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Gliedertaxe in der Unfall­ver­si­che­rung: Ihr Wegweiser

Gliedertaxe Unfall­ver­si­che­rung: Schlüssel zur fairen Entschädigung bei Invalidität

Die Gliedertaxe ist ein zentrales Element der Unfall­ver­si­che­rung, welches die Höhe Ihrer Entschädigung bei bleibenden Beeinträchtigungen festlegt. Aber wie wird mithilfe der Gliedertaxe in der Unfall­ver­si­che­rung bestimmt, was Ihnen zusteht? Dieser Artikel führt Sie durch die Kernpunkte dieses Bewertungssystems und zeigt auf, wie dessen Anwendung Ihren Versicherungsschutz konkret beeinflusst.
 
 

Das Wichtigste zur Gliedertaxe Unfall­ver­si­che­rung

 

 Die Gliedertaxe bestimmt anhand einer prozentualen Zuordnung für Körperteile und Sinnesorgane den Grad der Invalidität und beeinflusst damit die Höhe der Versicherungsleistung nach einem Unfall.

 Der Grad der Invalidität wird durch ärztliche Bewertung festgestellt. Er kann durch eine Progressionsregelung, die ab einem gewissen Invaliditätsgrad greift, in ihrer Auszahlungshöhe deutlich gesteigert werden.

 Eine ergänzende Berufs­unfähig­keitsversicherung bietet umfassenderen Schutz, da sie Verdienstausfälle aufgrund von Krankheit oder Unfällen abdeckt, während die Unfall­ver­si­che­rung nur Unfallfolgen absichert.

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Die Gliedertaxe erklärt – Wie sie die Leistungen der Unfall­ver­si­che­rung beeinflusst

 
Die Gliedertaxe ist eine in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen festgelegte Tabelle, die jedem Körperteil und Sinnesorgan einen bestimmten Prozentsatz der Invalidität zuordnet. Dieser festgelegte Prozentsatz bestimmt den Grad der Invalidität, der das Ausmaß der körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen nach einem Unfall beschreibt. Die finanzielle Leistung der Versicherung im Schadensfall hängt maßgeblich von diesem Invaliditätsgrad ab.
 
Eine Tabelle mit Gliedertaxe für Unfallversicherung
 
Beachten Sie, dass die festgelegten Invaliditätsgrade in der Gliedertaxe für ähnliche körperliche Beeinträchtigungen variieren können, je nachdem welche Versicherungspolice und Tarifoptionen gewählt wurden. Daher ist es wichtig, die richtige Unfall­ver­si­che­rung zu wählen, die Ihren individuellen Bedürfnissen und Risiken gerecht wird.
 
 

Der Invaliditätsgrad und seine Berechnung – Ein Überblick

 

Der Grad der Invalidität wird anhand der Gliedertaxe ermittelt, indem die Prozentwerte der betroffenen Körperteile addiert werden. Ein Arzt ermittelt, wie stark ein Körperteil beeinträchtigt ist. Anschließend werden die einzelnen Invaliditätsgrade addiert, wobei die Gesamtinvalidität nicht über 100 Prozent liegen kann. Diese Berechnung spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Auszahlung, die Sie von Ihrer privaten Unfall­ver­si­che­rung erhalten.

Es ist wichtig zu wissen, dass bereits bei einem geringen Grad der Invalidität die private Unfall­ver­si­che­rung zum Tragen kommt. Das bedeutet, dass selbst geringfügige Beeinträchtigungen, die Ihr Leben nach einem Unfall beeinflussen, finanzielle Unterstützung durch Ihre Unfall­ver­si­che­rung erhalten können.
 

