Was ist ein Krampfanfall? |
Ursachen für Krampfanfälle beim Hund |
Es gibt zahlreiche Auslöser für Krampfanfälle beim Hund. Ein Mangel an Sauerstoff oder Nährstoffen im Gehirn, bedingt durch Herzerkrankungen, Unterzuckerung oder einen Hirninfarkt, kann zu Muskelzucken und Krämpfen führen. Auch ein Vitamin-B1-Mangel oder akuter Kalziummangel können dafür verantwortlich sein. Darüber hinaus führen Funktionsstörungen nach Schädigungen des Gehirns oder Nervensystems, wie Entzündungen, Infektionen oder Kopfverletzungen, gelegentlich zu Krampfanfällen. Toxische Einflüsse, wie Umweltgifte, giftige Lebensmittel oder falsch eingenommene Medikamente, können ebenfalls Auslöser sein. Es kommt auch relativ häufig vor, dass neurologische Fehlfunktionen durch körpereigene Gifte, wie bei Leberstoffwechselstörungen, Krampfanfälle verursachen.
Grunderkrankungen wie z. B. eine Pankreatitis oder Diabetes könnten Krampfanfälle durch Unterzuckerung auslösen. Auch Tumore verursachen manchmal Krämpfe, wenn sie auf das Gehirn des Hundes drücken. Allerdings stellen Mediziner selten die Diagnose Tumor, weil sie dafür umfangreiche, komplexe und teure Untersuchungen (CT, MRT) durchführen müssen. Kann Ihr Tierarzt jedoch alle anderen in Frage kommenden anfallsbedingten Ursachen ausschließen, ist es auf jeden Fall sinnvoll, in diese Untersuchungen zu investieren. Wenn Sie eine Hundekrankenversicherung abgeschlossen haben, werden die Kosten in der Regel übernommen.
Häufig wird beim Auftreten von Krampfanfällen von einer Epilepsie ausgegangen. Aber nicht jeder Krampfanfall bei Hunden ist gleich ein epileptischer Anfall. Um Ihrem Schützling helfen zu können und zukünftige Anfälle zu vermeiden, ist es wichtig, die Ursache bzw. den Auslöser zu finden. Einige Hunderassen sind für eine Epilepsie genetisch vorbelastet. So kommen epileptische Anfälle vermehrt bei Collies, Retrievern und Weimaranern vor.
Symptome bei einem Krampfanfall |
Was tun, wenn der Hund einen Krampfanfall hat? |
Krampft Ihr geliebter Vierbeiner, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten und gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. Zunächst ist es wichtig, dass Sie in solchen Momenten Ruhe bewahren und für Ihren Hund da sind. Stellen Sie sicher, dass die Umgebung um den Hund herum ruhig und stressfrei ist, um weitere Reizungen zu vermeiden. Am besten dunkeln Sie den Raum ab und schützen Ihren Liebling vor lauten Geräuschen. Bleiben Sie an Ort und Stelle und versuchen Sie nicht, Ihren Liebling woanders hinzubringen. Entfernen Sie alle Gegenstände und Hindernisse in der Nähe Ihres Schützlings, um Verletzungen während des Anfalls zu vermeiden. Lassen Sie den Anfall natürlich verlaufen. Versuchen Sie keinesfalls, Ihren Hund festzuhalten, da die Gefahr besteht, dass er reflexartig zubeißt. Weil sich auch die Kiefermuskulatur verkrampft, unterliegen solche Reaktionen nicht seiner Kontrolle.
Diagnosestellung nach Krampfanfall beim Hund |
Ein Krampfanfall ist oft eine von mehreren Symptomen einer grundlegenden Hundekrankheit. Ihr Fokus sollte deshalb nicht nur auf dem Krampfanfall liegen. Unterstützen Sie Ihren Tierarzt bei der Diagnosefindung, indem Sie versuchen, relevante Informationen über mögliche Auslöser des Anfalls (z. B. Vergiftung, Kopfverletzung) zu sammeln. Auch Hinweise zu Häufigkeit, Dauer, Symptomen und Ablauf der Krampfanfälle sowie allgemeine klinische Befunde können helfen, um der zugrundeliegenden Erkrankung auf die Spur zu kommen.
Den Ausgangspunkt bei der Diagnosestellung bilden meist Blut- und neurologische Untersuchungen. Falls diese Befunde noch nicht eindeutig sind oder trotz Behandlung weitere Anfälle aufkommen, sind weitere diagnostische Maßnahmen vonnöten. Aufschluss geben können dann Ultraschall-, MRT-, CT- oder Röntgenuntersuchungen sowie Rückenmarkspunktionen, EEG-Untersuchungen, Hautuntersuchungen und Leberfunktionstests. Einige dieser Analysen können nur in Tierkliniken oder von spezialisierten Tierärzten vorgenommen werden.