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Fellpflege beim Hund
Gesundes Fell – gesunder Hund: So pflegen Sie das Haarkleid Ihres Vierbeiners richtig
Ein sauberes, glänzendes Fell ist weit mehr als nur ein optischer Pluspunkt – es ist ein Spiegelbild der Gesundheit Ihres Hundes. Fellpflege schützt vor Parasiten, beugt Hautproblemen vor und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Doch wie oft sollte man bürsten? Welche Bürste passt zum Felltyp? Und was ist bei Fellwechsel, sensibler Haut oder verfilztem Fell zu beachten?
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie die Fellpflege bei Ihrem Hund richtig umsetzen – abgestimmt auf Felltyp, Lebensphase und Jahreszeit. Wir erklären, wann professionelle Hilfe sinnvoll ist, welche natürlichen Mittel sich eignen und wie Sie typische Fehler vermeiden. Ob kurzhaarig oder langhaarig, Welpe oder Senior: Mit dem richtigen Wissen und der passenden Routine bleibt das Fell Ihres Hundes gesund, glänzend – und frei von Problemen.
Das Wichtigste im Überblick
Schutz, Gesundheit, Wohlbefinden – was das Hundefell alles leistet
Warum Fellpflege beim Hund so wichtig ist
Das Fell Ihres Hundes übernimmt weit mehr Aufgaben als bloße Wärmeregulierung. Es schützt vor Umwelteinflüssen, zeigt gesundheitliche Veränderungen an und beeinflusst das Wohlbefinden. Vernachlässigte Fellpflege kann dagegen schnell zu ernsthaften Problemen führen.
Das Haarkleid eines Hundes erfüllt eine Vielzahl biologischer Funktionen: Es schützt die Haut vor UV-Strahlung, Kälte und Hitze, verhindert Verletzungen durch Dornen oder Insektenstiche und wirkt als natürliche Barriere gegen Schmutz, Keime und Parasiten. Gleichzeitig transportiert das Fell über Talgdrüsen wichtige Hautfette an die Oberfläche – ein natürlicher Schutzfilm, der Feuchtigkeit erhält und Entzündungen vorbeugt.
Ein gesundes, gepflegtes Fell ist deshalb nicht nur ein ästhetischer Aspekt, sondern ein direktes Zeichen körperlicher Gesundheit. Umgekehrt kann vernachlässigte Fellpflege gravierende Folgen haben: Verfilzungen führen zu schmerzhafter Hautspannung, Sauerstoffmangel unter verklebtem Haar kann Entzündungen auslösen. Unentdeckte Parasiten wie Flöhe oder Zecken bleiben bei dichtem, ungepflegtem Fell oft länger unbemerkt – ebenso wie kleine Verletzungen, allergische Reaktionen oder Hautausschläge.
Besonders im Fellwechsel – meist im Frühjahr und Herbst – ist die Fellpflege entscheidend. Alte Unterwolle muss regelmäßig entfernt werden, um Hitzestau und Hautreizungen zu vermeiden. Langhaarige und dicht bepelzte Hunde benötigen hierbei deutlich mehr Unterstützung als kurzhaarige Rassen. Auch für ältere Tiere, die sich selbst nicht mehr ausreichend pflegen können, wird die manuelle Fellpflege durch den Halter zur Pflichtaufgabe.
Nicht zuletzt stärkt regelmäßige Pflege auch die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Das ruhige Bürsten, Streicheln und Kontrollieren wirkt beruhigend, schafft Nähe und hilft, Stress abzubauen. So wird die Fellpflege zu einem festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge – körperlich wie emotional.
Jeder Felltyp braucht seine eigene Pflege – worauf es wirklich ankommt
Felltypen & Pflegeanforderungen im Überblick
Ob kurz, lang, drahtig oder lockig – das Fell eines Hundes bestimmt maßgeblich, wie häufig und auf welche Weise es gepflegt werden muss. Wer den eigenen Hund und seinen Felltyp kennt, kann gezielt die passende Pflegeroutine entwickeln und typische Probleme vermeiden.
Kurzhaariges Fell (glattes Deckhaar, keine Unterwolle)
Kurzhaarige Hunde – wie Dobermann, Boxer oder Dalmatiner – benötigen vergleichsweise wenig Pflegeaufwand. Einmal wöchentliches Bürsten mit einem Gummihandschuh oder einer weichen Naturborstenbürste genügt meist, um lose Haare zu entfernen und die Hautdurchblutung zu fördern. Trotzdem sollte auch bei kurzhaarigen Rassen der Fellzustand regelmäßig kontrolliert werden – vor allem im Fellwechsel oder bei Hautreizungen.
Kurzhaar mit Unterwolle (z. B. Labrador, Schäferhund)
Diese Fellstruktur stellt besondere Anforderungen: Das Deckhaar ist kurz, darunter befindet sich eine dichte, saisonal wechselnde Unterwolle. Gerade im Fellwechsel ist tägliches Bürsten sinnvoll, um abgestorbene Haare zu entfernen und Hitzestau oder Juckreiz zu vermeiden. Unterwollbürsten oder spezielle Entfilzungswerkzeuge sind hier hilfreich – wichtig ist dabei immer eine schonende Anwendung.
Langhaariges Fell (z. B. Collie, Havaneser, Afghane)
Langhaarige Hunde benötigen intensive, meist tägliche Pflege. Ohne regelmäßiges Bürsten kommt es schnell zu Knoten, Verfilzungen und Hautproblemen. Hier empfiehlt sich die Kombination aus grobzinkigem Kamm, Drahtbürste mit Noppen und Pflegehandschuh. Besonders empfindliche Zonen wie Bauch, Achseln oder hinter den Ohren sollten gezielt behandelt werden.
Stockhaar (z. B. Husky, Malinois, Berner Sennenhund)
Stockhaarige Hunde besitzen eine dichte Unterwolle und wetterfestes Deckhaar. Sie haaren stark im Fellwechsel – oft über mehrere Wochen. Bürsten ist in dieser Zeit idealerweise täglich notwendig. Eine Mischung aus Zupfbürste, Kamm und gegebenenfalls Furminator hilft, abgestorbenes Haar zu lösen. Wichtig: Niemals komplett scheren, da der Fellschutz sonst dauerhaft beeinträchtigt wird.
Rauhaar / Trimmfell (z. B. Drahthaarterrier, Schnauzer)
Rauhaarfell benötigt keine klassische Schur, sondern regelmäßiges Trimmen. Dabei werden abgestorbene Haare per Hand oder Trimmmesser entfernt – etwa alle 8–12 Wochen. Wird das Rauhaarfell nicht getrimmt, verfilzt es, wird stumpf und verliert seine schützende Funktion. Die Pflege zwischendurch erfolgt mit einer weichen Drahtbürste oder einem Striegel.
Lockiges oder wolliges Fell (z. B. Pudel, Labradoodle)
Diese Fellstruktur wächst kontinuierlich, ohne saisonalen Fellwechsel. Sie verfilzt schnell, wenn nicht konsequent gebürstet wird – idealerweise mehrmals pro Woche. Regelmäßiges Scheren oder Schneiden ist Pflicht. Pflegefehler führen bei diesen Hunden rasch zu Hautproblemen und Verknotungen. Besonders wichtig: Die Pflege sollte früh trainiert und positiv verknüpft werden.
So finden Sie das richtige Werkzeug für ein gesundes, gepflegtes Fell
Bürsten & Werkzeugwahl – welche Pflegehilfen wirklich sinnvoll sind
Die Auswahl der passenden Bürste oder des richtigen Kamms entscheidet maßgeblich darüber, wie effektiv und schonend die Fellpflege verläuft. Unterschiedliche Felltypen erfordern unterschiedliche Werkzeuge – von der Gummibürste bis zur Trimmklinge.
Ein häufiger Fehler bei der Fellpflege besteht darin, wahllos zur nächstbesten Bürste zu greifen. Dabei ist die Wahl des Werkzeugs entscheidend – nicht nur für die Pflegeleistung, sondern auch für das Wohlbefinden des Hundes. Wird mit zu harten Borsten gearbeitet oder eine ungeeignete Bürste verwendet, kann es zu Hautreizungen, Verfilzungen oder unnötigem Stress kommen.
Für kurzhaarige Hunde mit glattem Fell eignen sich weiche Naturborstenbürsten oder Gummihandschuhe. Sie entfernen lose Haare, stimulieren die Hautdurchblutung und sorgen für Glanz – ohne die empfindliche Haut zu reizen. Für kurzhaarige Hunde mit Unterwolle, wie Labrador oder Schäferhund, ist zusätzlich der Einsatz eines Unterwollkamms oder eines Entfilzungsstriegels sinnvoll, vor allem während des Fellwechsels.
Langhaarige Hunde profitieren von Drahtbürsten mit Noppen oder Kombibürsten, die Verfilzungen lösen und gleichzeitig schonend durch das Fell gleiten. Ergänzend kann ein grobzinkiger Metallkamm zum Einsatz kommen, um hartnäckige Knoten zu lösen – besonders in empfindlichen Bereichen wie Achseln, Ohrenansätzen oder hinter den Oberschenkeln.
Für lockiges oder wolliges Fell, wie beim Pudel oder Labradoodle, eignen sich sogenannte Zupfbürsten mit feinen, gebogenen Metallborsten. Sie erreichen auch tieferliegende Haarschichten und verhindern, dass sich das Fell zu dicht aufbaut oder verfilzt. Regelmäßiges Ausbürsten ersetzt hier nicht die professionelle Schur, kann sie aber deutlich erleichtern.
Rauhaarrassen mit Trimmfell – etwa Terrier – benötigen in regelmäßigen Abständen ein fachgerechtes Trimming. Hierbei wird das abgestorbene Deckhaar mit einem Trimmmesser oder per Hand entfernt. Zwischen den Trimmterminen kann mit einer weichen Drahtbürste vorsichtig durchgebürstet werden, um lose Haare zu entfernen.
Ergänzend zur Bürste können Pflegehandschuhe, Silikonbürsten oder Fellpflegekämme sinnvoll sein – je nach Empfindlichkeit des Hundes oder Zweck der Anwendung. Hochwertige Werkzeuge, die auf den individuellen Bedarf abgestimmt sind, erleichtern nicht nur die Pflege, sondern sorgen auch dafür, dass sich Ihr Hund dabei wohlfühlt und entspannt.
Wenn das Fell wechselt – was Ihr Hund jetzt braucht
Fellwechsel beim Hund – was Sie beachten müssen
Zweimal im Jahr steht für viele Hundehalter eine besondere Herausforderung an: der Fellwechsel. Im Frühjahr und Herbst stößt der Hund sein Haarkleid ab – oft sichtbar, manchmal unterschätzt. Mit der richtigen Pflege können Sie Hautreizungen vermeiden, das Wohlbefinden verbessern und das Zuhause sauber halten.
Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, bei dem sich das Haarkleid des Hundes an die Jahreszeiten anpasst. Im Frühling wird das dichte Winterfell abgestoßen, um die Körpertemperatur im Sommer besser zu regulieren. Im Herbst wächst wiederum eine dickere Unterwolle nach, die vor Kälte schützt. Der Wechsel dauert in der Regel mehrere Wochen und ist bei vielen Rassen mit starkem Haarverlust verbunden – insbesondere bei Hunden mit dichter Unterwolle wie Labrador, Schäferhund oder Berner Sennenhund.
Während dieser Zeit ist die Fellpflege besonders wichtig. Tägliches Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen, verfilzte Unterwolle zu lösen und die Haut zu belüften. So wird nicht nur das Risiko für Juckreiz und Hautentzündungen verringert, sondern auch die Belastung für den Hund reduziert – denn abgestorbene Haare, die nicht entfernt werden, stauen Hitze, fördern Bakterienbildung und können das Hautklima negativ beeinflussen.
Geeignete Werkzeuge für den Fellwechsel sind Unterwollbürsten, Zupfbürsten oder spezielle Striegel, die auch tiefsitzende Haare erreichen. Wichtig: Niemals mit Kraft arbeiten – die Bürste soll das Fell lösen, nicht herausreißen. Bei starkem Haarausfall oder verklebtem Fell kann auch der Gang zum Hundefriseur ratsam sein, insbesondere bei älteren oder bewegungseingeschränkten Tieren.
Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Omega-3-Fettsäuren, Biotin und Zink unterstützen Haut und Fell und können den Fellwechsel positiv beeinflussen. Ergänzend dazu helfen regelmäßige Fellkontrollen dabei, Parasiten oder Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen.
