Unfall­ver­si­che­rung – alles, was Sie als Ver­brau­cher wis­sen soll­ten

Leis­tun­gen, Kos­ten, Anbie­ter und sinn­vol­le Zusatz­bau­stei­ne im Über­blick

Ratgeber Unfallversicherung

Die wich­tigs­ten The­men zur Unfall­ver­si­che­rung auf einen Blick

Gut infor­miert absi­chern – Leis­tun­gen, Vari­an­ten, Anbie­ter

Unfall­ver­si­che­run­gen gehö­ren zu den häu­fig nach­ge­frag­ten pri­va­ten Absi­che­run­gen – doch vie­le Fra­gen blei­ben offen: Wel­che Leis­tun­gen sind ent­hal­ten? Was kos­tet eine gute Absi­che­rung? Wie unter­schei­den sich die Anbie­ter? Und: Wann lohnt sich der Abschluss wirk­lich? Die­ser Rat­ge­ber hilft Ihnen, die rich­ti­ge Ent­schei­dung zu tref­fen – unab­hän­gig davon, ob Sie bereits ver­si­chert sind oder sich erst­mals mit dem The­ma befas­sen. Die Inhal­te basie­ren auf fach­lich geprüf­ten Infor­ma­tio­nen und aktu­el­len Ver­glei­chen.

Ziel­grup­pen im Über­blick

Für wen ist eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung sinn­voll?

Eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung ist nicht für jeden glei­cher­ma­ßen not­wen­dig. Den­noch gibt es Lebens­si­tua­tio­nen und Berufs­grup­pen, in denen sie eine wich­ti­ge Absi­che­rung dar­stel­len kann – etwa, wenn kein Schutz durch die gesetz­li­che Unfall­ver­si­che­rung besteht oder wenn ein erhöh­tes Risi­ko für Unfäl­le vor­liegt. In die­sem Abschnitt erfah­ren Sie, für wen eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung beson­ders emp­feh­lens­wert ist – und wel­che Unter­schie­de in der Absi­che­rung zu beach­ten sind.

Die gesetz­li­che Unfall­ver­si­che­rung schützt aus­schließ­lich bei Arbeits- und Wege­un­fäl­len – also in einem begrenz­ten Rah­men. Wer jedoch in der Frei­zeit, beim Sport, im Haus­halt oder auf Rei­sen ver­un­glückt, erhält dar­aus kei­ne Leis­tun­gen. Genau hier greift die pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung: Sie bie­tet finan­zi­el­le Hil­fe bei dau­er­haf­ten Unfall­fol­gen wie Inva­li­di­tät, Beein­träch­ti­gun­gen oder Pfle­ge­be­dürf­tig­keit – unab­hän­gig davon, wann und wo der Unfall pas­siert.

Beson­ders rele­vant ist der pri­va­te Schutz für Kin­der, da sie weder berufs­tä­tig sind noch über die gesetz­li­che Unfall­ver­si­che­rung abge­si­chert wer­den. Auch Fami­li­en mit akti­ven Kin­dern, die viel drau­ßen unter­wegs sind oder Sport trei­ben, soll­ten über eine Unfall­ver­si­che­rung nach­den­ken – denn gera­de im All­tag pas­sie­ren die meis­ten Unfäl­le. Bau­hel­fer, die unent­gelt­lich auf pri­va­ten Bau­stel­len mit­hel­fen, sind oft nur über eine Bau­hel­fer-Unfall­ver­si­che­rung abge­si­chert – sofern die­se bean­tragt wur­de. Für sie kann eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung eine sinn­vol­le Ergän­zung sein.

Eben­so kann sich der Abschluss loh­nen für Men­schen mit erhöh­tem Risi­ko im All­tag – etwa Motor­rad­fah­rer, die sich häu­fi­ger im Stra­ßen­ver­kehr bewe­gen, oder Senio­ren, die im Ruhe­stand akti­ver sind und sich unab­hän­gig absi­chern möch­ten. Auch Selbst­stän­di­ge ohne gesetz­li­che Absi­che­rung soll­ten genau prü­fen, wie sie sich vor den finan­zi­el­len Fol­gen eines Unfalls schüt­zen.

Ob eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung sinn­voll ist, hängt letzt­lich vom indi­vi­du­el­len Lebens­stil, der beruf­li­chen Situa­ti­on und der Risi­ko­ein­schät­zung ab. Wer aktiv ist, viel unter­wegs oder auf eine selbst­stän­di­ge Tätig­keit ange­wie­sen ist, soll­te den Abschluss in Betracht zie­hen.

Kinderunfallversicherung

Kin­der

Kin­der sind gesetz­lich nicht gegen Frei­zeit­un­fäl­le abge­si­chert. Eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung kann hel­fen, dau­er­haf­te Unfall­fol­gen wie Inva­li­di­tät oder not­wen­di­ge Reha-Maß­nah­men finan­zi­ell auf­zu­fan­gen.

Familienunfallversicherung

Fami­li­en

Für Fami­li­en ist die pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung eine zusätz­li­che Sicher­heit – ins­be­son­de­re für Kin­der und Eltern, die aktiv am All­tag teil­neh­men. Der Schutz gilt rund um die Uhr, welt­weit und unab­hän­gig vom Ver­ur­sa­cher.

Was eine gute Unfall­ver­si­che­rung leis­tet

Leis­tun­gen, Bau­stei­ne und typi­sche Tari­fe im Über­blick

Die Leis­tun­gen der pri­va­ten Unfall­ver­si­che­rung zie­len dar­auf ab, finan­zi­el­le Fol­gen eines Unfalls spür­bar abzu­fe­dern – etwa durch Kapi­tal­leis­tun­gen bei Inva­li­di­tät, monat­li­che Ren­ten­zah­lun­gen oder Unter­stüt­zung wäh­rend der Gene­sung. Wel­che Leis­tun­gen ent­hal­ten sind und wie umfang­reich der Schutz aus­fällt, hängt vom gewähl­ten Tarif ab. In die­sem Abschnitt erhal­ten Sie einen fun­dier­ten Über­blick über die wich­tigs­ten Leis­tungs­ar­ten, typi­sche Bau­stei­ne und häu­fi­ge Leis­tungs­gren­zen.

Der zen­tra­le Bestand­teil jeder pri­va­ten Unfall­ver­si­che­rung ist die soge­nann­te Inva­li­di­täts­leis­tung. Sie wird fäl­lig, wenn ein Unfall dau­er­haf­te kör­per­li­che oder geis­ti­ge Beein­träch­ti­gun­gen hin­ter­lässt. Die Höhe rich­tet sich nach dem Inva­li­di­täts­grad – und die­ser wie­der­um wird mit­hil­fe der Glie­derta­xe bestimmt. Sie legt genau fest, wel­cher Kör­per­teil bei voll­stän­di­gem Funk­ti­ons­ver­lust mit wel­chem Pro­zent­satz der Ver­si­che­rungs­sum­me bewer­tet wird.

Eine wei­te­re Leis­tung ist die Unfall­ren­te: Sie wird monat­lich gezahlt, wenn eine hohe Inva­li­di­tät (oft ab 50 %) dau­er­haft vor­liegt. Sie kann beson­ders für Per­so­nen ohne Anspruch auf gesetz­li­che Ren­ten­leis­tun­gen wich­tig sein. Dane­ben bie­ten vie­le Tari­fe Über­gangs­leis­tun­gen, Kos­me­ti­sche Ope­ra­tio­nen, Ber­gungs­kos­ten, Todes­fall­leis­tun­gen und Reha-Zuschüs­se.

Vie­le Tari­fe ent­hal­ten zudem eine soge­nann­te Pro­gres­si­on: Sie erhöht die Aus­zah­lung über­pro­por­tio­nal bei schwe­ren Unfall­fol­gen. Auch Kran­ken­haus­ta­ge­geld, Gene­sungs­geld oder Tage­geld bei Arbeits­un­fä­hig­keit kön­nen je nach Anbie­ter ein­ge­schlos­sen wer­den – meist als optio­na­ler Zusatz­bau­stein.

Leis­tung bedeu­tet bei der Unfall­ver­si­che­rung nicht nur Geld im Scha­dens­fall, son­dern auch Ori­en­tie­rung: Ein guter Tarif ist klar struk­tu­riert, trans­pa­rent in der Defi­ni­ti­on der Leis­tungs­aus­lö­ser – und zahlt zuver­läs­sig, wenn der Ernst­fall ein­tritt.

