Das Wichtigste auf einen Blick |
Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet Zahlungen bei festgestelltem BU-Grad und wenn voraussichtlich eine mindestens sechsmonatige Berufsunfähigkeit vorliegt, die durch ärztliche Gutachten bestimmt wird.
Es gibt je nach BU-Grad gestaffelte finanzielle Leistungen, wobei bereits bei einer 25-prozentigen Berufsunfähigkeit - abhängig vom Tarif - eine Teilrente gezahlt werden kann.
Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung? |
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherungsnehmer berufsunfähig wird. Doch was bedeutet das genau? Die Berufsunfähigkeit wird anhand des sogenannten BU-Grades gemessen. Dieser Grad wird durch eine ärztliche Untersuchung bestimmt und ist entscheidend für die Leistung der Versicherung.
Der BU-Grad gibt an, wie stark eine Person berufsunfähig ist. Dieser Grad wird durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt. Je nach Grad der Berufsunfähigkeit variiert auch die Höhe der ausbezahlten BU-Rente für betroffene Menschen.
Neben dem BU-Grad spielt auch die Dauerhaftigkeit der Berufsunfähigkeit eine entscheidende Rolle. Die Berufsunfähigkeit muss voraussichtlich mindestens 6 Monate andauern, damit die Versicherung zahlt.
Der Weg zur BU-Rente: Phasen und Übergänge |
Der Weg zur BU-Rente ist nicht immer ein leichter. Sie durchlaufen dabei verschiedene Phasen und Übergänge, welche es zu beachten gilt. Diese umfassen:
Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber
Krankentagegeld
Erwerbsminderungsrente
Die Phase der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber bei Berufsunfähigkeit beträgt in der Regel maximal sechs Wochen. Während dieser Zeit zahlt der Arbeitgeber das Gehalt weiter.
Nach Ablauf der Lohnfortzahlung greift das Krankentagegeld. Diese Versicherungsleistung der Krankenkassen gleicht den Einkommensverlust bei anhaltender Krankheit aus und wird gezahlt, sobald eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei der Krankenversicherung eingereicht wird. Bei Berufsunfähigkeit dauert diese Phase bis zu 78 Wochen innerhalb von drei Jahren.
Nach Ablauf von 78 Wochen endet die Auszahlung des Krankengeldes. Mit dem Ende des Anspruchs auf Krankengeld beginnt der Übergang zur Erwerbsminderungsrente. Dafür muss ein Antrag gestellt werden.
Die Höhe der Erwerbsminderungsrente wird durch die Multiplikation der persönlichen Entgeltpunkte mit dem Rentenartfaktor und dem aktuellen Rentenwert berechnet.
Staffelregelung und anteilige BU-Rente |
Die anteilige Rente bietet bei einer Berufsunfähigkeit von 25 Prozent eine finanzielle Absicherung. Sie wird berechnet, indem der Prozentsatz der Berufsunfähigkeit auf die volle BU-Rente angewendet wird. Dies kann helfen, finanzielle Engpässe zu überbrücken.
Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung |
Die Vertragslaufzeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Faktor, der sorgfältig bedacht werden sollte. Sie sollte idealerweise bis zum Renteneintrittsalter vereinbart werden, um eine finanzielle Lücke zu vermeiden.
Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland liegt bei etwa 64,4 Jahren. Daher ist es empfehlenswert, eine Verlängerungsoption zu wählen, um die Versicherung bis zum Renteneintritt fortzusetzen und somit eine kontinuierliche finanzielle Absicherung zu gewährleisten.
Rückkehr in den Beruf und Umschulungsmöglichkeiten |
Versicherer können bei der Rückkehr in den Beruf oder einer Umschulung unterstützend mitwirken. Sie finanzieren Maßnahmen zur Wiedereingliederung und bieten Leistungen, um den Versicherten bei der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu helfen.
Steuerliche Aspekte der BU-Rente |
Die Auszahlung der BU-Rente ist steuerpflichtig. In der Steuererklärung muss sie als “sonstiges Einkommen” angegeben werden.
Die Höhe des Steuersatzes hängt von der individuellen Vorsorgeschicht ab. Renten aus der ersten Schicht müssen im Alter mit dem gültigen Steuersatz versteuert werden, während Renten aus der Basisvorsorge nachgelagert mit dem individuellen Einkommenssteuersatz besteuert werden.
Eine BU-Rente muss in der Steuererklärung angegeben werden. Sie wird als ‘sonstiges Einkommen’ deklariert und unterliegt daher der Steuerpflicht.
Zusammenfassung |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung eine wichtige Absicherung bietet, um im Falle einer Berufsunfähigkeit den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Allerdings sind dabei verschiedene Aspekte zu beachten, von der Bestimmung des BU-Grads über die Laufzeit der Versicherung bis hin zu steuerlichen Aspekten. Umfassende Informationen und eine sorgfältige Planung sind daher entscheidend, um den optimalen Schutz zu gewährleisten.
Die Möglichkeit einer rückwirkenden Leistung der Berufsunfähigkeitsrente hängt von den Bedingungen des abgeschlossenen Vertrags ab.
Sie können Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf voraussichtlich für mindestens 6 Monate auf unbestimmte Zeit hin nicht mehr ausüben können und der Grad der Berufsunfähigkeit über 50 Prozent liegt. Dies muss von einem Arzt bestätigt werden.
Der BU-Grad wird durch eine ärztliche Untersuchung bestimmt und gibt an, wie stark eine Person berufsunfähig ist. Es ist wichtig, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen, um den genauen Grad der Berufsunfähigkeit feststellen zu können.
Der Prognosezeitraum beschreibt die Dauer, für die eine Person voraussichtlich berufsunfähig sein wird. In der Regel beträgt dieser Zeitraum mindestens sechs Monate. Es gibt jedoch keine feste Regelung, die den Zeitraum eingrenzt.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt solange, wie die Berufsunfähigkeit besteht, jedoch maximal bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit. Es gibt keine feste zeitliche Begrenzung, sondern die Zahlungen enden mit dem Ende der Vertragslaufzeit.
Daniel Moser, Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung |