leiden. Diese Hunde können keine ausreichende Menge an Sauerstoff aufnehmen und es kann zu schweren gesundheitlichen Komplikationen kommen. In einigen Fällen kann die Atemnot so schwerwiegend sein, dass die Hunde sterben.
 
 

Warum stellt die Züchtung auf Kurzköpfigkeit ein Problem dar?

 

Das Auswählen eines runden, kurzen Kopfes bewirkt schwere Gesundheitsprobleme, die unter dem Begriff Brachycephalie-Syndrom zusammengefasst werden. Diese Erkrankungen umfassen folgende Auswirkungen.

Die Nasenöffnung ist eingeschränkt und erlaubt weniger Atemluft in die Nasenhöhle. Zudem ist der angrenzende Nasenvorsprung oft reduziert, da die Nasenflügel zu groß sind und in den Bereich hineinragen.
 

Stauchung der Nasenmuscheln

Bei einem gesunden Hund dehnt sich der Kopf während des Wachstums aus: Die Welpen-Stupsnase wird im Erwachsenenalter länger. In der Nase befinden sich die sogenannten Nasenmuscheln, die aus schleimhautbedeckten, gewundenen Knochen bestehen. Sie erfüllen wichtige Funktionen: Sie feuchten die eingehende Atemluft an, erwärmen sie im Winter und kühlen sie im Sommer. Wenn der Hund hechelt, wird über die zigfach gefaltete Oberfläche der Nasenmuscheln Feuchtigkeit verdunstet. Dies bringt einen kühlenden Effekt, der lebenswichtig ist, da Hunde nicht in der Lage sind, effizient zu schwitzen. Obwohl das Hecheln eigentlich nur bei Hunden auftritt, ist es keine exklusive Eigenschaft der Haustiere. Auch andere Säugetiere und Reptilien hecheln unter bestimmten Bedingungen. Bei der Brachycephalie werden die Nasenmuscheln durch das Nicht-Verlängern der Nase eingeengt und sind nicht in der Lage, ihre Funktionen zu erfüllen. Sie verengen den Kanal, durch den die Luft zur Lunge strömen kann, und sind im Vergleich zur Größe des Tieres viel zu dick.
 

Rachenverengung

Der Luftstrom wird immer weiter eingeschränkt. Das Gaumensegel ist zu groß und zu dick, manchmal ist auch die Zunge zu groß, was zu wenig Platz hinterlässt. Die Mandeln sind oft entzündet und angeschwollen, wodurch noch weniger Raum bleibt.
 

Kehlkopf

Der Kehlkopf befindet sich an der Eingangspforte der Luftröhre und wird durch einen Deckel, die Epiglottis, verschlossen. Diese Maßnahme wird während des Schluckvorgangs ergriffen, um sicherzustellen, dass die Nahrung in die Speiseröhre gelangt und nicht stattdessen versehentlich in die Lunge. Bei bestimmten Hunderassen, besonders bei Möpsen, kann es häufig zu instabilen Kehlkopfknorpeln und erhöhten Mengen an Schleimhaut kommen. Aufgrund dessen kollabiert der Kehlkopf oft und es bleibt nur noch wenig Raum für den Durchfluss von Luft - der Hund hat schließlich Atemnot.
 

Verengte Luftröhre

Bei der Luftröhre gibt es zwei verschiedene Phänomene: Möpse weisen oft zu weichen Knorpel auf, was zu einem Zusammenfallen der Luftröhre führt, ähnlich dem Trachealkollaps anderer Rassen. Bei Französischen Bulldoggen ist der Knorpel dagegen zu eng, wodurch der Durchmesser der Luftröhre zu klein wird. Dieses Problem setzt sich meist in den Bronchen der Lunge fort und verhindert einen reibungslosen Luftstrom.
 

Verdauungstrakt

Das Einatmen mit Unterdruck führt dazu, dass sich die Speiseröhre erweitert und es zu einer chronischen Entzündung des Verdauungstrakts, der Refluxösophagitis, kommt. Dies kann außerdem dazu führen, dass der Vagusnerv stimuliert wird und es häufig zu Würgen und Erbrechen kommt, ähnlich wie bei der 'entzündlichen Darmerkrankung' (IBD). Köpfige Hunde sind ebenfalls anfällig für schwere Geburten, Zahnfehlstellungen und sogar einen Wasserkopf. Oft reiben auch die Nasenfalten an den Augen und die Tränenflüssigkeit ist unzureichend, wodurch es zu dauerhaften Augenentzündungen kommt.

 Es gibt Abweichungen in der Schwe­re der Krankheitsbilder, die bei Hunden mit Brachycephalie auftreten

In der Regel atmen Hunde ausschließlich über die Nase und sind deshalb noch stärker von Einschränkungen der oberen Atemwege betroffen. Nur in sehr starken Belastungen greifen sie auf die Maulatmung zurück, was ein Indiz für ein schlechtes Befinden ist. Die Lunge des Hundes ist kleiner als die eines Menschen. Daher muss er sich mehr bewegen und atmet daher auch schneller.
 
 

Welche Anzeichen und Ursachen gibt es beim Brachycephalie-Syndrom?

 

Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich die Symptome bei vielen Hunden mit Brachycephalie meist. Einige Hunde können jedoch bereits als Welpen betroffen sein. Der wohl bekannteste Faktor bei dieser Art von Hunden ist die Atemnot, die aufgrund der Einengung der Atemwege resultiert. Da die Atmung notwendigerweise durch den Brustkorb reguliert wird, muss ein sehr hoher Druck aufgebaut werden, um Luft in die Lunge zu bekommen. Dadurch kann es geschehen, dass Teile der Atemwege einfallen, wodurch noch weniger Luft durchströmt und der Hund nach Luft ringt. Nicht unerwähnt sollten auch die bekannten Schnarchgeräusche sein, die sich an den Engstellen bilden. Wenn der Kopf des Tieres auf dem Boden aufliegt, verstärkt der Druck von außen auf den Rachen die Symptome zusätzlich, weshalb viele brachycephale Hunde nicht gern in der Brust-Bauchlage schlafen. Aus diesem Grund müssen manche Hunde sogar im Sitzen schlafen, um nicht zu ersticken.

Und selbst ohne körperliche Anstrengung zeigen viele kurzköpfige Hunde eine geringe Toleranz für hohe Temperaturen. Nach nur geringer Anstrengung bei Hitze oder schwülem Wetter brauchen sie sehr lange Erholungsphasen, um zu einer normalen Atmung zurückzukehren. Wie oben erläutert, übernehmen die Nasenmuscheln beim Hund eine wichtige Funktion in der Thermoregulation. Über die Verdunstung von reichlich Flüssigkeit beim Hecheln wird eine Menge Wärme abgegeben. Bei Hunden mit Brachycephalie ist diese Fähigkeit sehr stark eingeschränkt. Dies erklärt ihre erhöhte Hitzeanfälligkeit. Bei großer Wärme oder plötzlicher Anstrengung ist dies für die Hunde lebensgefährlich!

 Eine länger andauernde Maulatmung bei brachycephalen Hunden ist nicht normal und sollte unverzüglich zum Tierarzt führen!

Menschen mit Brachycephalie (Schlafapnoe) leiden unter einer dauerhaften Sauerstoffunterversorgung, die zu einer Belastung des Stoffwechsels, des Hormonsystems und zu Entzündungszeichen führt. Der Körper steht unter ständigem Stress und es kommt häufig zu erbrechen, Durchfall sowie Lungen- und Herzproblemen. In schwerwiegenden Fällen kann es schließlich sogar zu einem Kreislaufkollaps und zum Tod durch Ersticken kommen.
 

Erkennen des Brachycephalie-Syndroms

Wenn Sie einen kurznasigen Hund besitzen und Ihnen die genannten Symptome vertraut vorkommen, bringen Sie ihn bitte schnellstmöglich zu einem Tierarzt! Der Begriff „Mopssprache“, der von einigen Züchtern verwendet wird, um das Schnarchen und Röcheln ihrer Hunde zu verschönern, unterschlägt völlig das Leiden der Tiere! Sie erhalten ständig nicht ausreichend Sauerstoff, leiden oft unter schwerer Atemnot und können sich nicht nur im Sommer kaum bewegen. Diese Geräusche haben nichts mit Kommunikation zu tun, wie z. B. dem Schnurren der Katze!

Die Ursache der Atembeschwerden wird neben der körperlichen Untersuchung anhand einer Endoskopie der Atemwege diagnostiziert, um die heiklen Stellen zu ermitteln. Eine Röntgen- und eine Computertomografie (CT) werden ebenfalls zur Prüfung der Situation in Betracht gezogen.
 
 

Die Behandlung von Brachycephalie

 

Wenn Hunde mit angeschlagener Atmung in die Tierarztpraxis kommen, wird ihnen zunächst bei der Stabilisierung geholfen, indem eine kühle und dunkle Umgebung geschaffen, Sauerstoff bereitgestellt und falls erforderlich Medikamente verabreicht werden. Leider ist es nicht möglich, das grundlegende Problem, die Kurzatmigkeit und die abnorme Form des Kopfes, zu beheben. Um Atemwegserkrankungen zuverlässiger zu beseitigen, erfordert die Operation des Nasen-Rachen-Raums am meisten Erfolg.

 Es wird eine Verkürzung und eine Verdünnung des überlangen und zu dicken Gaumensegels vorgenommen.
 Falls die Nasenöffnungen und der Nasenhauptkanal eng sind, wird ihre Weite durch das Entfernen von kleine Knorpel- und Hautteilen vergrößert.
 Mandeln, die eine Entzündung aufweisen und Raum beanspruchen, werden entfernt.
 Wenn die Nasenmuscheln den Atemweg blockieren, kann man sie verkleinern.
 

