Grey­hound – Sanf­ter Sprin­ter mit gro­ßem Ruhe­be­dürf­nis

Alles über Hal­tung, Pfle­ge und Wesen des schnells­ten Hun­des der Welt – sen­si­bel, ruhig im Haus und aktiv auf der Renn­bahn.

Schwarz-weißer Greyhound mit breitem Halsband sitzt vor einer Betonwand und blickt aufmerksam zur Seite

Mit sei­ner schlan­ken Sil­hou­et­te, dem ele­gan­ten Gang und dem ruhi­gen Wesen zählt der Grey­hound zu den fas­zi­nie­rends­ten Hun­de­ras­sen über­haupt. Er ver­eint ath­le­ti­sche Aus­dau­er mit einem außer­ge­wöhn­lich sanf­ten Cha­rak­ter – und über­rascht vie­le mit sei­ner ruhi­gen Art im Haus. Ursprüng­lich als Jagd­hund gezüch­tet, ist der Grey­hound heu­te vor allem eines: ein loya­ler, freund­li­cher Beglei­ter für Men­schen, die sei­ne beson­de­ren Bedürf­nis­se ver­ste­hen und schät­zen.

Egal, ob Sie sich für die Geschich­te die­ser tra­di­ti­ons­rei­chen Wind­hun­de inter­es­sie­ren, einen Grey­hound aus dem Tier­schutz adop­tie­ren möch­ten oder bereits mit einem die­ser außer­ge­wöhn­li­chen Hun­de leben – die­ser Bei­trag bie­tet Ihnen fun­dier­tes Wis­sen zur Hal­tung, Pfle­ge, Gesund­heit und zum Wesen die­ser beson­de­ren Ras­se. Ler­nen Sie den Grey­hound in sei­ner gan­zen Viel­sei­tig­keit ken­nen – mit allem, was Hal­ter wis­sen soll­ten.

Gestromter Greyhound mit blauem Halsband sprintet mit allen Pfoten in der Luft über eine grüne Wiese

Steck­brief Grey­hound

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Vom könig­li­chen Jagd­hund zum treu­en Beglei­ter mit sport­li­cher Ver­gan­gen­heit

Geschich­te des Grey­hounds

Der Grey­hound blickt auf eine der ältes­ten und fas­zi­nie­rends­ten Zucht­ge­schich­ten unter den Hun­de­ras­sen zurück. Sei­ne Wur­zeln rei­chen bis ins anti­ke Ägyp­ten zurück – wo Dar­stel­lun­gen ele­gan­ter Wind­hun­de auf Grab­wän­den und Skulp­tu­ren die enge Ver­bin­dung zwi­schen Mensch und Tier bele­gen. Bereits damals wur­de der Grey­hound für sei­ne Schnel­lig­keit, Aus­dau­er und Jagd­fä­hig­keit geschätzt.

Im Mit­tel­al­ter fand der Grey­hound sei­nen Weg nach Euro­pa, ins­be­son­de­re nach Groß­bri­tan­ni­en, wo er zunächst als Jagd­hund des Adels dien­te. Er war nicht nur ein zuver­läs­si­ger Gefähr­te bei der Beiz­jagd, son­dern galt zugleich als Sta­tus­sym­bol. Nur dem Adel war es lan­ge erlaubt, Grey­hounds zu hal­ten – ein Zei­chen der hohen Wert­schät­zung die­ser Ras­se.

Mit der Zeit ent­wi­ckel­te sich der Grey­hound wei­ter: Vom Jagd­hund zum Renn­hund. In Eng­land und den USA ent­stan­den im 20. Jahr­hun­dert pro­fes­sio­nel­le Wind­hund­renn­bah­nen. Hier wur­de der Grey­hound gezielt auf maxi­ma­le Geschwin­dig­keit gezüch­tet – mit Erfol­gen, aber auch Fol­gen: Vie­le ehe­ma­li­ge Renn­hun­de lan­de­ten nach ihrer akti­ven Zeit im Tier­schutz, was die Ent­wick­lung einer akti­ven Adop­ti­ons­sze­ne nach sich zog.