Die Rolle der Gliedertaxe bei der Festlegung des Invaliditätsgrads

Eine Gliedertaxe Tabelle zur Berechnung des Invaliditätsgrads
 

Die Gliedertaxe ist in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen verankert und bildet die Grundlage für die Leistungsberechnung in der privaten Unfall­ver­si­che­rung, indem sie körperliche Beeinträchtigungen in Prozent ausdrückt. Innerhalb der Gliedertaxe werden verschiedenen Körperteilen Prozentwerte zugewiesen, die bei vollständigem Verlust angewendet werden; bei nur teilweiser Beeinträchtigung wird die Leistung anteilig berechnet. Bei partiellen Beeinträchtigungen wird der Invaliditätsgrad anteilig anhand eines medizinischen Gutachtens festgestellt, um die entsprechende Leistung zu ermitteln.

Beachten Sie, dass der Invaliditätsgrad, wie ihn die Gliedertaxe definiert, von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich angesetzt werden kann. Die Bemessung der Invalidität erfolgt nach medizinischen Gesichtspunkten. Dabei wird die dauerhafte Beeinträchtigung der normalen körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit mit einer durchschnittlichen Person desselben Alters und Ge­schlechts verglichen.
 

Beispielrechnungen für verschiedene Invaliditätsgrade

Um besser zu verstehen, wie die Gliedertaxe in der Praxis angewendet wird, betrachten wir einige Beispielrechnungen. Bei vollständiger Invalidität wird die vereinbarte Versicherungssumme in voller Höhe ausgezahlt. Bei teilweiser Invalidität erfolgt eine anteilige Auszahlung entsprechend dem Invaliditätsgrad.
 
Beispielrechnungen für verschiedene Invaliditätsgrade in Unfallversicherung
 

Angenommen, Sie haben eine Versicherungssumme von 100.000 Euro vereinbart. Das bedeutet, dass ein Schaden bis zu diesem Betrag gedeckt ist. Bei einem Invaliditätsgrad von 14 Prozent für eine 20-prozentige Beeinträchtigung des Arms, der mit der Hand verbunden ist, würden Sie eine Auszahlung von 14.000 Euro erhalten. Bei Amputation eines Fußes, der in der Gliedertaxe mit 40 Prozent bewertet wird, würden Sie 40.000 Euro erhalten. Und wenn Sie mehrere Körperteile verlieren, zum Beispiel einen Daumen (45 %) und einen anderen Finger (30 %), würde das eine Gesamtinvalidität von 75 % ergeben.

Wenn Sie eine Progression von 500 % und einen Invaliditätsgrad von 70 % haben, könnten Sie auf der Basis einer Versicherungssumme von 100.000 Euro eine Auszahlung von 290.000 Euro erhalten. Diese Beispiele verdeutlichen, wie die Gliedertaxe und der Invaliditätsgrad die Versicherungsleistung beeinflussen.
 
 

Progression in der Unfall­ver­si­che­rung – Mehr Schutz bei höherer Invalidität

 

Ein wichtiges Merkmal der privaten Unfall­ver­si­che­rung, das oft übersehen wird, ist die Progression. Die Progression bedeutet, dass sich der nach einem Unfall auszuzahlende Betrag mit zunehmendem Invaliditätsgrad überproportional erhöht, und nicht linear. Das bedeutet, dass bei schwerwiegenden Unfällen, die zu einer hohen Invalidität führen, ein Vielfaches der vereinbarten Versicherungssumme ausgezahlt wird.

Im Allgemeinen wird die Progression in der Unfall­ver­si­che­rung meist erst ab einem Invaliditätsgrad von 25 % wirksam. Das bedeutet, dass die Progression Ihre finanzielle Absicherung erheblich verbessern kann, insbesondere bei schweren Unfällen, die zu einer Teil- oder Vollinvalidität führen.
 
Verlauf der Invaliditätsstaffel bei 350% Progression
 

Von Basis bis Top – Verschiedene Progressionsstufen im Vergleich

Die Progression in der Unfall­ver­si­che­rung kann in verschiedenen Stufen gewählt werden, in der Regel zwischen 225, 350 und 500 %, obwohl einige Anbieter auch Optionen wie 300 % oder sogar 1000 % anbieten. Die Progression bestimmt, um wie viel sich die Versicherungssumme erhöht, wenn ein gewisser Invaliditätsgrad erreicht ist. Die Progression kann die Auszahlung bei bestimmten Invaliditätsgraden signifikant erhöhen, wobei die Progressionsstaffel im Vertrag festgelegt wird.

In den Progressionstabellen der Versicherungsverträge wird ersichtlich, wie viel Geld im Falle verschiedener Grade der Invalidität gezahlt wird.
 
 

Wahl der richtigen Versicherungssumme – Entscheidend für den Versicherungsschutz

 

Die richtige Wahl der Versicherungssumme ist ein wichtiger Schritt bei der Gestaltung Ihrer Unfall­ver­si­che­rung. Die Festsetzung der Grundinvaliditätssumme basiert als Faustformel auf dem Alter und Bruttojahreseinkommen des Versicherten und sollte das Zwei- bis Dreifache des jährlichen Bruttoeinkommens betragen. Alternativ empfiehlt sich auch die Staffelung:

Bis 30 Jahre das Sechsfache, bis 40 Jahre das Fünffache und ab 50 Jahre das Vierfache.

Die individuell passende Grundsumme für die Unfall­ver­si­che­rung hängt von der persönlichen Situation ab und sollte in einer Beratung ermittelt werden. Die Progression kann den Versicherungsschutz individuell anpassen, wobei die Grundsumme niedriger sein könnte, um die Beiträge zu reduzieren. Es ist wichtig, die individuellen finanziellen Verhältnisse zu berücksichtigen, um die passende Versicherungssumme und Progression festzulegen.

Die erste Priorität beim Abschluss einer Unfall­ver­si­che­rung ist die Sicherstellung einer ausreichenden Versicherungssumme, die deutlich über den Grundempfehlungen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft liegen kann.
 
 

Spezialfälle in der Gliedertaxe – Was passiert bei nicht gelisteten Körperteilen?

 

Sie fragen sich vielleicht, was passiert, wenn ein Körperteil oder eine Verletzung nicht in der Gliedertaxe aufgeführt ist. In solchen Fällen wird der Invaliditätsgrad durch eine ärztliche Einschätzung ermittelt. Die individuelle ärztliche Einschätzung bewertet den Einfluss dieser Verletzungen auf die gesamte Leistungsfähigkeit des Versicherten.

Es ist wichtig zu wissen, dass eine Unfall­ver­si­che­rung bereits ab einem Invaliditätsgrad von 1 Prozent Leistungen erbringen sollte, um auch geringfügige Beeinträchtigungen, wie beispielsweise eine eingeschränkte Hörfähigkeit auf einem Ohr, zu kompensieren.
 
 

Unfall­ver­si­che­rung und Berufs­unfähig­keit – Ergänzende Absicherung für umfassenden Schutz

 

Die Unfall­ver­si­che­rung ist ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung, aber sie ist nicht die einzige Versicherung, die Sie in Betracht ziehen sollten. Die private Unfall­ver­si­che­rung bietet weltweiten Schutz rund um die Uhr und deckt Folgen von Unfällen ab, während die Berufs­unfähig­keitsversicherung für den Verdienstausfall durch Krankheit oder Unfall zuständig ist.

Eine Kombination beider Versicherungsarten ermöglicht eine umfassendere Absicherung, da sie sich gegenseitig ergänzen und so unterschiedliche Risikobereiche abdecken. Die Unfall­ver­si­che­rung leistet eine Einmalzahlung bei dauerhafter Invalidität infolge eines Unfalls, während die Berufs­unfähig­keitsversicherung fortlaufend Rente bei beruflicher Unfähigkeit zahlt, unabhängig von der Ursache. Besonders für Kinder, die noch keine Berufs­unfähig­keitsversicherung abschließen können, stellt die Unfall­ver­si­che­rung eine wichtige vorläufige Absicherung dar.
 