Es ist wesentlich, alle Engstellen zu lokalisieren und zu operieren, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen. Dieser Prozess wird auch als "Multi-Level-Chirurgie" bezeichnet, da mehrere kritische Punkte gleichzeitig bearbeitet werden. Dabei kommen leichte Lasertechniken zur Anwendung, um sehr feine, nicht blutende Einschnitte zu machen und präzise in der engen Nase zu arbeiten. Der Zweck dieses Verfahrens ist, ein umfassendes und dauerhaftes Ergebnis zu gewährleisten. Dennoch kann es vorkommen, dass nach einiger Zeit Symptome verschlechtern, was dann meist eine weitere Operation erfordert. Manchmal reicht es auch aus, Narbengewebe zu entfernen.

Sobald ein Hund ein ständiges Schnarchen als erstes Anzeichen aufweist, sollte man rasch eingreifen, da andernfalls ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird, dessen Symptome sich verschlechtern und der Eingriff umso komplexer wird, ohne dass es eine vollständige Heilung gibt. Da die Langzeitfolgen durch schlechte Atmung so gravierend sind, wird eine Operation gerechtfertigt.

Hunde mit Übergewicht und Brachycephalie sollten unbedingt abnehmen. Dies ist notwendig, da Fettgewebe im Rachenbereich eingelagert wird und so den vorhandenen Raum verkleinert. Hunde, die an einer dauerhaften Reizung des Magen-Darm-Traktes leiden, benötigen außerdem eine angepasste Ernährung. Eine vorübergehende Behandlung mit Medikamenten kann ebenfalls erforderlich sein.
 

Kosten und Risiken einer Operation bei einem brachycephalen Hund

Das Risiko von Operationen bei brachycephalen Hunden ist erhöht, aufgrund ihrer Kreislaufstörungen, fehlender Sauerstoffzufuhr, Vorerkrankungen und Übergewicht, was die Auswirkungen einer Vollnarkose verschlimmert. Ihr Tierarzt wird Sie über den Eingriff informieren und alles Nötige mit Ihnen besprechen. Es ist daher besser, eine mögliche Brachycephalie-Operation frühzeitig durchzuführen, bevor sich die Einschränkungen verschlimmern.

Die Gebührenordnung GOT für Tierärzte gibt übrigens für sämtliche tierärztliche Leistungen Abrechnungssätze an, die mit einem Faktor von 1-4 berechnet werden. Der Faktor orientiert sich an der Schwe­re des Eingriffs bzw. es fallen etwa für Notfallbehandlungen höhere Sätze an als in der Terminsprechstunde. Wenn Sie wissen möchten, was die Brachycephalie-OP für Ihren Hund kosten würde, sprechen Sie einfach mit Ihrem Tierarzt darüber.
 
 

Behandlung und Tierschutz von Brachycephalie

 

Es ist wahr, dass es zur Verbesserung der Lebensqualität von Hunden mit Brachycephalie aufwendige OP-Verfahren gibt. Allerdings beheben sie nicht das Problem, das durch Züchter verursacht wurde, sondern helfen nur dem einzelnen Hund. Daher sollte das Ziel sein, diesen Hunderassen ein normales Leben durch entsprechende Zuchtauswahl zu ermöglichen. Da die Auswirkungen der Brachyzephalie so schwerwiegend sind, haben Tierärzte bereits versucht, Ausstellungsverbote zu erreichen.

Es wird empfohlen, auf die Anschaffung eines kurzköpfigen Hundes zu verzichten. Sollten Sie dennoch dazu entschließen, so ist auf eine deutlich ausgeprägte Nase zu achten, da bei Möpsen Rückzüchtungen vorliegen können. Um die körperliche Belastbarkeit der Hunde zu prüfen, empfiehlt es sich, einen Fitnesstest durchführen zu lassen, welcher in jüngster Zeit angeboten wird.

Brachycephalie ist eine schwere Krankheit von Hunden, die mit einer kurzen und starken Verformung des Schädels einhergeht. Die Krankheit kann zu schweren Atemproblemen, Herzfehlern und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Da die Auswirkungen der Brachycephalie so schwerwiegend sind, haben Tierärzte bereits versucht, Ausstellungsverbote zu erreichen. Um sicherzustellen, dass Ihr vierbeiniger Freund bei einer Erkrankung ordnungsgemäß versorgt wird, ist es wichtig, dass Sie eine geeignete Hundekrankenversicherung, wie beispielsweise die HanseMerkur Hundeversicherung, haben.

Um die beste Versicherung für Ihren Hund zu finden, besuchen Sie unsere Seite zu Hundekrankenversicherungen. Schützen Sie sich und Ihren treuen Weggefährten vor möglichen hohen Kosten für Tierarztrechnungen.


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