Heu­te steht der Grey­hound in vie­len Län­dern für einen respekt­vol­len Wan­del: Vom funk­tio­na­len Renn­hund zum geschätz­ten Fami­li­en­mit­glied. Vie­le Grey­hounds wer­den inzwi­schen aus dem Tier­schutz ver­mit­telt und fin­den ihren Platz bei Men­schen, die sei­ne sen­si­ble, freund­li­che Art zu schät­zen wis­sen. Trotz sei­ner Ver­gan­gen­heit als Leis­tungs­hund ist der moder­ne Grey­hound ein ruhi­ger, anpas­sungs­fä­hi­ger Beglei­ter mit gro­ßer sozia­ler Bin­dung.

Anspruchs­voll in Bewe­gung, unkom­pli­ziert im All­tag – Hal­tung mit Fein­ge­fühl

Hal­tung des Grey­hounds

Der Grey­hound ver­eint sport­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit mit einem aus­ge­gli­che­nen Wesen. Sei­ne Hal­tung erfor­dert einer­seits Ver­ständ­nis für die Bedürf­nis­se eines Wind­hun­des, ande­rer­seits bie­tet er durch sei­ne Ruhe und Anpas­sungs­fä­hig­keit idea­le Vor­aus­set­zun­gen für das Leben in einer Woh­nung oder einem Haus – vor­aus­ge­setzt, sein Bewe­gungs­be­darf wird ernst genom­men.

Trotz sei­ner ath­le­ti­schen Erschei­nung ist der Grey­hound im All­tag erstaun­lich ruhig. Er gehört zu den Hun­de­ras­sen, die sich in der Woh­nung aus­ge­spro­chen unauf­fäl­lig ver­hal­ten. Im Haus ist er ein eher stil­ler Mit­be­woh­ner, der viel schläft und enge Nähe zu sei­nen Men­schen sucht. Wich­tig ist jedoch, dass die­ser Aus­gleich mit regel­mä­ßi­ger, kon­trol­lier­ter Bewe­gung im Frei­en ver­bun­den wird. Grey­hounds benö­ti­gen täg­lich min­des­tens einen aus­ge­dehn­ten Spa­zier­gang sowie die Mög­lich­keit zum kon­trol­lier­ten Sprint – idea­ler­wei­se auf ein­ge­zäun­tem Gelän­de.

Der Jagd­trieb ist bei vie­len Grey­hounds, ins­be­son­de­re bei ehe­ma­li­gen Renn­hun­den, gene­tisch ver­an­kert. Ein Frei­lauf ohne Lei­ne ist daher nur in sicher umzäun­ten Berei­chen emp­feh­lens­wert. In der Stadt lässt sich der Grey­hound pro­blem­los an der Lei­ne füh­ren, er zieht kaum und ist in der Regel sehr füh­rig.

Auf­grund sei­nes dün­nen Fells und gerin­gen Kör­per­fetts ist der Grey­hound emp­find­lich gegen­über Käl­te. An küh­le­ren Tagen soll­te er einen wär­men­den Man­tel tra­gen, ins­be­son­de­re bei Regen oder Frost. Auch im Lie­ge­be­reich ist auf aus­rei­chen­de Pols­te­rung zu ach­ten – har­te Böden füh­ren schnell zu Druck­stel­len.

Im Umgang mit Kin­dern und ande­ren Hun­den zeigt sich der Grey­hound meist freund­lich und zurück­hal­tend. Vor­aus­set­zung ist eine gute Sozia­li­sie­rung, wie sie vor allem im Tier­schutz heu­te kon­se­quent erfolgt. Sein sen­si­bler Cha­rak­ter ver­langt jedoch nach einer ruhi­gen Umge­bung, kla­ren Abläu­fen und einer kon­se­quen­ten, aber sanf­ten Füh­rung.

Ins­ge­samt ist der Grey­hound ein Hund für Men­schen mit Bewusst­sein für sei­ne beson­de­ren kör­per­li­chen Vor­aus­set­zun­gen – nicht für sport­li­che Dau­er­be­las­tung, son­dern für geziel­te Bewe­gung, kla­re Struk­tu­ren und lie­be­vol­le Zuwen­dung.

Sen­si­bler Beglei­ter mit inne­rer Ruhe – was die­se Ras­se wirk­lich aus­macht

Cha­rak­ter des Grey­hounds

Der Grey­hound über­rascht vie­le Men­schen mit sei­nem sanf­ten Wesen. Wer nur das Bild des Hoch­leis­tungs­renn­hun­des im Kopf hat, wird schnell eines Bes­se­ren belehrt: Grey­hounds gel­ten als ruhig, freund­lich und tief ver­bun­den mit ihren Men­schen. Sie sind sen­si­bel, nicht auf­dring­lich und aus­ge­spro­chen anpas­sungs­fä­hig – idea­le Eigen­schaf­ten für ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der im All­tag.

Im Haus ist der Grey­hound oft still und zurück­ge­zo­gen. Er liebt wei­che Lie­ge­plät­ze, fes­te Abläu­fe und kör­per­li­che Nähe zu sei­ner Bezugs­per­son. Hek­tik, Lärm oder Unru­he ver­trägt er dage­gen schlecht. Als Sicht­jä­ger reagiert er sen­si­bel auf Rei­ze, bleibt aber – rich­tig geführt – gut kon­trol­lier­bar.

Trotz sei­ner Eigen­stän­dig­keit zeigt der Grey­hound ein hohes Maß an Loya­li­tät. Er bin­det sich eng an sei­ne Bezugs­per­son, bleibt dabei jedoch unauf­dring­lich. Beson­ders im Umgang mit Frem­den ver­hält er sich zurück­hal­tend, aber nicht miss­trau­isch. Mit Kin­dern kommt er in ruhi­gen Fami­li­en gut zurecht, wenn die­se sei­nen Rück­zugs­be­darf respek­tie­ren.

Sei­ne Erzie­hung gelingt bei gedul­di­ger, ruhi­ger Füh­rung sehr gut. Auf Här­te oder Unge­duld reagiert der Grey­hound mit Rück­zug oder Unsi­cher­heit. Kla­re Signa­le, Lob und Kon­se­quenz füh­ren hin­ge­gen zu schnel­lem Lern­erfolg.

In sei­ner Frei­zeit genießt der Grey­hound sowohl Spa­zier­gän­ge als auch kur­ze, schnel­le Läu­fe – danach kehrt er ger­ne zu sei­nem gemüt­li­chen Ruhe­platz zurück. Sei­ne ruhi­ge Art, das gerin­ge Bell­ver­hal­ten und sein freund­li­ches Wesen machen ihn auch für das Leben in Miet­woh­nun­gen oder ruhi­gen Haus­hal­ten ide­al.

Stär­ken

Schwä­chen

Schlan­ker Ath­let mit mar­kan­ter Sil­hou­et­te – das macht ihn äußer­lich so beson­ders

Kör­per­li­che Merk­ma­le des Grey­hounds

Der Grey­hound zählt zu den Wind­hun­den mit dem aus­ge­präg­tes­ten sport­li­chen Erschei­nungs­bild. Sein Kör­per ist auf Geschwin­dig­keit und Wen­dig­keit aus­ge­legt – jedes Detail dient der Effi­zi­enz in Bewe­gung. Gleich­zei­tig strahlt er durch sei­ne schlich­te Ele­ganz und sein ruhi­ges Auf­tre­ten eine beson­de­re Wür­de aus.

Mit einer Schul­ter­hö­he von 68 bis 76 Zen­ti­me­tern gehört der Grey­hound zu den gro­ßen Hun­de­ras­sen. Sein Kör­per ist lang­ge­streckt, mus­ku­lös und dabei auf­fal­lend schmal gebaut. Die tie­fe Brust, die stark gewölb­te Len­den­par­tie und die schlan­ken Bei­ne ver­lei­hen ihm eine ein­ma­li­ge Sil­hou­et­te. Beson­ders auf­fäl­lig ist auch der lan­ge, schma­le Kopf mit einer eben­so lan­gen Schnau­ze und fein geschnit­te­nen, eng anlie­gen­den Ohren, die bei Auf­merk­sam­keit oft ele­gant auf­ge­rich­tet wer­den.

