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Pflege­ver­si­che­rung - Schutz und Unterstützung im Pflegefall

Pflege­ver­si­che­rung - Gute Pflege ist teuer

Wer gesetzlich krankenversichert ist, zahlt automatisch und obligatorisch auch in die staatliche Pflege­ver­si­che­rung ein. Dabei sollte man sich allerdings keine Illusionen darüber machen, bei tatsächlichem Eintritt von Pflegebedürftigkeit auch wirklich ausreichend versorgt zu sein.

Bei stationärer Unterbringung etwa übernimmt die gesetzliche Krankenkasse bei Pflegegrad 3 lediglich 1262 Euro an monatlichen Kosten. Dabei kostet ein Pflegeheim mit Vollversorgung zwischen 3000 und 4000 Euro im Monat.


Pflegefall sicherheit schaffen
 
Sie können diese Lücke mit einer Pflegetagegeldversicherung, einer Pfle­ge­ren­tenversicherung oder Pflegekostenversicherung schließen. Welche die sinnvollste Variante ist und ob Sie auch eine Pflege­ver­si­che­rung für Ihr Kind abschließen sollten, erfahren Sie im folgenden.
 
 

Pflege­ver­si­che­rung – Sicherheit im Pflegefall

 

Die Lücke von ungefähr 2500 Euro im Monat muss irgendwie geschlossen werden und das geschieht normalerweise mit den persönlichen Rücklagen. In wenigen Jahren können so Kosten im sechsstelligen Bereich anfallen, wobei Kinder für die Eltern zahlen müssen, wenn diese nicht selbst für die Zusatzkosten aufkommen können. Nicht jeder kann diese Summen einfach so stemmen, ohne dabei zum Sozialfall zu werden.

Die Tendenz für die Pflegekosten in Deutschland ist für die nächsten Jahrzehnte voraussichtlich steigend, während der staatliche Versicherungsschutz und die Renten wahrscheinlich nicht mit diesen Kosten mithalten werden können. Die Versorgungslücke kann also noch weiter aufklaffen. Deshalb sollte man sich rechtzeitig Gedanken über eine private Pflege­ver­si­che­rung machen.

Die Bevölkerung wird immer älter und wer gesund und bewusst lebt, hat gute Chancen, auch bis ins hohe Alter fit und aktiv zu bleiben. Dabei wird jedoch Statistiken zu Folge ein Drittel der über 80-Jährigen eines Tages pflegebedürftig, wer über 90 Jahre alt wird, hat sogar eine 50 prozentige Chance, zum Pflegefall zu werden.

Aber Pflegebedürftigkeit muss nicht unbedingt eine schlechte Lebensqualität bedeuten. Im Gegenteil: Dank guter Pflegeeinrichtungen kann man auch in hohem Alter noch viel Spaß am Leben haben und seine Würde bewahren. Wichtig ist nur, sich rechtzeitig Gedanken über das Alter und die nicht unwahrscheinliche Eventualität zu machen, pflegebedürftig zu werden.

Bei der Auswahl der richtigen Pflege­ver­si­che­rung für die eigenen Bedürfnisse gibt es verschiedene Optionen. Hier eine kurze Übersicht.
 
 

Pflegetagegeldversicherung

 

Eine Pflegetagegeldversicherung ist eine private Zusatzversicherung. Im Fall des Eintritts von Pflegebedürftigkeit wird das sogenannte Tagegeld ausbezahlt, das in der Höhe je nach Vertragsvereinbarung variiert und je nach Grad der Pflegestufe ausbezahlt wird. Es gibt zahlreiche Anbieter für diese Art von Versicherung und auch staatlich geförderte Produkte, die „Pflege-Bahr“.

Seit 2013 wird bei den Prämien kein Unterschied mehr zwischen den Ge­schlechtern gemacht – zuvor waren diese für Frauen meist höher als für Männer. Wie bei allen Versicherungsprodukten zum Thema Gesundheit muss man sich bei Abschluss der Versicherung einer Gesundheitsprüfung unterziehen.
 
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Die Beitragshöhe bei der Pflegetagegeldversicherung und wird von der Versicherung immer wieder geprüft und angepasst. Etwa bei höherem Pflegerisiko durch allgemeine erhöhte Lebenserwartung steigen die Prämienzahlungen. Dieser Nachteil wird aber durch allgemein günstige Versicherungsprämien ausgeglichen.

Bei der Pflegetagegeldversicherung handelt es sich um einen reinen Risikotarif, sie beinhaltet also keinen Sparanteil, wie dies bei der Pfle­ge­ren­tenversicherung der Fall ist, und zahlt nur im Fall von Pflegebedürftigkeit aus.

Die Auszahlung erfolgt übrigens nicht täglich, wie man es dem Namen nach vermuten würde, sondern monatlich, wie bei der Pfle­ge­ren­tenversicherung. Dabei kann über die ausgezahlte Summe frei verfügt werden, man ist nicht an bestimmte Optionen gebunden und kann sich auch an „Laienpflege“ wenden.

Einige Versicherungen bieten eine einmalige Vorauszahlung an, was sich als sehr praktisch erweisen kann, sollten im Haus behindertengerechte Umbauten notwendig sein.
 

Pflegeplan - unser Tool für Pflegetagegeld

Sollten Sie noch keinen klaren Überblick haben, welche die richtige Pflege­ver­si­che­rung für Sie ist, können Sie unser Pflegetagegeld-Tool zu Rate ziehen.

 
 

Pfle­ge­ren­tenversicherung

 

Die Pfle­ge­ren­tenversicherung gehört zur Familie der Lebensversicherungen. Hier ist der Versicherungsschutz mit Kapitalanlage gepaart, die erwirtschafteten Überschüsse werden später die monatlichen Pflegeauszahlungen erhöhen. Eine staatliche Förderung ist hier nicht vorgesehen.

Die Einzahlungen für die Pfle­ge­ren­tenversicherung können recht flexibel gehandhabt werden. Oft ist eine Einmalzahlung möglich oder man kann die Prämienzahlungen pausieren, wenn man etwa vorübergehend arbeitslos ist, was sich später in einer Senkung der Leistung bemerkbar macht. Der Versicherungsschutz bleibt jedoch bestehen.

Bei Kündigung kann ein Teil der eingezahlten Beiträge zurückgezahlt werden, diese Versicherung hat also einen Rückkaufswert. Die Höhe der Beitragszahlungen ist festgelegt und garantiert und kann nur in sehr geringem Maß variieren.
 
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Der Beitrag für die Pfle­ge­ren­tenversicherung ist fast doppelt so hoch, wie der für die  Pflegetagegeldversicherung, da es sich hier um eine Kombination aus Pflegeabsicherung und Sparvertrag handelt. Der Unterschied macht sich natürlich auch dadurch bemerkbar, dass die eingezahlten Beiträge nicht einfach verloren sind, wenn der Pflegefall nicht eintritt. Die Pfle­ge­ren­tenversicherung wird etwa auch im Todesfall an die Hinterbliebenen ausgeschüttet.

Die Beiträge müssen oft nur, je nach Anbieter, bis zu einem gewissen Alter bezahlt werden.

Bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit kann auch bei der Pfle­ge­ren­tenversicherung über den Betrag frei verfügt werden und so eine Laienpflege in Anspruch genommen werden. Viele Menschen möchten lieber zu Hause bleiben und hier von geschultem Personal oder von Familienmitgliedern gepflegt werden.

Im Vergleich zur Pflegetagegeldversicherung bietet die Pfle­ge­ren­tenversicherung eine lange Reihe an Vorteilen, ist jedoch teuer. Das macht sie vor allem für junge Versicherte interessant, die dank guter Gesundheitseinstufung auf etwas niedrigere Prämienzahlungen hoffen können, deren Höhe dauerhaft garantiert ist.
 
 

Pflegekostenversicherung

 
Bei der Pflegekostenversicherung zahlt die Versicherung einen im Vorhinein festgelegten Prozentanteil der Pflegekosten nach Vorlage der Rechnungen. Dieser Anteil wird bei Abschluss der Versicherung vertraglich vereinbart, wobei viele Versicherung trotzdem Höchstsätze haben, über die hinaus nicht weiter bezahlt wird. So muss der Versicherte hier in vielen Fällen weiterhin einen gewissen Selbst­behalt tragen, der je nach individueller Situation variiert.
 
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Da die Zahlung der Versicherung an die beweisbaren Kosten gebunden ist, ist eine Laienpflege, etwa durch Familienangehörige, so nicht finanzierbar. Man muss sich gezwungenermaßen an professionelle Einrichtungen wenden. Auch ist der bürokratische Aufwand enorm, da ständig die Rechnungen und Zahlungsbelege gesammelt und der Versicherung vorgelegt werden müssen.

Die Versicherung kommt lediglich für tatsächliche Pflegekosten auf, nicht aber für zusätzliche Spesen, wie etwa die Fahrt zum Arzt, Übernachtungen oder Verpflegungskosten.

