Der neue Test zu den Berufsunfähigkeitsversicherungen ist da. Wie jedes Jahr hat Stiftung Warentest in der Zeitschrift „Finanztest“ die Bewertungen der Versicherer für die BU veröffentlicht.
Viele wird es überraschen: Die Stiftung Warentest ist kein gemeinnütziger Verein. In Deutschland gelten die Tests der Stiftung als Sicherheit für einen informierten Kauf oder den kundigen Abschluss von Verträgen. Die Gewinner der Tests, die sich mit der Note „sehr gut“ schmücken können, werden allgemein durch die Qualitätsgarantie der Stiftung Warentest als seriös und verlässlich angesehen.
Tatsache ist, dass auch die beliebte Stiftung Warentest auf den eigenen Geldbeutel schauen muss. Zum einen zahlen die Konsumenten 5 Euro, um die Tests einsehen zu können. Zum anderen bezahlen die getesteten Unternehmen Lizenzen, um mit ihren Bewertungen von der Stiftung Warentest werben zu dürfen. 10.000 Euro Lizenzgebühr im Jahr zahlt eine Versicherung für die Werbung mit der erhaltenen Note.
Oder brauche ich doch noch eine Beratung von einem unabhängigen und kompetenten Versicherungsexperten?
Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Wer eine wirklich informierte Entscheidung bei der Wahl der BU treffen möchte, sollte besser auf eine individuelle Beratung setzen. Der Finanztest der Stiftung Warentest übernimmt keine Haftung für die erstelle Bewertung. Der Versicherungsmakler oder der Versicherungsvermittler hingegen haften durchaus, wenn sie fahrlässig falsch beraten. Darüber hinaus kann der Versicherungsberater individuell auf Ihre Bedürfnisse eingehen und diese konkret miteinbeziehen, wenn er Sie zum Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung berät. Doch dazu später mehr.
Tatsache ist: Sogar die Bundesregierung rät zum Abschluss einer BU von über 1000 Euro Rentenauszahlung pro Monat. Denn der staatliche Schutz ist erwiesenermaßen nicht ausreichend.
Der Aufbau des Finanztests für die Berufsunfähigkeitsversicherungen von Stiftung Warentest ist zumindest fragwürdig. Von 71 getesteten Versicherungsanbietern haben 35 mit der Note „sehr gut“ abgeschnitten. Das entspricht der Hälfte. 32 waren immer noch „gut“ und lediglich 4 „befriedigend“. Bei den neun getesteten Kriterien handelt es sich in erster Linie um Standardleistungen. Sie werden von praktisch allen Versicherungen als Mindestleistungen erfüllt. Kein Wunder, dass der Notendurchschnitt (und folglich die Einnahmen für die Werbelizenzen) bei Stiftung Warentest so hoch ist.
Sicher kann gesagt werden: Versicherungen, die diese Mindeststandards nicht erfüllen, sind nicht empfehlenswert. Zur konkreten Auswahl einer BU unter der Vielzahl der Versicherer, die die Mindeststandards erfüllen, reicht der Test aber nicht.
Wichtige Kriterien wurden beim Finanztest lediglich am Rande erwähnt. Wie diese in die Endbewertung einfließen, bleibt unklar.
Zusammenfassend ist der Test zur BU von Stiftung Warentest undurchsichtig, unklar und, vor allem: Die Kriterien sind viel zu niedrig angesetzt.
Das eine oder andere gute Haar müssen wir jedoch trotz vieler Kritikpunkte am Finanztest lassen.
Die Stiftung Warentest sieht, mehr oder weniger vorsätzlich, nur oberflächlich auf das breite Angebot von Berufsunfähigkeitsversicherungen. Viele Kriterien wurden nicht beachtet, der „Modellkunde“ entspricht kaum den tatsächlichen typischen Kunden und viele Zusatzkomponenten wurden kaum beachtet. Der Testbericht kann lediglich eine vage Übersicht über das Angebot an Versicherungen geben.
Tatsächlich sind die vielen zur Verfügung stehenden Berufsunfähigkeitsversicherungen weiterhin ein Dschungel an für den Laien unübersichtlichen Angeboten. Zudem hat jeder Mensch vollkommen individuelle Bedürfnisse. Die jeweiligen Konditionen der Versicherungen variieren stark, je nach Alter, Geschlecht, Familiensituation, Beruf, Vorerkrankungen, Lebensstil und entsprechender Risikoeinschätzung der jeweiligen Versicherung. Deshalb ist die persönliche Beratung zur BU durch einen qualifizierten Versicherungsexperten der bessere Weg, um eine optimale und exklusive, praktische Lösung zu finden.
Ihr Finanz- und Versicherungsmakler führt Sie fachkundig durch den individuellen Beratungsablauf zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Zuerst werden Ihre persönlichen Daten, sowie Gesundheitsangaben ermittelt und Fragen zu Ihrem Lebensstil, wie Hobbys und Beruf gestellt. Daraus zeichnet sich ab, welche Versicherungsgesellschaften die vorteilhaftesten Konditionen für Sie anbieten können.
Im nächsten Schritt wird die „technische Ausstattung“ besprochen. Zusammen mit dem Berater Ihres Vertrauens können Sie entscheiden, welche Serviceleistungen für Sie persönlich wichtig sind. Aufgrund dieser Angaben findet Ihr Beratungspersonal die Versicherungsgesellschaften, die Ihren Anforderungen entsprechen können und kann den besten Tarif für Sie dort ausmachen.
Testberichte wie der BU-Finanztest von Stiftung Warentest können durchaus interessante Informationen enthalten und helfen, das Allgemeinwissen zu verbessern. Die Arbeit von geschulten Versicherungsexperten und Versicherungsexpertinnen können sie jedoch nicht tun. Vertrauen Sie sich qualifiziertem Beratungspersonal an, das eine ideale und kostengünstige Lösung für Ihre individuelle Lebenssituation für Sie findet.