Bauherrenhaftpflicht
➤ Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist eine Grundvoraussetzung für den finanziellen Schutz des Bauherren vor Personen- und Sachschäden auf der Baustelle; Versicherungssummen von mindestens 5 Millionen Euro werden empfohlen.
➤ Die Bauleistungsversicherung schützt vor unvorhergesehenen Schäden am Rohbau während die Feuerrohbauversicherung den Rohbau gegen Brandschäden absichert; deren Kosten variieren nach Bausumme und Versicherungsbedingungen.
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung, auch als Bauherrenhaftpflicht bekannt, ist eine der wichtigsten Versicherungen, die ein Bauherr abschließen sollte. Sie schützt vor den finanziellen Folgen bei Personen- und Sachschäden während des Bauprozesses. Die Bauherren Haftpflichtversicherung weist unberechtigte Schadenersatzansprüche ab und übernimmt berechtigte, indem sie Kosten für Schäden und finanzielle Verluste trägt. Als Bauherr haben Sie die Verantwortung für die Sicherheit auf Ihrer Baustelle und die Erfüllung aller baurechtlicher Vorschriften. Daher ist es wichtig, sich über die verschiedenen Bauherrenversicherungen zu informieren und die passenden Policen abzuschließen.
Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung sollte vor Beginn der Bauarbeiten abgeschlossen werden, da die Haftung bereits mit dem ersten Absperrband beginnt. Sie gilt für alle Bauherren, die ein neues Haus bauen oder größere Bauprojekte durchführen, als unerlässlich. Auch wenn Sie Architekten oder Bauunternehmen engagieren, sind Sie als Bauherren durch die gesetzlich festgelegte Gesamtschuld nicht automatisch von der Haftung befreit. Das macht die Bauherren Haftpflichtversicherung unverzichtbar.
Für einen umfassenden Schutz wird bei der Bauherrenhaftpflichtversicherung eine Versicherungssumme von mindestens 5 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden empfohlen. Bei einer zweijährigen Bauzeit können Sie mit Kosten von 150 bis 180 Euro pro Jahr rechnen.
Die Gesamtkosten für alle Versicherungen eines Bauherren für einen Neubau im Wert von 300.000 Euro betragen etwa 1.200 Euro.
Bauherrenhaftpflicht
Die Bauleistungsversicherung ist eine weitere wichtige Versicherung, die Bauherren abschließen sollten. Sie bietet Schutz vor unvorhergesehenen Schäden am Rohbau und deckt den Wert der Bauleistung, Architekten- und Ingenieurleistungen sowie weiterführende Elemente wie Garagen, Carports und der Außenanlagen ab. Konkret übernimmt die Bauleistungsversicherung Schäden am Rohbau durch Wettereinflüsse, Vandalismus oder Materialfehler und kommt für die Beseitigung dieser Schäden auf.
Die Versicherungssumme der Bauleistungsversicherung umfasst die gesamten Herstellungskosten versicherter Bauleistungen und mitversicherter Gegenstände, eingeschlossen den Neuwert von Baumaterialien und Bauteilen, welche von Bauunternehmen geliefert werden. Die Kosten einer Bauleistungsversicherung liegen bei einem Versicherungsumfang von 280.000 Euro zwischen 500 und 600 Euro und hängen direkt von der Höhe der Bausumme ab.
Bauleistungsversicherung
Die Feuerrohbauversicherung ist eine spezielle Versicherung, die den Rohbau und die Baumaterialien gegen Schäden durch Blitzschlag, Explosion und Feuer versichert. Das schützt Ihr entstehendes Wohnobjekt vor Feuerschäden bis Sie in Ihr Haus einziehen können. Eine Feuerrohbauversicherung kann als zusätzlicher Baustein zur Bauleistungsversicherung erworben werden, um den Schutz des Bauprojekts zu erweitern.
Während die Feuerrohbauversicherung das Wohnobjekt bis zum Bezug schützt, übernimmt die verbundene Wohngebäudeversicherung Schäden am bewohnten Haus, die durch:
Feuer
Leitungswasser
Sturm
Hagel
Die Feuerrohbauversicherung deckt Schäden am Bauvorhaben ab, die aufgrund von:
Brand
Blitzschlag
Explosion
Aufprall von Luftfahrzeugen oder deren Teilen
Die Kosten einer separaten Feuerrohbauversicherung variieren je nach Baukostensumme und Dauer des Versicherungsschutzes. Für eine eigenständige Feuerrohbauversicherung kann abhängig vom Deckungsumfang eine Einmalprämie fällig werden.
Wenn Sie Ihre zukünftige Wohngebäudeversicherung frühzeitig auswählen, ist die Feuerrohbauversicherung oftmals sogar kostenlos und bei Integration in eine bestehende Wohngebäudeversicherung verursacht die Feuerrohbauversicherung in der Regel auch keine zusätzlichen Kosten.
Rohbauversicherung
Die Bauhelfer-Unfallversicherung ist eine wichtige Absicherung für private Helfer auf der Baustelle und vermeidet Versicherungslücken. Sie übernimmt die Kosten für einen möglichen Arbeitsausfall oder den Invaliditätsausgleich der Bauhelfer, insbesondere wenn diese Freunde und Verwandte sind. Bauherren gelten als Arbeitgeber und müssen bei Verletzungen ihrer Bauhelfer für Arbeitsausfall und Invalidität aufkommen. Die Bauhelfer-Unfallversicherung nimmt Ihnen diese Last ab.
Die Anmeldung der Bauhelfer bei der zuständigen Berufsgenossenschaft ist gesetzlich vorgeschrieben und dient dem Schutz der Helfer bei Unfällen oder Berufskrankheiten. Die Kosten der Bauhelfer-Unfallversicherung richten sich nach dem Gesamtaufwand der Baukosten und der Anzahl der Bauhelfer.
Bauhelferunfall
Nach dem Hausbau sind Wohngebäude- und Hausratversicherungen essenziell für den Schutz des Eigenheims und des persönlichen Eigentums. Die Wohngebäudeversicherung deckt in der Regel Schäden durch Feuer, Wasser, Wind und Wetter ab. Die Prämie der Wohngebäudeversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Wohnfläche, der Gebäudetyp und die Gebäudeausstattung..
Die Hausratversicherung schützt den Hausrat vor Schäden durch:
Feuer
Einbruchdiebstahl und Vandalismus
Leitungswasser
Sturm oder Hagel
Die Wohngebäudeversicherung deckt Schäden am Gebäude selbst, Nebengebäuden und fest mit dem Gebäude verbundenen Objekten ab. Die Hausratversicherung schützt bewegliche Ge- und Verbrauchsgegenstände wie Möbel, Kleidung, Haushaltsgeräte und Bargeld.
Nach dem Einzug in das Eigenheim ist die Anpassung der Versicherungssumme an die neuen Gegebenheiten unerlässlich, um den vollständigen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Die Anpassung der Versicherungssumme sollte konkret auf die individuellen Merkmale und Werte des versicherten Objekts basieren.
Gebäudeversicherung
Hausratversicherung
Aufgrund zunehmender Unwetter und extremen Wetterbedingungen wird die Elementarschadenversicherung allen Hausbesitzern empfohlen - besonders in ausgewiesenen Risikogebieten. Sie deckt Schäden durch eine Vielzahl von Naturgefahren ab, darunter:
Hochwasser und Überschwemmungen
Rückstau
Erdbeben
Erdsenkungen
Erdrutsche
Lawinen
Schneedruck
Um eine Versicherungslücke zu vermeiden, sollte die Elementarschadenversicherung gemeinsam mit der Wohngebäude- und Hausratversicherung abgeschlossen werden. Sie kann durch einen Zusatzbaustein „Weitere Naturgefahren“ ergänzt werden.
Elementarschadenversicherungen schützen Eigentümer und Mieter vor finanziellen Verlusten durch verschiedene Naturereignisse wie Hochwasser, Starkregen und Schneedruck. Nicht standardmäßig abgedeckt, aber als Zusatzoption versicherbar sind: Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsche, Lawinen, Vulkanausbruch, Ausuferung stehender oder fließender Gewässer.
Die Elementarschadenversicherung deckt Kosten wie Reparaturen am Haus, Trockenlegung, Sanierung oder im Extremfall den Abriss und Neubau eines gleichwertigen Hauses.
Elementarversicherung
In diesem Blog-Beitrag haben wir die verschiedenen Versicherungen diskutiert, die für Bauherren wichtig sind. Von der Bauherrenhaftpflichtversicherung, die die finanziellen Folgen von Personen- und Sachschäden während des Bauprozesses abdeckt, bis zur Elementarschadenversicherung, die Schäden durch eine Vielzahl von Naturgefahren abdeckt - es gibt viele Versicherungen, die Bauherren in Betracht ziehen sollten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bedürfnisse jedes Bauherren unterschiedlich sind und sich mit der Zeit ändern können. Beispielsweise kann eine Feuerrohbauversicherung während des Baus wichtig sein, aber nach dem Einzug in das neue Haus können andere Versicherungen wie die Wohngebäude- und Hausratversicherung erforderlich sein. Daher sollten Bauherren ihre Versicherungsbedürfnisse regelmäßig überprüfen und ihre Versicherungen entsprechend anpassen.
Inhalt |
Als Bauherr sollten Sie die folgenden Versicherungen haben: Private Unfallversicherung, Bauherrenhaftpflichtversicherung, Feuer-Rohbau-Versicherung, Bauleistungsversicherung und Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke. Diese bieten einen umfassenden Schutz während des Bauprozesses.
Für den Neubau eines Hauses ist es entscheidend, sich gegen vielfältige Risiken abzusichern. Neben der Bauherrenhaftpflichtversicherung, die als eine der grundlegenden Absicherungen für den Bauherrn gilt, sind auch die Bauleistungsversicherung, die Feuerrohbauversicherung und die Bauhelfer-Unfallversicherung von großer Bedeutung. Diese Versicherungen schützen vor verschiedenen Gefahren und finanziellen Risiken, die während der Bauphase auftreten können, wie zum Beispiel Schäden durch Unwetter, Feuer oder auch Unfälle auf der Baustelle.
Eine Bauherrenversicherung ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch äußerst ratsam. Als Bauherr trägt man eine große Verantwortung und haftet für alles, was auf der Baustelle geschieht. Ohne die entsprechende Versicherung könnte man im Schadensfall mit hohen Kosten konfrontiert werden, die den finanziellen Rahmen des Bauprojekts und persönliche Reserven schnell übersteigen. Deshalb ist es für jeden Bauherrn empfehlenswert, sich mit einer Bauherrenhaftpflichtversicherung abzusichern, um im Falle eines Schadensereignisses nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Daniel Moser, Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung |