Hunde sind beliebte Haustiere und begleiten uns oft über viele Jahre. Wie bei jedem Lebewesen können auch Hunde krank werden. Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, die bei Hunden auftreten können, von harmlosen Erkrankungen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Krankheiten kann dazu beitragen, das Leben und Wohlbefinden des Hundes zu verbessern und möglicherweise sogar sein Leben zu retten. In dieser Übersicht werden einige der häufigsten Hundekrankheiten aufgeführt.
Von Ohrenschmerzen über Allergien bis hin zu Zwingerhusten: Es gibt viele Hundekrankheiten. Einige sind relativ harmlos und Ihr Hund erholt sich bei richtiger Pflege meist von selbst. Leider kann Ihr Hund nicht mit Ihnen sprechen und Ihnen mitteilen, dass es ihm nicht gut geht. Sie können jedoch an der Körpersprache vom Hund und seinem Verhalten erkennen, ob etwas mit ihm nicht in Ordnung ist.
Vielleicht haben Sie bereits einige Symptome bei Ihrem vierbeinigen Freund bemerkt:
Ihr Hund ist viel anhänglicher als sonst und verliert Sie kaum aus den Augen
Ektoparasiten (Flöhe, Milben und Zecken)
Endoparasiten (Wurmbefall)
Ohrenentzündungen
Zwingerhusten
Tumore
grauer Star
Hepatitis
Diabetes mellitus
Als rassespezifische Krankheit (Erbkrankheiten) werden gesundheitliche Leiden und Anomalien bezeichnet, die bei Hunden gehäuft auftreten. Sie sind genetisch bedingt und werden durch Vererbung auf deren Nachkommen übertragen. Die Tierarztkosten gehen hierbei in die hunderte von Euro.
Brachycephalie oder Kurzköpfigkeit ist eine angezüchtete und weitervererbte Schädeldeformation. Der Kopf des Hundes ist stark verkürzt und erscheint dadurch runder. Typische Krankheitsbilder: brachycephales Syndrom, das heißt Atemwegsprobleme und eine gestörte Thermoregulation. Folgeerkrankungen können Schwergeburten, hervortretende Augen und mangelhafte Gebissfunktion durch Vorbiss sein.
besonders betroffen sind: |
Bei der Ellbogendysplasie handelt es sich um chronisch verlaufende, schmerzhafte Veränderungen und Versteifungen bei Ellenbogengelenken. Diese Krankheit ist typisch für schnellwachsende und großwüchsige Vierbeiner. Bei einigen Rassen liegt die Häufigkeit bei über 40 %. Es handelt sich um eine vererbte Entwicklungsstörung.
besonders betroffene Hunderassen sind:
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Die Hüftgelenkdysplasie ist eine überwiegend genetisch bedingte Fehlentwicklung der Hüftgelenke. Manchmal hängt die Krankheit auch mit unnatürlichem „Hundeleben“ und Überbeanspruchung zusammen, zum Beispiel durch hohes Gewicht, Stadthaltung oder häufiges Treppensteigen. Bei einigen Rassen kommt Hüftgelenkdysplasie bei über 50 % der Hunde vor. Die Folge: Hüftgelenksarthrose mit Schmerzen und starken Einschränkungen der Beweglichkeit.
besonders betroffene Hunderrassen sind:
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Bei Kryptorchismus oder Hodenhochstand verbleibt mindestens ein Hoden in der Leistengegend oder Bauchhöhle und tritt nicht in den Hodensack aus. Er muss operativ behoben werden - meist in Verbindung mit Kastration. Wird der Hoden nicht entfernt, besteht ein erhöhtes Tumor-Risiko für den Vierbeiner.
besonders betroffene Hunderassen sind: |
Hierbei handelt es sich um eine Knieverletzung. Dabei springt das Kniegelenk (Patella) immer wieder aus seiner Führung (Luxation). Typisches Krankheitsbild ist ein hüpfender Gang, der sich mit normalen Gangfolgen abwechselt. Das Problem kommt in unterschiedlichen Schweregraden vor und betrifft vor allem Junghunde sowie kleinwüchsige Rassen. Als Therapie empfiehlt sich eine OP, als Alternative ggf. auch eine Teilprothese.
besonders betroffen sind:
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Bei dieser Krankheit liegt ein Defekt im MDR-1 Gen vor. Er bewirkt eine mangelnde Synthesefähigkeit im Hinblick auf bestimmte Proteine. Das führt zu spezifischen Arzneimittelunverträglichkeiten. Bei Verabreichung von Wurmkuren, Flohschutzmitteln und anderen Medikamenten können schwere Unverträglichkeitserscheinungen auftreten - bis hin zu Hirn- und Nervenschäden oder gar bis zum Tod.
besonders betroffen sind Collies und Hunderassen mit Verwandschaft zum Collie
Katarakt ist eine Eintrübung der Augenlinsen, die im fortgeschrittenen Stadium zu einer charakteristischen Graufärbung führt – daher kommt der umgangssprachliche Name „Grauer Star“. Je nach Grad der Eintrübung wird die Sehfähigkeit erheblich beeinträchtigt, schlimmstenfalls droht Erblindung. Katarakt bei Hunden ist nicht unbedingt eine Alterserkrankung und kann schon in jungen Jahren vorkommen. Durch eine Operation kann die Sehfähigkeit wieder voll hergestellt werden.