Der Fellwechsel ist kein Krankheitssymptom – aber er kann für Hund und Halter zur Belastung werden, wenn die Pflege vernachlässigt wird. Wer rechtzeitig reagiert und die Pflegeroutine anpasst, sorgt dafür, dass der saisonale Haarwechsel reibungslos verläuft und das Haarkleid gesund nachwächst.
Sicherheit für alle Fälle – mit der passenden Absicherung für Ihren Hund
Diese Versicherungen sollten Hundehalter kennen
Unfälle, Operationen oder rechtliche Streitfälle – wer einen Hund hält, sollte sich frühzeitig mit dem passenden Versicherungsschutz befassen. Diese drei Versicherungen gehören zu den wichtigsten Policen für Hundehalter und bieten finanziellen Rückhalt in kritischen Momenten.
Hundekrankenversicherung
Ob akute Erkrankung, chronisches Leiden oder aufwendige Diagnostik – Tierarztkosten können schnell hohe Summen erreichen. Eine Hundekrankenversicherung übernimmt, je nach Tarif, ambulante und stationäre Behandlungen, Medikamente, Bildgebung und mehr. Sie schützt vor finanziellen Belastungen im Krankheitsfall und ermöglicht die bestmögliche Versorgung ohne Kompromisse.
Hunde-OP-Versicherung
Nicht jede Versicherung deckt Operationen vollständig ab. Die OP-Versicherung konzentriert sich auf chirurgische Eingriffe – z. B. nach einem Unfall, bei Gelenkerkrankungen oder bei Magendrehung. Sie übernimmt Narkose, OP-Kosten, Klinikaufenthalt und Nachsorge. Besonders sinnvoll für junge, aktive Hunde oder Tiere mit erhöhtem Risiko.
Hundehalterhaftpflicht
Wenn der eigene Hund Schäden verursacht – z. B. einen Unfall auslöst oder eine Person verletzt – haften Halter in voller Höhe. Die Hundehalterhaftpflicht schützt vor diesen Kosten und ist in vielen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben. Sie greift bei Sach‑, Personen- und Vermögensschäden und gehört zu den wichtigsten Absicherungen für Hundehalter.
Sanfte Unterstützung für Haut und Fell – was wirklich hilft
Natürliche Öle & Pflegeprodukte für gesundes Hundefell
Viele Hundehalter greifen bei der Fellpflege auf natürliche Mittel zurück – ob zur Unterstützung der Hautgesundheit oder zur Verbesserung des Fellglanzes. Doch nicht jedes Öl oder Pflegeprodukt ist für jeden Hund geeignet. Wichtig ist der gezielte Einsatz – und die richtige Qualität.
Natürliche Öle wie Leinöl, Lachsöl oder Kokosöl gelten als bewährte Mittel zur Unterstützung der Fellgesundheit. Sie enthalten wichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die eine positive Wirkung auf Haut, Fellstruktur und Immunabwehr haben können. Besonders in der Fellwechselzeit profitieren viele Hunde von einer gezielten Ergänzung – idealerweise in Rücksprache mit Tierarzt oder Tierheilpraktiker.
Leinöl zum Beispiel wird häufig innerlich angewendet, da es entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und die Haut von innen heraus unterstützt. Lachsöl ist reich an EPA und DHA, den wichtigsten Omega-3-Fettsäuren, die bei trockener oder schuppiger Haut hilfreich sein können. Auch Biotin, Zink und Vitamin E sind in vielen Ergänzungsmitteln enthalten und tragen zur Regeneration der Hautbarriere bei.
Für die äußere Pflege werden vor allem milde, rückfettende Hundeshampoos empfohlen – ohne Duftstoffe, Silikone oder Parabene. Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, greift auf pH-neutrale Produkte zurück, die speziell für die empfindliche Hundehaut entwickelt wurden. Ergänzend können auch Pflege- oder Glanzsprays verwendet werden, um das Bürsten zu erleichtern oder fliegende Haare zu binden.
Vorsicht ist bei selbstgemischten Hausmitteln geboten: Nicht alle ätherischen Öle sind für Hunde verträglich – Teebaumöl etwa kann schon in kleinen Mengen toxisch wirken. Auch die Dosierung bei der innerlichen Gabe von Ölen sollte sorgfältig erfolgen. Ein grober Richtwert liegt bei 1 Teelöffel Öl pro 10 Kilogramm Körpergewicht täglich – angepasst an den Gesundheitszustand und die Fütterung.
Naturbasierte Fellpflege kann eine sinnvolle Ergänzung sein – vorausgesetzt, sie wird richtig angewendet und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung oder tierärztliche Kontrolle missverstanden.
Was Halter selbst machen können – und wann der Profi ran sollte
Scheren, Trimmen & professionelle Hilfe – wann ist was sinnvoll?
Nicht jedes Fell darf einfach geschnitten oder rasiert werden. Während einige Hunderassen regelmäßig geschoren werden müssen, ist bei anderen das sogenannte Trimmen unerlässlich. Und manchmal führt kein Weg am Profi vorbei – zum Wohl des Hundes.
Viele Hundehalter greifen zur Schermaschine, wenn das Fell zu lang oder verfilzt erscheint – doch das ist nicht immer die richtige Lösung. Ob ein Hund geschoren, getrimmt oder einfach regelmäßig gebürstet werden sollte, hängt maßgeblich vom Felltyp ab.
Rassen mit kontinuierlich wachsendem Fell – wie Pudel, Bichon Frisé oder Havaneser – müssen regelmäßig geschoren oder geschnitten werden. Hier wächst das Fell nach, ohne sich selbstständig zu erneuern. Wird es nicht gekürzt, verfilzt es und beeinträchtigt das Wohlbefinden des Hundes.
Hunde mit Trimmfell – etwa Terrier, Schnauzer oder Rauhaardackel – benötigen dagegen ein regelmäßiges Trimmen. Dabei werden abgestorbene Deckhaare händisch oder mit einem Trimmmesser entfernt. Das ist nicht nur wichtig für die Optik, sondern auch für die Hautgesundheit, denn abgestorbenes Haar verstopft Poren und kann zu Juckreiz oder Ekzemen führen. Ein regelmäßiger Trimmrhythmus (alle 8 bis 12 Wochen) wird empfohlen – bei unsicherer Handhabung am besten durch einen Hundefriseur.
Hunde mit Stockhaar, Unterwolle oder doppeltem Fellaufbau – z. B. Husky, Schäferhund oder Golden Retriever – sollten in der Regel nicht geschoren werden. Ein einmal abrasiertes Deckhaar wächst oft nicht gleichmäßig oder vollständig nach. Das natürliche Wärmeregulationssystem des Hundes wird dadurch gestört – im Sommer wie im Winter. Stattdessen sollte die Unterwolle gründlich ausgebürstet werden, besonders während des Fellwechsels.
Professionelle Hilfe ist immer dann ratsam, wenn der Hund starke Verfilzungen hat, Angst vor der Fellpflege zeigt oder der Halter sich unsicher im Umgang mit Schere, Trimmwerkzeug oder Schermaschine fühlt. Ein ausgebildeter Hundefriseur erkennt Fellprobleme frühzeitig, berät zu Pflegeintervallen und sorgt für eine schonende Behandlung – auch bei sensiblen oder älteren Hunden.
Was Sie bei der Fellpflege unbedingt vermeiden sollten
Häufige Fehler & Risiken bei der Fellpflege
Gute Absicht allein reicht bei der Fellpflege nicht aus – viele Halter machen unbewusst Fehler, die Haut und Fell schädigen können. Damit es gar nicht so weit kommt, sollten typische Pflegefehler frühzeitig erkannt und vermieden werden.
Ein häufiger Fehler ist die falsche Werkzeugwahl. Wer bei einem langhaarigen Hund mit einer zu groben Bürste arbeitet, erreicht die Unterwolle nicht – umgekehrt kann eine zu harte Bürste bei kurzhaarigen Tieren die Haut reizen oder verletzen. Auch Kämme mit scharfen Zinken können Mikrorisse verursachen, die Hautprobleme begünstigen.
Ein weiterer häufiger Irrtum ist zu seltenes oder falsches Bürsten. Gerade während des Fellwechsels reicht einmal wöchentliches Kämmen oft nicht aus. Verfilzungen entstehen schnell – besonders an den Innenschenkeln, hinter den Ohren oder im Achselbereich – und führen bei Bewegung zu Schmerzen oder Hautentzündungen. Diese Knoten lassen sich später nur noch mit Mühe entfernen oder müssen herausgeschnitten werden.
Ebenfalls problematisch ist das unbedachte Scheren von Rassen mit Unterwolle. Bei Schäferhunden, Huskys oder Retrievern schadet ein Rasieren dem natürlichen Fellschutz. Die Folge können Hitzestau, Sonnenbrand oder langfristige Störungen im Haarwachstum sein. Stattdessen sollte die Unterwolle konsequent ausgebürstet werden.
Ein oft unterschätztes Risiko sind ungeeignete Pflegeprodukte. Menschenshampoos oder stark parfümierte Produkte stören den pH-Wert der Hundehaut und können zu Juckreiz oder Hautirritationen führen. Auch vermeintlich natürliche Mittel wie Teebaumöl können für Hunde toxisch sein – schon in geringen Mengen.
Nicht zuletzt ist auch das Fehlverhalten des Halters während der Pflege ein Faktor: Unruhe, Hektik oder fehlende Routine machen den Hund nervös und führen zu Stress. Wird die Fellpflege zur negativen Erfahrung, wird sie beim nächsten Mal umso schwieriger. Eine ruhige Umgebung, positive Bestärkung und regelmäßige Pflegeintervalle helfen, das Vertrauen des Hundes zu stärken.
Wer diese Fehler kennt und bewusst meidet, legt die Grundlage für eine gesunde, effektive und stressfreie Fellpflege – im Sinne des Tieres und der gemeinsamen Beziehung.
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Zusammenfassung
Die Fellpflege ist weit mehr als eine kosmetische Maßnahme – sie ist ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsvorsorge beim Hund. Ein gepflegtes Fell schützt vor äußeren Einflüssen, reguliert die Körpertemperatur und signalisiert, ob es dem Tier körperlich gut geht. Je nach Felltyp unterscheiden sich Aufwand und Werkzeuge deutlich: Während kurzhaarige Hunde meist mit wöchentlicher Pflege auskommen, brauchen langhaarige und unterwollige Rassen oft tägliche Unterstützung – besonders im Fellwechsel.
Mit der richtigen Bürste, einer angepassten Routine und einem guten Verständnis für die Bedürfnisse des eigenen Hundes lässt sich die Fellpflege stressfrei und wirkungsvoll in den Alltag integrieren. Auch natürliche Pflegeprodukte, sinnvolle Nahrungsergänzungen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung können dazu beitragen, Hautprobleme zu vermeiden und die Fellgesundheit langfristig zu fördern. Wer Fehler wie falsches Scheren, ungeeignete Produkte oder Vernachlässigung vermeidet, sorgt nicht nur für ein schönes Erscheinungsbild – sondern auch für das Wohlbefinden seines Vierbeiners.
häufige Fragen
Wie erkenne ich, ob mein Hund verfilztes Fell hat?
Verfilzungen sind meist tastbar und entstehen bevorzugt in Bereichen mit viel Reibung, z. B. hinter den Ohren, in den Achseln oder an den Innenschenkeln. Ist das Fell knotig, lässt sich schwer kämmen oder fühlt sich hart an, sollten Sie es kontrolliert ausbürsten oder ggf. fachgerecht schneiden lassen.
Kann zu häufiges Baden dem Hundefell schaden?
Ja. Zu häufiges Baden – besonders mit falschem Shampoo – kann den natürlichen Schutzfilm der Haut zerstören und zu Trockenheit, Juckreiz oder Irritationen führen. Hunde sollten nur bei Bedarf und mit pH-neutralem Hundeshampoo gebadet werden. Im Regelfall genügt das alle 6 bis 8 Wochen.
Welche Fellpflege braucht ein Hund im Winter?
Im Winter ist das Fell besonders wichtig für den Kälteschutz. Es sollte sauber, trocken und frei von Verklebungen sein. Verfilzte Unterwolle kann die Isolationswirkung beeinträchtigen. Außerdem sollten Streusalzrückstände an Pfoten und Bauch nach dem Spaziergang regelmäßig entfernt werden.
Wann ist ein Besuch beim Hundefriseur wirklich sinnvoll?
Ein Besuch beim Hundefriseur empfiehlt sich bei Rassen mit Trimm- oder Schneidefell, bei starken Verfilzungen, bei sehr unruhigen oder älteren Tieren sowie immer dann, wenn Sie sich unsicher im Umgang mit Schere, Trimmer oder Pflegeprodukten fühlen.