Leistungen-Unfallversicherung

Leis­tun­gen im Über­blick

Eine gute Unfall­ver­si­che­rung umfasst mehr als nur eine Kapi­tal­zah­lung bei Inva­li­di­tät. Sie leis­tet unter ande­rem bei Inva­li­di­tät, zahlt Ren­ten bei schwe­ren Fol­gen und kann Über­gangs­leis­tun­gen, Reha-Zuschüs­se oder kos­me­ti­sche Ope­ra­tio­nen umfas­sen.

Gliedertaxe

Was ist die Glie­derta­xe?

Die Glie­derta­xe ist die Grund­la­ge für die Bemes­sung des Inva­li­di­täts­grads. Sie legt fest, mit wel­chem Pro­zent­satz ein kör­per­li­cher Scha­den bewer­tet wird – z. B. der Ver­lust eines Armes oder eines Auges. Die Höhe der Zah­lung rich­tet sich danach.

Bei­trä­ge, Rück­erstat­tung und steu­er­li­che Aspek­te

Was kos­tet eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung?

Die Kos­ten einer pri­va­ten Unfall­ver­si­che­rung rich­ten sich nach ver­schie­de­nen Fak­to­ren: gewähl­te Ver­si­che­rungs­sum­me, Leis­tungs­um­fang, Gesund­heits­zu­stand, Alter und indi­vi­du­el­le Risi­ko­grup­pe. Auch Zusatz­bau­stei­ne oder eine Bei­trags­rück­ge­währ beein­flus­sen den Bei­trag. In die­sem Abschnitt erfah­ren Sie, wie sich der Preis zusam­men­setzt – und wie Sie bewer­ten kön­nen, ob das Ver­hält­nis zwi­schen Leis­tung und Bei­trag für Sie sinn­voll ist.

Grund­sätz­lich beginnt der Bei­trag für eine pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung bereits im nied­ri­gen zwei­stel­li­gen Bereich pro Monat. Die kon­kre­te Höhe hängt maß­geb­lich von der Ver­si­che­rungs­sum­me, der Pro­gres­si­ons­staf­fel sowie der ver­ein­bar­ten Inva­li­di­täts­leis­tung ab. Je umfang­rei­cher der Schutz, des­to höher der Bei­trag – das gilt auch für optio­na­le Bau­stei­ne wie Unfall­ren­te, Kran­ken­haus­ta­ge­geld oder Todes­fall­leis­tung.

Ein wei­te­rer Ein­fluss­fak­tor ist die beruf­li­che Gefah­ren­klas­se. Wer einem hand­werk­li­chen oder kör­per­lich risi­ko­rei­chen Beruf nach­geht, wird in eine höhe­re Risi­ko­grup­pe ein­ge­stuft – und zahlt ent­spre­chend mehr. Auch Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten wie Extrem­sport kön­nen die Bei­trags­hö­he beein­flus­sen.

Eini­ge Ver­si­che­rer bie­ten Tari­fe mit soge­nann­ter Bei­trags­rück­ge­währ an: Hier­bei wer­den die gezahl­ten Bei­trä­ge (oder ein Teil davon) zurück­ge­zahlt, wenn inner­halb der Lauf­zeit kein Leis­tungs­fall ein­tritt. Die­se Vari­an­te ist aller­dings deut­lich teu­rer und soll­te nur dann in Betracht gezo­gen wer­den, wenn Sie den kom­bi­nier­ten Spar- und Ver­si­che­rungs­ef­fekt bewusst wün­schen.

Eben­falls wich­tig: Unfall­ver­si­che­run­gen sind in der Regel nicht steu­er­lich absetz­bar – es sei denn, sie ste­hen in direk­tem Zusam­men­hang mit der beruf­li­chen Tätig­keit (z. B. als Betriebs­aus­ga­be für Selbst­stän­di­ge). Für pri­va­te Ver­trä­ge gilt: Eine steu­er­li­che Gel­tend­ma­chung ist meist nicht mög­lich.

Ein oft über­se­he­ner Punkt ist der Mit­wir­kungs­an­teil: Hier geht es um die Fra­ge, inwie­fern bestehen­de gesund­heit­li­che Ein­schrän­kun­gen die Unfall­fol­gen ver­schlim­mert haben. Ab einem bestimm­ten Mit­wir­kungs­grad kann die Leis­tung gekürzt wer­den. Die­ser Anteil ist im Tarif gere­gelt und soll­te bei der Aus­wahl bewusst beach­tet wer­den.

Gesund­heits­prü­fung beim Abschluss

Unfall­ver­si­che­rung abschlie­ßen – mit oder ohne Gesund­heits­fra­gen?

Ob bei Online-Abschluss oder im per­sön­li­chen Bera­tungs­ge­spräch – die Fra­ge nach dem Gesund­heits­zu­stand gehört bei vie­len Ver­si­che­run­gen zum Stan­dard. Auch bei der pri­va­ten Unfall­ver­si­che­rung kann es Gesund­heits­fra­gen geben, die sich auf Annah­me, Bei­trag oder Leis­tungs­um­fang aus­wir­ken. Doch es gibt auch Tari­fe ohne Gesund­heits­prü­fung. Was Sie dar­über wis­sen soll­ten – und wor­auf es bei der Aus­wahl ankommt.

Unfallversicherung-ohne-Gesundheitsfragen

Bei der pri­va­ten Unfall­ver­si­che­rung spielt die Gesund­heits­prü­fung nicht die­sel­be Rol­le wie etwa bei der Berufs­un­fä­hig­keits- oder Kran­ken­ver­si­che­rung. Den­noch fra­gen vie­le Anbie­ter bestimm­te Vor­er­kran­kun­gen oder gesund­heit­li­che Ein­schrän­kun­gen ab – etwa, ob in den letz­ten Jah­ren ambu­lan­te oder sta­tio­nä­re Behand­lun­gen erfolgt sind, ob eine Inva­li­di­tät vor­liegt oder ob regel­mä­ßig Medi­ka­men­te ein­ge­nom­men wer­den.

Die­se Anga­ben die­nen der Risi­ko­ein­schät­zung und kön­nen sich auf die Annah­me­ent­schei­dung, die Tarif­hö­he oder auf Leis­tungs­aus­schlüs­se aus­wir­ken. In man­chen Fäl­len erfolgt eine indi­vi­du­el­le Risi­ko­prü­fung, bei der bestimm­te Dia­gno­sen zur Ableh­nung oder zu einem erhöh­ten Bei­trag füh­ren kön­nen.

Aller­dings gibt es auch Tari­fe ohne Gesund­heits­fra­gen. Die­se ver­zich­ten voll­stän­dig auf Anga­ben zum Gesund­heits­zu­stand – und neh­men Antrag­stel­ler unab­hän­gig von ihrer Vor­ge­schich­te an. Die­se Ange­bo­te rich­ten sich häu­fig an Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen oder an älte­re Per­so­nen, die bereits ein­mal abge­lehnt wur­den. Wich­tig zu wis­sen: Der Ver­zicht auf Gesund­heits­fra­gen kann in eini­gen Fäl­len mit Ein­schrän­kun­gen bei der Leis­tung oder höhe­ren Bei­trä­gen ein­her­ge­hen.

Wer gesund­heit­lich vor­be­las­tet ist, soll­te bei der Aus­wahl der Unfall­ver­si­che­rung gezielt auf trans­pa­ren­te Bedin­gun­gen, fai­re Mit­wir­kungs­re­ge­lun­gen und klar defi­nier­te Aus­schlüs­se ach­ten. Auch das The­ma Mit­wir­kungs­an­teil spielt eine Rol­le: Liegt eine bestehen­de Erkran­kung vor, die zur Ver­schlim­me­rung einer Unfall­fol­ge bei­trägt, kann die Leis­tung antei­lig gekürzt wer­den.

Ob mit oder ohne Gesund­heits­fra­gen – wich­tig ist, dass die Tarif­be­din­gun­gen zum per­sön­li­chen Bedarf pas­sen und im Fall der Fäl­le kei­ne Leis­tungs­lü­cken ent­ste­hen.

Was eine gute Ver­si­che­rung abde­cken soll­te

Typi­sche Unfall­fol­gen und wie Sie rich­tig vor­sor­gen

Ein Unfall muss nicht spek­ta­ku­lär sein, um schwer­wie­gen­de Fol­gen zu haben. Schon ein Sturz beim Jog­gen, ein unglück­li­cher Tritt beim Wan­dern oder ein Zecken­biss beim Spie­len im Gar­ten kön­nen erheb­li­che Ein­schrän­kun­gen nach sich zie­hen. Umso wich­ti­ger ist es, dass die Unfall­ver­si­che­rung auch in sol­chen Fäl­len zuver­läs­sig leis­tet – sofern die Bedin­gun­gen erfüllt sind. Hier erfah­ren Sie, wel­che Ver­let­zun­gen beson­ders häu­fig auf­tre­ten und wor­auf Sie beim Ver­si­che­rungs­schutz ach­ten soll­ten.

Pri­va­te Unfall­ver­si­che­run­gen decken grund­sätz­lich dau­er­haf­te gesund­heit­li­che Fol­gen ab, die durch ein plötz­li­ches, von außen auf den Kör­per wir­ken­des Ereig­nis ver­ur­sacht wur­den. Ent­schei­dend ist dabei, dass ein ein­deu­ti­ges Unfall­ereig­nis vor­liegt – und die Beschwer­den nicht auf Abnut­zung oder eine Vor­er­kran­kung zurück­zu­füh­ren sind.

Zu den häu­figs­ten ver­si­cher­ten Unfall­fol­gen zäh­len Ver­let­zun­gen der Bän­der, Gelen­ke und Mus­keln – ins­be­son­de­re im Knie- und Bein­be­reich. Ein Kreuz­band­riss oder Menis­kus­scha­den kann lang­fris­ti­ge Ein­schrän­kun­gen bedeu­ten und ist nicht immer voll­stän­dig heil­bar. Gera­de bei sport­lich akti­ven Per­so­nen oder im All­tag älte­rer Men­schen sind sol­che Unfäl­le kei­ne Sel­ten­heit.

Auch der Zecken­biss wirft regel­mä­ßig ver­si­che­rungs­recht­li­che Fra­gen auf. Denn ein Biss allein reicht nicht für eine Leis­tung – nur wenn eine dar­aus fol­gen­de Krank­heit (z. B. Bor­re­lio­se oder FSME) direkt und nach­weis­bar auf den Unfall zurück­geht, besteht unter Umstän­den ein Anspruch. Die genaue Defi­ni­ti­on des Unfalls und die Aus­le­gung im Leis­tungs­fall sind ent­schei­dend – und vari­ie­ren je nach Ver­si­che­rer.

Wich­tig ist daher, dass die gewähl­te Poli­ce auch sol­che Ver­let­zungs­ar­ten ein­deu­tig abdeckt, kei­ne ver­steck­ten Aus­schlüs­se ent­hält und bei der Bewer­tung der Inva­li­di­tät nach­voll­zieh­ba­re Maß­stä­be anlegt.

Zeckenbiss-Unfallversicherung

Zecken­biss

Ein Zecken­biss kann zu schwe­ren Infek­tio­nen wie FSME oder Bor­re­lio­se füh­ren – doch nicht jeder Tarif leis­tet. Ent­schei­dend ist die Aus­le­gung des Unfalls und die Nach­weis­füh­rung der Fol­ge­krank­heit.

Meniskusriss-Unfallversicherung

Menis­kus­riss

Ein Menis­kus­riss kann dau­er­haf­te Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen nach sich zie­hen. Vie­le Tari­fe leis­ten – sofern der Unfall­her­gang klar nach­weis­bar ist und kei­ne Vor­er­kran­kung vor­lag.

Kreuzbandriss-Unfallversicherung

Kreuz­band­riss

Ein Kreuz­band­riss zählt zu den häu­figs­ten Sport­ver­let­zun­gen mit blei­ben­den Fol­gen. Je nach Tarif wird eine Inva­li­di­täts­leis­tung gezahlt, wenn der Scha­den dau­er­haft besteht.

Wenn es beim Hob­by pas­siert

Unfall­ver­si­che­rung bei Sport, Rei­ten, Rei­sen – was ist abge­deckt?

Vie­le Unfäl­le pas­sie­ren beim Sport, in der Frei­zeit oder auf Rei­sen – also außer­halb von Arbeit oder Schu­le. Doch nicht jeder Unfall führt auto­ma­tisch zu einer Leis­tung. Man­che Akti­vi­tä­ten gel­ten als risi­ko­reich, ande­re sind tarif­ab­hän­gig ein­ge­schränkt oder aus­ge­schlos­sen. Die­ser Abschnitt zeigt, wor­auf Sie beim Ver­si­che­rungs­schutz in der Frei­zeit ach­ten soll­ten – und wie typi­sche Grenz­fäl­le beur­teilt wer­den.

Die meis­ten pri­va­ten Unfall­ver­si­che­run­gen gel­ten welt­weit und rund um die Uhr – also auch beim Sport, im Urlaub oder bei pri­va­ten Akti­vi­tä­ten. Den­noch lohnt sich ein genau­er Blick in die Bedin­gun­gen, denn nicht jede Situa­ti­on ist auto­ma­tisch mit­ver­si­chert.

Ein Sport­un­fall ist in der Regel ver­si­chert, sofern kei­ne expli­zi­ten Aus­schlüs­se bestehen – etwa für Wett­kämp­fe oder bestimm­te Extrem­sport­ar­ten. Wer regel­mä­ßig inten­si­ven Sport betreibt oder in Ver­ei­nen aktiv ist, soll­te auf ent­spre­chen­de For­mu­lie­run­gen im Ver­trag ach­ten.

Auch das Rei­ten führt häu­fig zu Unfall­mel­dun­gen – gera­de bei Kin­dern oder Jugend­li­chen. Eini­ge Ver­si­che­rer stu­fen Reit­sport als erhöh­tes Risi­ko ein, ande­re wie­der­um ver­lan­gen spe­zi­el­le Tarif­bau­stei­ne oder Bei­trags­zu­schlä­ge. Wich­tig ist: Nicht die Sport­art selbst, son­dern die unfall­be­ding­te dau­er­haf­te Beein­träch­ti­gung ist aus­schlag­ge­bend für die Leis­tung.

Rei­se­un­fäl­le – etwa beim Wan­dern, Ski­fah­ren oder bei Ver­kehrs­un­fäl­len im Aus­land – sind grund­sätz­lich ver­si­chert, solan­ge die Poli­ce einen welt­wei­ten Schutz vor­sieht. Zusatz­leis­tun­gen wie Rück­trans­port oder Ber­gungs­kos­ten sind je nach Tarif unter­schied­lich gere­gelt.

Ein beson­de­res The­ma ist die soge­nann­te Eigen­be­we­gung. Gemeint sind Unfäl­le ohne äuße­re Ein­wir­kung – etwa wenn Sie sich ver­tre­ten, stol­pern oder beim Sport eine Zer­rung erlei­den. Ob sol­che Ereig­nis­se als „Unfall“ aner­kannt wer­den, hängt von der Tarif­aus­le­gung ab. Eini­ge Ver­si­che­rer schlie­ßen Eigen­be­we­gung aus, ande­re decken sie aus­drück­lich ab.

Sportunfall

Sport­un­fall

Ein Sturz beim Jog­gen, eine Ver­let­zung beim Fuß­ball – Sport­un­fäl­le sind häu­fi­ge Leis­tungs­fäl­le. Doch nicht jede Akti­vi­tät ist auto­ma­tisch ver­si­chert. Tari­fe prü­fen lohnt sich.

Reiterunfallversicherung

Rei­ten

Rei­ten gilt bei vie­len Ver­si­che­rern als erhöh­tes Risi­ko. Tari­fe unter­schei­den sich stark in der Bewer­tung. Ach­ten Sie auf For­mu­lie­run­gen zu Hob­bys, Sport­ar­ten und Aus­schlüs­sen.

Reiseunfallversicherung

Rei­se

Ob Ski­ur­laub, Wan­der­rei­se, Strand­ur­laub oder Städ­te­trip – die Unfall­ver­si­che­rung gilt auch auf Rei­sen. Leis­tun­gen wie Ber­gungs­kos­ten oder Rück­trans­port kön­nen im Tarif ent­hal­ten sein.

Tari­fe und Gesell­schaf­ten im Über­blick

Unfall­ver­si­che­rung im Ver­gleich – wor­auf es beim Anbie­ter ankommt

Im Markt gibt es zahl­rei­che Anbie­ter für Unfall­ver­si­che­run­gen – doch Leis­tungs­spek­trum, Extras und Tarif­be­din­gun­gen unter­schei­den sich deut­lich. Eini­ge set­zen auf star­ke Glie­derta­xen oder kei­ne Gesund­heits­fra­gen, ande­re bie­ten spe­zi­el­le Zusatz­leis­tun­gen für bestimm­te Berufs­grup­pen. Im fol­gen­den Ver­gleich stel­len wir fünf rele­van­te Anbie­ter vor. INSIGHTS basie­ren auf unab­hän­gi­gen Tests und aktu­el­len Pro­dukt­be­schrei­bun­gen.

HanseMerkur-Logo

Han­se­Mer­kur Unfall­ver­si­che­rung

Tarif „Best Gold“ bie­tet welt­wei­ten Schutz, Inva­li­di­täts­leis­tung ab 1 % sowie eine monat­li­che Unfall­ren­te bei schwe­ren Fol­gen. Optio­nal wähl­bar: Reha‑Management, kos­me­ti­sche Ope­ra­tio­nen und Todes­fall­leis­tung. Posi­tiv bewer­tet wur­de die Scha­den­re­gu­lie­rung.

haftpflichtkasse

Haft­pflicht­kas­se Unfall­ver­si­che­rung

Kom­plett­schutz in vier Leis­tungs­stu­fen – von Basis bis Voll­schutz. Hoch­wer­ti­ge Tari­fe sind mit Gesund­heits­fra­gen und sind fle­xi­bel anpass­bar. Auch Eigen­be­we­gung und kos­me­ti­sche Leis­tun­gen sind in vie­len Vari­an­ten ein­ge­schlos­sen.

baloise

Baloi­se Unfall­ver­si­che­rung

Zwei Tarif­va­ri­an­ten (Sil­ber und Gold) mit Inva­li­di­täts­leis­tung, Unfall­ren­te und Schmer­zens­geld. Gold-Tarif bie­tet zusätz­li­che Leis­tun­gen wie Reha-Manage­ment und kin­der­freund­li­che Rege­lun­gen – z. B. ein Helm­bo­nus bei Fahr­rad­un­fäl­len.

vhv

VHV Unfall­ver­si­che­rung

Tari­fe SMART, Klas­sik-Garant und Exklu­siv beinhal­ten Inva­li­di­täts­leis­tung, kos­me­ti­sche Ope­ra­tio­nen, Ber­gungs­kos­ten und Über­gangs­leis­tun­gen. Alle Tari­fe ohne Gesund­heits­fra­gen, mit Leistungs‑Update‑Garantie bei Tarif­än­de­run­gen.

Handara

Hand­ara Unfall­ver­si­che­rung

Spe­zi­al­ta­ri­fe für Hän­de & Fin­ger – ide­al für hand­in­ten­si­ve Beru­fe. Sehr hohe Glie­derta­xe, auch Schutz bei Eigen­be­we­gung ent­hal­ten. Kein Aus­schluss bei Vor­er­kran­kun­gen, kei­ne Gesund­heits­prü­fung, trans­pa­ren­te Leis­tungs­re­geln.

Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen – ver­ständ­lich und auf den Punkt

Was Sie schon immer über die Unfall­ver­si­che­rung wis­sen woll­ten

Man­che Fra­gen tau­chen immer wie­der auf – gera­de bei einem The­ma wie der Unfall­ver­si­che­rung, das vie­le Details und Fach­be­grif­fe ent­hält. In die­sem Abschnitt beant­wor­ten wir die häu­figs­ten Pra­xis­fra­gen, die nicht schon in den vor­he­ri­gen Berei­chen behan­delt wur­den. Kurz, klar und fak­ten­ba­siert.

Ja – sofern der Sturz auf ein plötz­li­ches Ereig­nis zurück­geht (z. B. Aus­rut­schen oder Stol­pern), ist er in der Regel ver­si­chert. Chro­ni­sche Beschwer­den oder alters­be­ding­te Schwä­che gel­ten dage­gen nicht als Unfall­ur­sa­che.

Nicht immer. Eini­ge Tari­fe schlie­ßen Eigen­be­we­gung aus – z. B. Mus­kel­zer­rung ohne äuße­re Ein­wir­kung. Ande­re Anbie­ter ver­si­chern die­se Fäl­le aus­drück­lich. Ein Blick in die Bedin­gun­gen lohnt sich.

Ja – bei den meis­ten Anbie­tern besteht welt­wei­ter Schutz rund um die Uhr. Wich­tig ist aber: Zusatz­leis­tun­gen wie Ber­gung, Rück­trans­port oder Reha-Maß­nah­men sind nicht immer auto­ma­tisch ein­ge­schlos­sen.

Nein – die Haupt­leis­tung ist auf dau­er­haf­te Beein­träch­ti­gun­gen aus­ge­rich­tet. Bei eini­gen Tari­fen gibt es Über­gangs­leis­tun­gen oder Tage­geld, aber die­se müs­sen expli­zit ver­ein­bart sein.

In die­sem Fall wird für jede ein­zel­ne Ver­let­zung ein Inva­li­di­täts­grad berech­net – die Gesamt­leis­tung ergibt sich aus der Sum­me der Antei­le. Die Glie­derta­xe ist dabei die Grund­la­ge der Bewer­tung.

Nur wenn der Zecken­biss zu einer kon­kre­ten und unfall­ty­pisch ver­ur­sach­ten Gesund­heits­fol­ge führt – etwa FSME mit dau­er­haf­ten Ein­schrän­kun­gen. Rei­ne Infek­tio­nen ohne Unfall­be­zug sind nicht abge­deckt.

Ja – wenn eine Vor­er­kran­kung die Unfall­fol­gen ver­schlim­mert, kann der soge­nann­te Mit­wir­kungs­an­teil grei­fen. Ab einem bestimm­ten Pro­zent­satz (z. B. 25 %) kann die Leis­tung gekürzt wer­den.

In den meis­ten Stan­dard­ta­ri­fen: ja. Eini­ge Anbie­ter stu­fen Reit­sport aber als erhöh­tes Risi­ko ein oder ver­lan­gen beson­de­re Ver­ein­ba­run­gen. Für Kin­der ist Rei­ten häu­fig auto­ma­tisch ent­hal­ten.

Nicht immer. Vie­le Tari­fe – ins­be­son­de­re Online-Ange­bo­te – kom­men ohne Gesund­heits­fra­gen aus. Bei klas­si­schen Ver­trä­gen mit hohen Sum­men oder Son­der­leis­tun­gen kann eine Prü­fung statt­fin­den.

Die Inva­li­di­täts­leis­tung wird in der Regel nach Abschluss der Heil­be­hand­lung bewer­tet. Das kann – je nach Ver­let­zung – meh­re­re Mona­te dau­ern. Über­gangs­leis­tun­gen oder Tage­geld kön­nen frü­her flie­ßen.

Mehr Wis­sen für Ihre Ent­schei­dung

Wei­te­re Rat­ge­ber rund um Ver­si­che­rung, Vor­sor­ge und Schutz

Die pri­va­te Unfall­ver­si­che­rung ist ein wich­ti­ger Bau­stein der per­sön­li­chen Absi­che­rung – doch sie steht nicht allein. Je nach Lebens­la­ge und Bedarf kön­nen wei­te­re Ver­si­che­run­gen sinn­voll sein: zum Bei­spiel zur Ein­kom­mens­si­che­rung, Gesund­heits­vor­sor­ge oder all­ge­mei­nen Risi­ko­ab­si­che­rung. In die­sen Rat­ge­bern erfah­ren Sie, wie ein­zel­ne Ver­si­che­rungs­the­men zusam­men­hän­gen – und wor­auf Sie kon­kret ach­ten soll­ten.

Ratgeber-Berufsunfaehigkeitsversicherung

Rat­ge­ber Berufs­un­fä­hig­keit

Die pri­va­te Berufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung schützt vor Ein­kom­mens­ver­lust, wenn Sie krank­heits- oder unfall­be­dingt dau­er­haft nicht mehr arbei­ten kön­nen. Lesen Sie, wie sich BU von Unfall­ver­si­che­rung unter­schei­det – und wor­auf Sie beim Abschluss ach­ten soll­ten.

gesundheit-vorsorge

Gesund­heit & Vor­sor­ge

Von der Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung bis zur Kran­ken­zu­satz­ver­si­che­rung: Wer gesund­heit­lich vor­sor­gen will, soll­te wis­sen, wel­che Optio­nen es gibt – und wel­che Leis­tun­gen medi­zi­nisch und finan­zi­ell sinn­voll sind. Unser Rat­ge­ber hilft bei der Ori­en­tie­rung.

die-wichtigsten-Versicherungen

Wich­tigs­te Ver­si­che­run­gen

Wel­che Ver­si­che­run­gen wirk­lich not­wen­dig sind, hängt von Ihrer Lebens­pha­se und Ihrem Risi­ko ab. Die­ser Rat­ge­ber erklärt, wel­che Poli­cen für Sin­gles, Fami­li­en, Haus­be­sit­zer oder Selbst­stän­di­ge sinn­voll sein kön­nen – inklu­si­ve Bei­spie­le und kla­rer Prio­ri­sie­rung.