Warum die Ergänzung durch eine Elementarversicherung entscheidend ist, um Risiken durch Starkregen abzudecken und welche Schritte Sie für den vollständigen Schutz Ihres Eigentums ergreifen sollten. erfahren Sie hier.
Das Wichtigste auf einen Blick |
Standard-Gebäudeversicherungen decken nicht automatisch Schäden durch Starkregen oder Überschwemmungen ab; eine zusätzliche Elementarversicherung ist erforderlich, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.
Die Regelmäßigkeit und Qualität des Versicherungsschutzes muss überprüft und ggf. um Zusatzversicherungen erweitert werden, um finanzielle Risiken durch Naturkatastrophen, besonders in Hochwassergebieten, abzusichern.
Gebäudeversicherung und Starkregen: Grundlagen des Versicherungsschutzes |
Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet und Starkregen auf Ihre Immobilie niederprasselt, stehen Sie ohne die richtige Versicherung im wahrsten Sinne des Wortes im Regen. Die trügerische Annahme, dass die standardmäßige Gebäudeversicherung bei einer Überschwemmung durch Starkregen einspringt, hat schon so manchen Hausbesitzer in finanzielle Nöte gebracht. Tatsächlich ist eine zusätzliche Elementarversicherung unerlässlich, um einen Rundumschutz zu gewährleisten.
Die Gebäudeversicherung bildet zwar das Fundament für den Schutz Ihres Heimes, deckt jedoch in erster Linie Schäden ab, die durch Feuer, Leitungswasser und Sturm bzw. Hagel entstanden sind. Diese Ereignisse sind unbestritten bedrohlich und können immense Schäden verursachen, doch bei Naturkatastrophen wie Starkregen und den daraus resultierenden Überschwemmungsschäden greift diese Basisabsicherung nicht.
Warum also ist die Elementarversicherung so wichtig? Nun, sie schließt jene klaffende Lücke, die die Standardversicherung offenlässt. Sie übernimmt die Kosten für die Gebäudetrocknung und Instandsetzung, wenn Ihr Haus überflutet wird, und schützt zudem vor Rückstau-Schäden. Ohne diesen Zusatzbaustein kommt keine Versicherung für die Überschwemmungsschäden auf und Sie müssten alle Reparaturen aus eigener Tasche zahlen.
Prüfung und Erweiterung des Versicherungsschutzes |
Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Versicherungsschutz lückenlos ist? Entscheidend ist eine regelmäßige Überprüfung Ihrer Versicherungspolicen, um bei einem Schadensfall durch Starkregen nicht auf den Kosten sitzenzubleiben. Es empfiehlt sich, einen Experten zu Rate zu ziehen, der Ihre bestehenden Policen prüfen und bei Bedarf um zusätzlichen Schutz gegen Starkregen ergänzen kann.
Versteckte Risiken aufdecken: Die Gefahr von Rückstau |
Ein oft unterschätztes Risiko stellt der Rückstau dar. Wenn die Kanalisation während eines Unwetters überlastet ist und das Abwasser nicht abfließen kann, sucht sich das Wasser seinen Weg. Und der führt unter Umständen in den Keller Ihres Hauses. Eine fehlerhafte oder nicht vorhandene Rückstausicherung kann hierbei fatale Folgen haben und zu ernstzunehmenden Wasserschäden führen.
Schadensfall Starkregen: Was tun? |
Stellen Sie sich vor, das Unvorstellbare ist eingetreten: Ihr Haus wurde von Starkregen heimgesucht. Was nun? Zuerst steht natürlich Ihre Sicherheit und die Ihrer Liebsten im Vordergrund. Doch sobald die unmittelbare Gefahr gebannt ist, sollten Sie den Schaden sofort melden und sorgfältig dokumentieren, um Ihren Anspruch gegenüber der Versicherung nicht zu gefährden.
Kostenübernahme bei Starkregenschäden |
Im Falle eines Starkregenschadens kommt die Elementarversicherung für eine Vielzahl an Kosten auf:
Reparaturen und Sanierungen
Abriss und Neubau Ihres Hauses, falls dies notwendig sein sollte
Kosten für eine alternative Unterkunft, falls Ihr Zuhause zeitweise unbewohnbar wird
entgangene Mieteinnahmen
Bei grob fahrlässigem Verhalten könnte die Versicherung die Zahlung kürzen oder sogar komplett verweigern. Das Fotografieren und Dokumentieren der Schäden ist daher essentiell, um diese nachvollziehbar der Versicherung melden zu können.