 

Individuelle Unterstützung und Beratung – Hilfe bei der Wahl der Unfall­ver­si­che­rung

 

Die Wahl der richtigen Unfall­ver­si­che­rung kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn man die Komplexität der Gliedertaxe und die verschiedenen Faktoren, die in die Entscheidung einfließen, berücksichtigt. Aber keine Sorge, es gibt viele Ressourcen und Unterstützung, die Ihnen zur Verfügung stehen. Verbraucherzentralen, Stiftung Warentest und Ver­sicherungs­makler bieten Beratung für die Auswahl der passenden Unfall­ver­si­che­rung an.

Es gibt auch spezielle Versicherungsangebote für bestimmte Gruppen, wie Senioren. Sie können von speziell zugeschnittenen Unfall­ver­si­che­rungen profitieren, die Hilfe- und Pflegeleistungen anbieten.

Und auch für Kinder gibt es spezielle Invaliditäts-Zusatzversorgungen, die Kinder im Falle von Unfällen und Krank­hei­ten schützen und ab einem Behinderungsgrad von 50 Prozent eine vereinbarte Rente zahlen.

Nutzen Sie gerne auch unseren Vergleichsrechner, um sich einen Überblick zu verschaffen oder um eine passgenaue Unfall­ver­si­che­rung für sich zu finden.

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Zusammenfassung

 

Die private Unfall­ver­si­che­rung und insbesondere die Gliedertaxe spielen eine entscheidende Rolle bei der finanziellen Absicherung gegen Unfallfolgen. Sie bestimmt den Grad der Invalidität und beeinflusst damit direkt die Höhe der Versicherungsleistung. Die richtige Wahl der Versicherungssumme und der Progression, sowie die Kombination mit einer Berufs­unfähig­keitsversicherung, können einen umfassenden Schutz bieten.

Denken Sie daran, dass es viele Ressourcen und Unterstützung gibt, die Ihnen bei der Auswahl der passenden Unfall­ver­si­che­rung helfen können. Denn letztendlich geht es darum, den bestmöglichen Schutz für Sie und Ihre Lieben zu gewährleisten.


Häufig gestellte Fragen

Was zahlt die Unfall­ver­si­che­rung bei einem Kreuzbandriss?

Die Unfall­ver­si­che­rung zahlt unmittelbar bei einem Kreuzbandriss und bietet zusätzlich eine Invaliditätsrente, wenn eine dauerhafte Beeinträchtigung besteht. Die Einmalzahlung des Unfallversicherers bei einer dauerhaften Einschränkung von 15 % kann bei rund 4.500 Euro liegen.

Wie berechnet man die Gliedertaxe?

Die Gliedertaxe wird anhand spezifischer Prozentsätze für verschiedene Körperteile berechnet, um den Grad der Beeinträchtigung zu bestimmen. Beispielsweise entspricht eine 50%ige Beeinträchtigung der linken Hand 55% der Standard-Gliedertaxe.

Welche Invalidität bei Kreuzbandriss?

Nach einem Kreuzbandriss könnte eine dauerhafte Invalidität bestehen und eine Invaliditätszahlung in Betracht kommen, wenn Bewegungseinschränkungen bleiben. Die Unfall­ver­si­che­rung tritt unmittelbar in Leistung und kann auch bei anhaltender Beeinträchtigung eine Invaliditätsrente zahlen, wenn die Voraussetzung der entstandenen Invalidität vorliegen.

Was ist eine Gliedertaxe Versicherung?

Eine Gliedertaxe Versicherung bestimmt den Grad der Invalidität nach einem Unfall und beeinflusst die Leistungen, die die Versicherung im Schadenfall auszahlt.


Über den Autor
Daniel Moser ist Versicherungsmakler und Gründer von AMBA Versicherungen

Daniel Moser, Ver­sicherungs­makler und Gründer von AMBA Versicherungen

Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Master-Consultant in Finance und Finanzwirt mit 20 Jahren Erfahrung


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