Die Pflegekostenversicherung ist eine Alternative für diejenigen, die ein kleines Budget haben und sich trotzdem absichern möchten. Man sollte jedoch, wenn möglich, den eher kleinen Unterschied im Prämienbetrag in Kauf nehmen und sich besser für eine Pflegetagegeldversicherung entscheiden, da hier ein großer bürokratischer Aufwand im Alter wegfällt.
 
 

Was versteht man unter einem Pflegefall?

 

Es gibt eine genau festgelegte Definition, was man als Eintritt eines Pflegefalls bezeichnet.

Als Pflegefall wird eingestuft, wer nach Beurteilung des medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenkassen-des Sozialmedizinisches Dienstes der Knappschaften und-der Medicproof GmbH (private Krankenversicheurngen PKV):

„In Folge einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßigen wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedarf.”

Die Beurteilung, ob solch eine Pflegebedürftigkeit vorliegt, ist Kompetenz von Ärzten und Pflegepersonal der gesetzlichen Krankenkassen.
 

Für wen lohnt sich der Abschluss einer privaten Zusatzpflegeversicherung?

Wer bereits ausreichend vorgesorgt hat, auf hohe Rentenzahlungen bauen kann und gute Rücklagen fürs Alter hat, mit denen die „Pflegelücke“ problemlos geschlossen werden kann, braucht keine zusätzliche Pflege­ver­si­che­rung. Man kann davon ausgehen, gut mit dem Privatvermögen für zusätzliche Pflegekosten aufkommen zu können und gleichzeitig den gewohnten Lebensstandard zu erhalten.

Anders jedoch für diejenigen, die keine großen Ersparnisse auf der hohen Kante haben und nicht mit großzügigen Rentenzahlungen rechnen können. Hier ist eine zusätzliche private Pflege­ver­si­che­rung sehr zu empfehlen, um sich selbst und das Ersparte im hohen Alter gut abzusichern.
 
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Die staatliche Sozialversicherung springt zwar ein und kommt für die Kosten auf, die nicht vom Versicherungsnehmer selbst getragen werden können. Allerdings muss, bevor das geschieht, das gesamte Vermögen offengelegt und für die Pflegebetreuung zur Verfügung gestellt werden. So kann es passieren, dass ein Ehepaar gezwungen ist, das gemeinsame Haus zu verkaufen, wenn einer der Partner ins Pflegeheim muss. Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist oft schon so ein traumatisches Erlebnis, bei dem die gewohnte Umgebung und die tägliche Routine zurückgelassen werden müssen. Steht dann gleichzeitig auch noch der Partner auf der Straße, wird die Situation zur Katastrophe für die ganze Familie.

Hinzu kommt, dass Kinder für pflegebedürftige Eltern aufkommen müssen. Gutverdiener werden zur Kasse gebeten, um die Pflegelücke für die Eltern zu schließen. Hier kommt es nicht darauf an, ob idyllische Familienverhältnisse herrschen, oder ob man seit Jahrzehnten kein Wort mehr miteinander redet.

Dank privater Pflege­ver­si­che­rung, kann es auch möglich sein, den Umzug in eine Pflegeeinrichtung ganz zu vermeiden. Die ausgezahlte Versicherungssumme, die nicht an bestimmte Ausgaben gebunden ist, kann für Laienpflege verwendet werden und es so erlauben, in den eigenen vier Wänden alt zu werden, ohne auf die eigenen Gewohnheiten verzichten zu müssen.
 
 

Sollten auch Kinder zusätzlich abgesichert werden?

 

Auch Kinder können pflegebedürftig werden. Vor allem so lange sie noch klein sind, ist das Unfallrisiko ungleich größer, als bei größeren Kindern, die gelernt haben, gut auf sich achtzugeben. Für die ganze Familie ist das ein Drama, vor allem, wenn es keine ausreichende finanzielle Absicherung gibt. Eine Pflege­ver­si­che­rung für Kinder kann hier einen großen Unterschied ausmachen.

Wenn das Kind jedoch schon mit Behinderungen geboren ist, wird eine private Zusatzversicherung nicht mehr möglich sein, da es die Gesundheitsprüfung nicht bestehen kann.

 Hier gibt es eine interessante Möglichkeit für werdende Eltern

Bei einigen privaten Pflegezusatzversicherungen ist eine Kindernachversicherung möglich, bei der das neugeborene Baby innerhalb von 2 Monaten nach der Geburt mitversichert werden kann, ohne eine Gesundheitsprüfung bestehen zu müssen.


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