Präventive Maßnahmen gegen Starkregenschäden |
Prävention ist besser als Nachsorge. Auch Sie können Maßnahmen ergreifen, um Ihr Eigenheim besser gegen Starkregen zu schützen. Rückstausicherungen, drucksichere Kellerfenster und weitere bauliche Maßnahmen können dazu beitragen, Ihr Haus wetterfest zu machen. Aber auch Verhaltensänderungen, wie das Bereithalten wichtiger Dokumente und die frühzeitige Vorbereitung auf Wetterextreme, spielen eine wichtige Rolle.
Hochwasserrisikokarten und Ihre Bedeutung für den Versicherungsschutz |
Wissen ist Macht, und das gilt auch für den Versicherungsschutz. Hochwasserrisikokarten sind wertvolle Instrumente, um das Risiko in Ihrem Wohngebiet einzuschätzen. Anhand des Naturgefahren-Checks können Sie Ihr individuelles Risiko ermitteln und entsprechend vorsorgen. Da der Klimawandel die Gefahr von Extremwetterereignissen erhöht, ist es gerade in weniger gefährdeten Gebieten wichtig, das eigene Risiko zu kennen und den Inhalt Ihres Versicherungsschutzes zu überprüfen.
Klimawandel und Gebäudeversicherung |
Die Zeichen stehen unmissverständlich auf Sturm: Der Klimawandel führt zu immer häufigeren und heftigeren Unwettern und Naturkatastrophen in Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst stellte fest, dass die starken Niederschläge, die oft mit Unwetter einhergehen, heute bereits doppelt so oft vorkommen wie vor einem Jahrhundert. Dies macht es unumgänglich, den Versicherungsschutz Ihres Hauses zu überdenken und anzupassen.
Auto und Starkregen: Ist Ihr Fahrzeug abgesichert? |
Nicht nur Gebäude, auch Fahrzeuge können durch Starkregen in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Teilkaskoversicherung deckt in der Regel Schäden durch Starkregen, Hagel oder Überschwemmungen ab. Für eine umfassendere Absicherung, die auch Schäden durch eigenes Verschulden einschließt, bietet sich eine Vollkaskoversicherung an. Bei einem Totalschaden durch Hochwasser zahlt diese beispielsweise den Neupreis des Fahrzeugs bis zu einem Jahr nach dem Kauf.
Naturgefahrenschutz: Zusatzversicherungen für Ihr Heim |
Eine Elementarversicherung bietet Schutz gegen vielfältige Naturkatastrophen, die in Standardversicherungen oft nicht inkludiert sind. Zu den abgedeckten Naturgewalten gehören:
Überschwemmungen
Rückstau
Erdbeben
Erdrutsche
Manche Tarife bieten auch Schutz gegen Mietausfall oder Ersatzunterkünfte, sollte Ihr Haus unbewohnbar werden.
Rechtsprechung zu Überschwemmungsschäden |
Die Rechtsprechung zu Überschwemmungsschäden hat direkte Auswirkungen auf den Versicherungsschutz. Das LG München I hat entschieden, dass eine Überschwemmung auch dann gegeben ist, wenn große Wassermengen aufgrund von Niederschlag auf das versicherte Grundstück fließen und nicht adäquat durch die Straßenentwässerung aufgenommen werden können. Das Gerichtsurteil bekräftigt, dass die Geländeneigung, die den Verlauf des Wassers beeinflusst, ebenfalls eine Rolle spielt.
Zusammenfassung |
Inhalt |
Ja, Starkregen wird als Elementarschaden eingestuft, wenn er Gebäudeschäden verursacht, etwa durch eindringendes Wasser.
Die Gebäudeversicherung und Hausratversicherung zahlen, wenn Regenwasser durch einen Sturmschaden ins Haus eindringt. Wenn das Regenwasser vom überfluteten Grundstück in Ihr Haus eindringt, greift die Elementarversicherung.
Ja, Regenwasserschäden sind in der Regel von der Gebäudeversicherung abgedeckt, ebenso wie Folgeschäden, die durch eindringendes Regenwasser verursacht werden. Daher ist es wichtig, die genauen Bedingungen und Deckungsumfang der Versicherung zu prüfen.
Daniel Moser, Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung |