Versicherung in Bauphasen – Absicherung von Rohbau bis Fertigstellung
Bauen birgt Risiken – wir zeigen, welche Versicherungen in den einzelnen Bauphasen wirklich wichtig sind
Ein Haus zu bauen ist eine der größten finanziellen Entscheidungen im Leben – und gleichzeitig eine der riskantesten Phasen für Ihr Eigentum. Auf keiner anderen Etappe ist Ihre Immobilie so verwundbar wie während des Baus: Es gibt noch keinen funktionierenden Brandschutz, keine Alarmanlage, keine geschlossene Gebäudehülle.
Die gute Nachricht: Für jedes Risiko gibt es passende Versicherungen – von der Feuerrohbauversicherung über die Bauleistungsversicherung bis zur Bauherrenhaftpflicht. Welche Policen verpflichtend sind, welche sinnvoll und wann sie abgeschlossen werden sollten, erfahren Sie hier.
Das Wichtigste auf einem Blick
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Warum Standardversicherungen beim Hausbau oft nicht ausreichen
Was während der Bauphase wirklich versichert ist – und was nicht
Viele Bauherren glauben, dass eine Wohngebäudeversicherung automatisch auch für die Bauzeit gilt. Das ist ein gefährlicher Irrtum. Denn solange das Haus nicht fertiggestellt ist, greift die Wohngebäudeversicherung nur eingeschränkt – oder überhaupt nicht. In der sensiblen Bauphase braucht es spezielle Absicherungen, die individuell zum Baufortschritt und den konkreten Risiken passen.
Ein Rohbau ohne Fenster, Türen oder Dach ist anfällig für Sturm, Vandalismus, Feuer oder Diebstahl. Auch die Haftung des Bauherrn ist ein großes Thema: Wenn sich auf der Baustelle jemand verletzt oder ein angrenzendes Grundstück beschädigt wird, haften Bauherren persönlich – mit ihrem gesamten Vermögen.
Deshalb gilt:
Für jeden Bauabschnitt sollte geprüft werden, welche Versicherung wann aktiv wird. Die wichtigsten Absicherungen – wie Feuerrohbauversicherung, Bauleistungsversicherung und Bauherrenhaftpflicht – sind kein Luxus, sondern essenziell.
Die Wohngebäudeversicherung tritt erst dann wirklich in Kraft, wenn das Gebäude in den Rohbauzustand übergeht und ein entsprechender Vertrag abgeschlossen wurde. Wichtig: Die Police sollte spätestens zum Baubeginn beantragt werden, damit keine Lücken entstehen.
Diese Policen braucht jeder Bauherr – und zwar rechtzeitig
Die 5 elementaren Versicherungen für Ihre Bauphase
Wer ein Haus baut, ist rechtlich gesehen „Veranstalter einer Gefahrenquelle“. Das bedeutet: Vom ersten Spatenstich an können Kosten entstehen – selbst wenn der Rohbau noch nicht steht. Schäden durch Feuer, Unfälle, Diebstahl oder Vandalismus passieren auf Baustellen häufiger, als viele glauben.
Für den optimalen Schutz sind fünf Versicherungen entscheidend. Sie greifen in unterschiedlichen Bauphasen, decken verschiedene Risiken ab und verhindern, dass Bauherren im Schadensfall auf hohen Summen sitzen bleiben. Besonders wichtig: Diese Versicherungen sollten spätestens zum Baubeginn abgeschlossen werden – manche müssen sogar vor dem ersten Arbeitseinsatz aktiv sein.
Bauherrenhaftpflicht
Wenn Dritte auf Ihrer Baustelle zu Schaden kommen, haften Sie persönlich – selbst bei Fremdverschulden. Diese Versicherung übernimmt Personen‑, Sach- und Vermögensschäden.
Bauleistungsversicherung
Deckt unvorhergesehene Schäden durch höhere Gewalt, Vandalismus oder Diebstahl von Baumaterial. Auch fehlerhafte Ausführung ist in vielen Tarifen versichert.
Feuerrohbauversicherung
Diese oft kostenlose Vorversicherung greift bei Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion während der Bauzeit. Sie ist Voraussetzung für die spätere Wohngebäudeversicherung.
Elementarschadenversicherung
Starkregen, Schneedruck oder Erdrutsch: Besonders bei exponierten Bauplätzen lohnt sich dieser Zusatzbaustein – auch schon vor der Fertigstellung.
Bauhelferversicherung
Wer private Helfer einsetzt, ist gesetzlich verpflichtet, sie unfallversichert zu melden. Diese Versicherung schützt Ihre Helfer im Schadensfall – und Sie vor Bußgeldern.
Vom Rohbau bis zur Schlüsselübergabe – was Ihre Wohngebäudeversicherung leistet
So viel Schutz bietet die Wohngebäudeversicherung während der Bauphase
Nicht jeder Schaden durch schlechtes Wetter ist automatisch ein Versicherungsfall. Entscheidend ist, ob die Voraussetzungen für einen anerkannten Sturmschaden erfüllt sind.
Viele Bauherren glauben, mit dem Abschluss einer Wohngebäudeversicherung sei das gesamte Bauvorhaben rundum abgesichert. Tatsächlich aber beginnt der Schutz dieser Police meist erst ab der Rohbauphase – und auch dann nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Eine klassische Wohngebäudeversicherung greift, sobald das Bauwerk einen festen Bauzustand erreicht hat – typischerweise dann, wenn Dach und Außenwände fertiggestellt sind. Sie schützt dann unter anderem vor:
Feuer, Blitzschlag und Explosionen
Leitungswasserschäden (nach Einbau der Installation)
Sturm- und Hagelschäden (ab geschlossener Hülle)
Wichtig zu wissen:
Die Feuerrohbauversicherung ist in vielen Tarifen kostenlos enthalten, wenn die Wohngebäudeversicherung direkt im Anschluss aktiviert wird. Achten Sie darauf, dass der Versicherungsbeginn rechtzeitig vor Baufortschritt vereinbart wird – sonst droht eine Deckungslücke.
Zusätzliche Bausteine wie die Elementarversicherung sind optional – aber gerade bei Neubauten auf unerschlossenen Grundstücken oder in Risikogebieten dringend zu empfehlen.
Ein weiterer Vorteil: Viele Wohngebäudeversicherer bieten Tarife mit Bauzeitregelung, bei denen bestimmte Leistungen schon vor dem vollständigen Bauabschluss greifen. Ein Vergleich lohnt sich – sowohl beim Preis als auch beim Leistungsumfang.
Wenn Standardlösungen nicht mehr ausreichen
Welche Zusatzversicherungen bei besonderen Bauvorhaben sinnvoll sind
Hagel trifft Gebäude oft plötzlich und mit enormer Kraft. Besonders Dächer, Fenster und Außenverkleidungen sind gefährdet – und die Schadenshöhe kann schnell fünfstellig werden.
Nicht jedes Bauprojekt folgt dem Standardmuster eines Einfamilienhauses. Gewerbliche Bauvorhaben, Mehrparteienhäuser, Bauvorhaben mit langer Laufzeit oder komplexen Eigenleistungen stellen erhöhte Anforderungen an den Versicherungsschutz. In solchen Fällen reichen Basisversicherungen oft nicht aus – es braucht individuelle Zusatzbausteine, um das finanzielle Risiko zu minimieren.
Typische Sonderfälle, bei denen ergänzende Absicherung wichtig ist:
Gewerbebauten oder gemischte Nutzung (Wohnen + Arbeiten)
Hier gelten andere Haftungsregelungen und oft auch andere Anforderungen an Deckungssummen, Betriebshaftpflicht und Maschinenversicherung.Lange Bauzeiten mit saisonalen Unterbrechungen
Eine längere Stillstandsphase erhöht das Risiko für Diebstahl, Vandalismus oder Wetterschäden – besonders bei nicht durchgängiger Überwachung. Spezielle Bauzeitversicherungen oder verlängerte Bauleistungsversicherungen sind hier empfehlenswert.Einsatz privater Helfer, Maschinen oder Baugeräte
Wer privat genutzte Maschinen oder Baugeräte einsetzt, sollte über eine Baugeräteversicherung oder Maschinenbruchversicherung nachdenken. Auch Bauhelferversicherung ist hier ein Muss.Baubeginn ohne vorherige Wohngebäudeversicherung
In diesem Fall muss zwingend geprüft werden, ob ein individueller Rohbau-Tarif mit integriertem Brandschutz abgeschlossen werden kann – ggf. als temporäre Spezialpolice.
In solchen Fällen beraten wir Sie individuell – und sorgen dafür, dass Ihr Projekt weder unter- noch überversichert ist.
Gebäudeschäden während der Bauphase – diese Risiken treffen Bauherren besonders oft
Typische Schadenarten beim Hausbau: Früh erkennen, richtig absichern
Während der Bauzeit kommt es regelmäßig zu Schäden, die schnell teuer werden – etwa durch Witterung, technische Defekte oder Einbruch. Drei Risiken treten besonders häufig auf und sollten unbedingt abgesichert sein.
Rohrbruch durch Frost
Ein nicht entleerter oder unsachgemäß montierter Wasseranschluss führt im Winter rasch zu Frostschäden. Platzt ein Rohr, sind nicht nur Baumaterialien betroffen – oft entstehen auch Folgeschäden wie Schimmel. Die Bauleistungsversicherung hilft, sofern der Schaden unvorhersehbar war.
Sturmschäden am Rohbau
Lose Bauteile, ungesicherte Materialien oder fehlerhafte Planen – Stürme haben leichtes Spiel auf offenen Baustellen. Häufige Folgen: eingedrückte Wände, beschädigte Dämmschichten oder Wassereintritt. Ohne passenden Schutz trägt der Bauherr die Kosten selbst.
Einbruch auf der Baustelle
Baustellen sind ein beliebtes Ziel für Diebe: Werkzeuge, Maschinen oder verbaute Technik sind schnell verschwunden. Wichtig: Die Bauleistungsversicherung greift nur bei „echtem“ Einbruch – nicht bei einfachem Diebstahl.
Tipps für den Versicherungsabschluss während der Bauphase
Der Abschluss der passenden Bauversicherungen will gut vorbereitet sein – denn gerade in der frühen Planungsphase werden oft wichtige Schutzkomponenten übersehen. Bauherren sollten deshalb nicht nur auf günstige Tarife achten, sondern vor allem auf umfassende Leistungen und klare Bedingungen. Einige Versicherungen – wie die Feuerrohbauversicherung – sind sogar Voraussetzung für die Finanzierung über Banken.
Diese Punkte sollten Sie beim Abschluss unbedingt beachten:
🔎 Frühzeitig planen: Beginnen Sie mit der Absicherung bereits vor Baubeginn – idealerweise direkt nach dem Grundstückskauf.
📄 Deckungssummen prüfen: Achten Sie darauf, dass die Versicherungssummen realistisch gewählt sind und dem tatsächlichen Bauwert entsprechen.
🧾 Bauhelfer korrekt anmelden: Bei privaten Helfern auf der Baustelle ist eine separate Bauhelferversicherung oft nötig – sie muss rechtzeitig bei der Berufsgenossenschaft gemeldet werden.
💡 Elementarschutz nicht vergessen: Gerade bei Neubauten in exponierter Lage (z. B. Hanglagen, Überflutungsgebiete) ist der Zusatzbaustein gegen Naturgefahren oft entscheidend.
📊 Vergleich durchführen: Nutzen Sie Vergleichsrechner und achten Sie auf wichtige Details wie Ausschlüsse oder Nachmeldepflichten.
🗨️ Beratung in Anspruch nehmen: Ein unabhängiger Versicherungsmakler hilft, Lücken zu erkennen und passende Tarife auszuwählen – individuell auf Ihr Bauprojekt zugeschnitten.
Ein klug geplanter Versicherungsabschluss spart nicht nur Geld, sondern schützt Sie auch vor unangenehmen Überraschungen während der Bauzeit.
Wie Sie Ihre Baufinanzierung gegen unvorhergesehene Ereignisse absichern
Ein Hausbau ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine erhebliche finanzielle Investition. Unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit, Unfall oder Arbeitslosigkeit können die Rückzahlung des Baukredits gefährden.
Um sich vor solchen Risiken zu schützen, sind folgende Versicherungen sinnvoll:
Risikolebensversicherung: Sichert die Hinterbliebenen ab, falls der Hauptverdiener verstirbt.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Schützt vor Einkommensverlust bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit.
Restschuldversicherung: Übernimmt die Kreditraten bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod.
Diese Versicherungen bieten einen wichtigen Schutzschild für Ihre Baufinanzierung und sollten frühzeitig in die Planung einbezogen werden.
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Zusammenfassung
Der Hausbau ist ein komplexes Projekt – und mit zahlreichen Risiken verbunden. Umso wichtiger ist es, sich als Bauherr frühzeitig mit dem passenden Versicherungsschutz abzusichern. Während der Bauphase sorgen Bauherrenhaftpflicht, Feuerrohbau- und Bauleistungsversicherung für finanzielle Sicherheit. Nach der Fertigstellung greift die Wohngebäudeversicherung – sie ist für jedes Eigenheim unverzichtbar.
Ergänzende Policen wie eine Elementarschaden- oder Baugewährleistungsversicherung können zusätzlich vor unvorhersehbaren Kosten schützen. Beginnen Sie rechtzeitig mit der Planung Ihres Versicherungsschutzes – idealerweise schon mit dem Grundstückskauf.
häufige Fragen
Wann sollte ich eine Wohngebäudeversicherung beim Neubau abschließen?
Spätestens mit Beginn der Rohbauphase. Idealerweise direkt nach dem Grundstückskauf – oft ist die Feuerrohbauversicherung bereits ein Bestandteil der späteren Wohngebäudeversicherung.
Welche Bauversicherungen sind wirklich nötig?
Unverzichtbar sind:
Bauherrenhaftpflicht (Pflicht!)
Feuerrohbauversicherung
Bauleistungsversicherung
Optional: Bauhelferversicherung und Elementarschadenschutz, je nach Lage und Bauweise.
Wer zahlt, wenn Helfer auf der Baustelle verunglücken?
Kommt es zu einem Unfall von nicht gewerblich beschäftigten Bauhelfern (z. B. Familie, Freunde), greift nur eine Bauhelferversicherung oder – bei fahrlässigem Verhalten des Bauherren – dessen Haftpflichtversicherung. Ohne Absicherung drohen hohe Kosten.
Wie lange läuft die Rohbauversicherung?
Sie endet automatisch mit der Fertigstellung des Hauses – spätestens mit dem Einzug. Ab dann ist der Abschluss einer vollständigen Wohngebäudeversicherung zwingend notwendig.