besonders häufig bei:
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Der berühmt-berüchtigte Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) ist ein Leiden, das auch Hunde betreffen kann. Kommt es durch eingeklemmte Nerven und Rückenmarksverletzungen zu Lähmungserscheinungen, spricht man von Diskopathie - umgangssprachlich: Dackellähme. Die Krankheit ist typisch für kurzbeinige Hunderassen. Diskusprolaps und Diskopathie müssen behandelt werden - je früher desto besser, sonst drohen chronische Bewegungsbeeinträchtigungen.
tritt häufig bei folgenden Rassen auf:
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Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die durch die Sandmücke übertragen wird. Weil die Sandmücke vor allem in wärmeren Gefilden verbreitet ist, fand man Leishmaniose früher vor allem bei (streunenden) Hunden in Süd- und Südosteuropa. Manchmal wird die Krankheit deswegen auch als Mittelmeerkrankheit bezeichnet. Durch die allgemeine Erwärmung hat sie sich auch bei uns stärker verbreitet. Die von der Sandmücke übertragenen Parasiten bewirken hartnäckige und unangenehme Hauterkrankungen, können aber auch innere Organe befallen.
Eine besondere Gefahr besteht bei Reisen mit dem Hund in Risikogebiete oder Tieren aus dem Tierschutz aus Risikogebieten.
Die Versicherungsgesellschaften unterscheiden bei "rassespezifischer Krankheit" NICHT danach, ob es sich um einen Mops, Dackel, Schäferhund, Dalmatiner, etc. handelt! Sind in den Bedingungen diese Hundekrankheiten ausgeschlossen, gibt es im Erkrankungsfall auch KEINE Leistung!! |
Wir haben einmal verschiedenen Anbieter von Hundeversicherungen 2 Fragen gestellt, diese waren:
Wie werden rassespezifische Erkrankungen genau bei Ihrer Gesellschaft definiert?
Wie verhält es sich bei Mischlinge?
"Rassespezifische Beschwerden sind in allen Tarifen nicht ausgeschlossen. Bitte beachten Sie aber die drei bzw. sechsmonatige Wartezeit z.B. bzgl. des brachycephalen Syndroms."
Antwort ARAG:
"Wir haben rassespezifische Beschwerden in unseren Produkten und Tarifen nicht definiert. Stattdessen sind Diagnose, Behandlung und deren Folgen von angeborene Fehlentwicklungen bei uns ausgeschlossen. Unter angeborene Fehlentwicklungen fallen zum Beispiel auch die Brachyzephalie bei dem Mops. Somit wäre zum Beispiel bei einem Mopsmischling eine Brachyzephalie nicht versichert."
"Bei rassespezifischen Leiden handelt es sich um angeborene Krankheiten oder Erberkrankungen von Hunden, die bei bestimmten Hunderassen vermehrt auftreten. Aus dem internen Schadenarchiv und dem Auftreten von bestimmten Krankheiten haben wir diese bei der Beitragskalkulation entsprechend eingeordnet.
Bei rassespezifischer Erkrankung ist 1 Jahr Wartezeit zu beachten, unabhängig ob es ein Mischling ist oder es sich um einen reinrassigen Hund handelt."
"Wir definieren rassespezifische Leiden (auch als Rassedisposition bezeichnet) genauso wie in der Literatur:
„Als sogenannte Rassedisposition bezeichnet man die Veranlagung einiger Rassen bestimmte Erkrankungen gehäuft auszubilden.“
Der Begriff Disposition bezeichnet allgemein eine organische, psychische oder lebensgeschichtlich erworbene Anfälligkeit für die Ausbildung von Krankheiten. Wir orientieren uns bei diesem Thema insgesamt an der Fach-Literatur.
Bei der HanseMerkur sind rassespezifische Krankheiten im Rahmen und Umfang des Vertrages mitversichert. Ausschlüsse für bestimmte rassespezifische Krankheiten gibt es derzeit nicht.
Bei Mischlingshunden ist das Thema etwas diffiziler. Rassespezifische Krankheiten beziehen sich auf gehäuft auftretende Krankheiten einer Rasse. Mischlingshunde sind das Ergebnis der Kreuzung einer oder mehrerer Rassen:
Insofern ist es schwierig zu sagen, ob und in welchen Umfang gehäuft auftretende Krankheiten einer Rasse bei einer Kreuzung „durchschlagen“ bzw. „vererbt“ werden und somit beim Mischlingshund zum Tragen kommen.
Mischlinge haben, durch die Kreuzung von Elterntieren aus verschiedenen Rassen, jedoch eine größere genetische Vielfalt. Viele Mischlinge zeigen dadurch eine sogenannte Kreuzungsvitalität.
Die Wahrscheinlichkeit an einer rassespezifischen Krankheit zu leiden, kann durch den größeren Genpool geringer sein. Trotzdem sind derartige Beschwerden nicht vollständig auszuschließen. Selbst wenn die Elterntiere gesund erscheinen, bedeutet dies nicht, dass ihre Nachkommen es auch sein werden."
Leider war hier die Antwort von der Allianz nicht so umfangreich ;-) aber wir nehmen Sie einmal zur Kenntnis.
"neben den beigefügten Unterlagen kann ich dann nur auf die Allianz.de Seite im Bereich TKV verweisen. Die Vorerkrankungen müssten bei Antragsstellung individuelle geprüft werden."