Das kur­ze, glat­te Fell liegt eng am Kör­per an und betont die mus­ku­lö­se Struk­tur. Es ist pfle­ge­leicht, aber ohne schüt­zen­de Unter­wol­le – was den Grey­hound anfäl­lig für Käl­te und Druck­stel­len macht. Die Haut ist sehr dünn, klei­ne Ver­let­zun­gen oder Lie­ge­schwie­len tre­ten daher schnel­ler auf als bei ande­ren Ras­sen.

Grey­hounds gibt es in vie­len Far­ben: Schwarz, Weiß, Blau, Rot, Falb, Gestromt oder Kom­bi­na­tio­nen dar­aus. Die Augen sind man­del­för­mig, dun­kel und aus­drucks­stark – sie spie­geln oft die ruhi­ge, beob­ach­ten­de Art die­ser Ras­se wider.

Mit guter Pfle­ge errei­chen Grey­hounds ein Alter von etwa 10 bis 14 Jah­ren. Beson­ders bei Hun­den aus dem Renn­sport soll­te auf den all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand geach­tet wer­den – alte Ver­let­zun­gen oder mus­ku­lä­re Pro­ble­me sind hier kei­ne Sel­ten­heit. Den­noch gilt der Grey­hound ins­ge­samt als robus­te, lang­le­bi­ge Ras­se – vor­aus­ge­setzt, Hal­tung und Pfle­ge sind an sei­ne kör­per­li­chen Beson­der­hei­ten ange­passt.

War­um eine Absi­che­rung bei die­ser sen­si­blen Ras­se beson­ders sinn­voll ist

Ver­si­che­rungs­schutz für Grey­hounds

Grey­hounds gel­ten als robus­te Hun­de – doch gera­de ihre sport­li­che Ver­gan­gen­heit, der schma­le Kör­per­bau und bestimm­te ras­se­spe­zi­fi­sche Erkran­kun­gen machen einen geziel­ten Ver­si­che­rungs­schutz emp­feh­lens­wert. Wer einen Grey­hound hält oder adop­tie­ren möch­te, soll­te sich früh­zei­tig mit der pas­sen­den Kom­bi­na­ti­on aus Haftpflicht‑, OP- und Kran­ken­ver­si­che­rung aus­ein­an­der­set­zen.

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Ob Osteo­sar­kom, Rücken­pro­ble­me oder chro­ni­sche Schild­drü­sen­er­kran­kun­gen – eini­ge gesund­heit­li­che Risi­ken tre­ten beim Grey­hound über­durch­schnitt­lich häu­fig auf. Eine gute Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung erstat­tet nicht nur Behand­lungs­kos­ten bei aku­ten Erkran­kun­gen, son­dern deckt auch Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen, Dia­gnos­tik und Medi­ka­men­te ab. Beson­ders bei Grey­hounds aus dem Tier­schutz mit Vor­ge­schich­te ist die­ser Schutz sehr sinn­voll.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

In den meis­ten Bun­des­län­dern ist sie Pflicht – unab­hän­gig von Ras­se oder Her­kunft. Da Grey­hounds einen aus­ge­präg­ten Sicht- und Hetz­trieb haben kön­nen, ist ein umfas­sen­der Haft­pflicht­schutz uner­läss­lich. Ver­si­chert sind Schä­den an Drit­ten, auch bei unge­woll­tem Jagd­ver­hal­ten, Per­so­nen­schä­den oder Sach­be­schä­di­gung. Ach­ten Sie auf welt­wei­ten Schutz, hohe Deckungs­sum­men und kei­ne Lei­nen­pflicht­klau­seln.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Wind­hun­de sind zwar zier­lich, aber ver­let­zungs­an­fäl­lig – ins­be­son­de­re an Mus­keln, Kno­chen und Gelen­ken. Die Hun­de-OP-Ver­si­che­rung über­nimmt hohe Ope­ra­ti­ons­kos­ten (z. B. bei Kno­chen­tu­mo­ren oder Kreuz­band­riss) und sichert Sie im Ernst­fall finan­zi­ell ab. Da chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe schnell meh­re­re tau­send Euro kos­ten kön­nen, gehört die­ser Bau­stein bei Grey­hounds zur Grund­aus­stat­tung.

Wenig Auf­wand, aber viel Auf­merk­sam­keit – wor­auf Sie bei der Pfle­ge ach­ten soll­ten

Pfle­ge des Grey­hounds

Auf den ers­ten Blick wirkt der Grey­hound pfle­ge­leicht – und das ist er in vie­len Berei­chen auch. Den­noch bringt sei­ne beson­de­re Ana­to­mie eini­ge Eigen­hei­ten mit sich, die Hal­ter ken­nen und berück­sich­ti­gen soll­ten. Denn obwohl das kur­ze Fell kei­ne inten­si­ve Pfle­ge erfor­dert, ist Auf­merk­sam­keit bei Haut, Zäh­nen und all­ge­mei­nen Rou­ti­nen gefragt.

Das Fell des Grey­hounds ist dünn, kurz und ohne Unter­wol­le. Es muss nicht getrimmt wer­den, aber regel­mä­ßi­ges Bürs­ten – etwa ein­mal pro Woche – ent­fernt lose Haa­re, regt die Durch­blu­tung an und för­dert die Haut­ge­sund­heit. Baden ist nur sel­ten nötig, da der Grey­hound kaum riecht. Wich­tig ist jedoch der Schutz vor Käl­te und Näs­se, etwa durch einen wet­ter­fes­ten Hun­de­man­tel in der kal­ten Jah­res­zeit.

Die Haut ist emp­find­lich. Klei­ne Krat­zer, Lie­ge­schwie­len oder Rei­zun­gen ent­ste­hen schnell, ins­be­son­de­re an Ellen­bo­gen und Ober­schen­keln. Wei­che Lie­ge­plät­ze und das Ver­mei­den har­ter Unter­grün­de sind des­halb wich­tig, vor allem bei älte­ren Tie­ren oder ehe­ma­li­gen Renn­hun­den.

Die Zahn­ge­sund­heit ver­dient beson­de­re Beach­tung. Zahn­stein und Ent­zün­dun­gen tre­ten bei Wind­hun­den häu­fi­ger auf – täg­li­ches oder min­des­tens wöchent­li­ches Zäh­ne­put­zen mit spe­zi­el­ler Hun­de­zahn­pas­ta ist emp­feh­lens­wert. Zahn­pfle­ge-Snacks oder Kau­spiel­zeu­ge kön­nen ergän­zend unter­stüt­zen, rei­chen allein aber meist nicht aus.

Die Ohren sind eng anlie­gend und lie­gen geschützt am Kopf, was Infek­tio­nen eher sel­ten macht. Den­noch soll­ten sie regel­mä­ßig kon­trol­liert und bei Bedarf mit einem mil­den Rei­ni­gungs­mit­tel gepflegt wer­den. Auch die Augen ver­die­nen Auf­merk­sam­keit: Rei­zun­gen durch Zug­luft oder Wind tre­ten gele­gent­lich auf, las­sen sich aber durch Rei­ni­gung mit einem wei­chen, feuch­ten Tuch gut vor­beu­gen.

Beson­de­re Pfle­ge benö­ti­gen gege­be­nen­falls die Kral­len. Da vie­le Grey­hounds eher ruhig sind und sich auf wei­chen Böden bewe­gen, nut­zen sich die Kral­len oft nicht aus­rei­chend ab. Eine monat­li­che Kon­trol­le und ggf. ein vor­sich­ti­ges Kür­zen sind sinn­voll.

Mit gerin­gem, aber geziel­tem Pfle­ge­auf­wand bleibt der Grey­hound gesund und fühlt sich wohl. Ent­schei­dend ist, sen­si­bel für klei­ne Ver­än­de­run­gen zu sein und regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len zur Rou­ti­ne zu machen – das gilt beson­ders bei adop­tier­ten Hun­den mit unbe­kann­ter Vor­ge­schich­te.

Was Hal­ter wis­sen soll­ten – fünf typi­sche Gesund­heits­ri­si­ken im Über­blick

Häu­fi­ge Krank­hei­ten beim Grey­hound

Auch wenn der Grey­hound als robus­te Ras­se gilt, zei­gen sich bei vie­len Ver­tre­tern typi­sche gesund­heit­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten. Beson­ders bei ehe­ma­li­gen Renn­hun­den oder Hun­den mit belas­ten­der Ver­gan­gen­heit ist eine genaue Beob­ach­tung und früh­zei­ti­ge Vor­sor­ge wich­tig. Die fol­gen­den fünf Erkran­kun­gen tre­ten bei Grey­hounds häu­fi­ger auf:

Osteo­sar­kom

Grey­hounds haben ein erhöh­tes Risi­ko für Kno­chen­tu­mo­re, ins­be­son­de­re im Bereich der Glied­ma­ßen. Osteo­sar­ko­me sind aggres­siv und ver­lau­fen unbe­han­delt oft töd­lich. Ers­te Anzei­chen sind plötz­li­che Lahm­heit oder Schwel­lun­gen. Die Behand­lung umfasst meist eine Ampu­ta­ti­on und/oder Che­mo­the­ra­pie. Früh­zei­ti­ge Dia­gno­se ist ent­schei­dend.

Epi­lep­sie

Wie­der­keh­ren­de Anfäl­le tre­ten auch bei Grey­hounds auf – teils idio­pa­thisch, teils als Fol­ge neu­ro­lo­gi­scher Vor­er­kran­kun­gen. Die medi­ka­men­tö­se Ein­stel­lung gelingt in vie­len Fäl­len gut, erfor­dert aber lebens­lan­ge Kon­trol­le. Anzei­chen sind Mus­kel­zu­cken, Bewusst­seins­stö­run­gen oder Unru­he­pha­sen vor dem Anfall.

Rücken- und Mus­kel­pro­ble­me

Ehe­ma­li­ge Renn­hun­de zei­gen teils Spät­fol­gen inten­si­ver sport­li­cher Belas­tung: Mus­kel­ver­span­nun­gen, insta­bi­le Wir­bel oder Bewe­gungs­un­lust kön­nen auf­tre­ten. Phy­sio­the­ra­pie und geziel­te Bewe­gung hel­fen, Beschwer­den zu lin­dern. Auch eine ortho­pä­di­sche Schlaf­un­ter­la­ge kann unter­stüt­zend wir­ken.

Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on

Eine zu gerin­ge Pro­duk­ti­on von Schild­drü­sen­hor­mo­nen kann beim Grey­hound zu Träg­heit, Fell­ver­än­de­run­gen und Gewichts­zu­nah­me füh­ren. Die Erkran­kung ist medi­ka­men­tös gut behan­del­bar, wird aber oft zu spät erkannt. Eine regel­mä­ßi­ge Blut­un­ter­su­chung ist bei auf­fäl­li­gen Sym­pto­men emp­feh­lens­wert.

Haut­emp­find­lich­keit und Lie­ge­schwie­len

Durch die sehr dün­ne Haut und den nied­ri­gen Kör­per­fett­an­teil ent­wi­ckeln vie­le Grey­hounds schnell Druck­stel­len, beson­ders an Ellen­bo­gen und Hüf­ten. Auch Reak­tio­nen auf Käl­te, UV-Strah­lung oder mecha­ni­sche Rei­zung sind kei­ne Sel­ten­heit. Wich­tig: wei­che Lie­ge­flä­chen, Haut­pfle­ge und kon­trol­lier­te Belas­tung.

Acht häu­fig gestell­te Fra­gen rund um Hal­tung, All­tag und Beson­der­hei­ten

Was Sie schon immer über den Grey­hound wis­sen woll­ten

Ja, der Grey­hound eig­net sich gut für Fami­li­en mit älte­ren, ruhi­gen Kin­dern. Er ist sanft, nicht auf­dring­lich und sucht die Nähe zu sei­nen Men­schen. Wich­tig ist, dass Kin­der sei­nen Rück­zugs­be­darf respek­tie­ren und der Haus­halt nicht zu hek­tisch ist.

Ja – Grey­hounds sind im Haus sehr ruhig und schla­fen viel. Solan­ge täg­li­che Spa­zier­gän­ge und regel­mä­ßi­ge Aus­läu­fe mög­lich sind, füh­len sie sich auch in Woh­nun­gen wohl. Ein wei­cher Lie­ge­platz ist aller­dings uner­läss­lich.

Der Sicht- und Hetz­trieb ist ras­se­ty­pisch aus­ge­prägt – beson­ders bei ehe­ma­li­gen Renn­hun­den. Ein Frei­lauf ohne Lei­ne ist daher nur auf sicher ein­ge­zäun­tem Gelän­de emp­feh­lens­wert. Früh­zei­ti­ges Trai­ning und Impuls­kon­trol­le sind wich­tig.

Mit ent­spre­chen­der Vor­be­rei­tung: ja. Grey­hounds sind gut­mü­tig und leicht­füh­rig, benö­ti­gen aber sen­si­ble Men­schen, die ihre Eigen­hei­ten ver­ste­hen. Wer sich gut infor­miert und Geduld mit­bringt, wird mit einem ruhi­gen Beglei­ter belohnt.

Ja, aber nicht über Stun­den ver­teilt. Der Grey­hound liebt kur­ze, schnel­le Sprints und aus­ge­dehn­te Spa­zier­gän­ge. Danach genießt er aus­gie­bi­ge Ruhe­pha­sen. Das Bewe­gungs­pro­fil ist daher gut plan­bar, aber regel­mä­ßig not­wen­dig.

In Maßen. Grey­hounds sind sehr men­schen­be­zo­gen und blei­ben ungern allein. Mit Trai­ning kön­nen sie eini­ge Stun­den allein ver­brin­gen, soll­ten aber nicht über vie­le Stun­den täg­lich allein gelas­sen wer­den. Eine Tages­be­treu­ung ist ggf. sinn­voll.

Nein – Grey­hounds gehö­ren zu den ruhigs­ten Hun­de­ras­sen über­haupt. Sie bel­len sehr sel­ten, was sie zu ange­neh­men Mit­be­woh­nern in Mehr­fa­mi­li­en­häu­sern macht. Auch bei Auf­re­gung blei­ben vie­le Grey­hounds erstaun­lich lei­se.

Sehr posi­tiv – vie­le Orga­ni­sa­tio­nen ver­mit­teln ehe­ma­li­ge Renn­hun­de, die sich her­vor­ra­gend als Fami­li­en­hun­de eig­nen. Wich­tig ist eine sanf­te Ein­ge­wöh­nung, Geduld und tier­ärzt­li­che Kon­trol­le, da man­che Tie­re kör­per­li­che Alt­las­ten mit­brin­gen.

Nütz­li­che Inhal­te für Gesund­heit, All­tag und ver­ant­wor­tungs­vol­le Hun­de­hal­tung

Wei­te­re The­men rund um Ihren Grey­hound

Der Grey­hound gilt als schnells­ter Hund der Welt – doch im All­tag ist er über­ra­schend ruhig und sen­si­bel. Damit Sie ihn art­ge­recht hal­ten und gesund beglei­ten kön­nen, lohnt sich ein Blick auf typi­sche Erkran­kun­gen und prak­ti­sche All­tags­tipps.

Brauner Hund liegt schlapp auf dem Untersuchungstisch in einer Tierarztpraxis, ein Arzt legt beruhigend die Hand auf ihn

Hun­de­krank­hei­ten

Grey­hounds sind zwar sport­lich, aber anfäl­lig für Herz­pro­ble­me, Zahn­erkran­kun­gen und Nar­ko­se­emp­find­lich­keit. Erfah­ren Sie, wie Sie die Gesund­heit Ihres Wind­hun­des gezielt schüt­zen.

Lächelnder Golden Retriever wird von einer Familie liebevoll gestreichelt und sitzt zufrieden auf dem Wohnzimmerboden

Hun­de­rat­ge­ber

Sen­si­bel, ruhig und manch­mal eigen­stän­dig – der Grey­hound braucht Fein­ge­fühl und einen ruhi­gen All­tag. Unser Rat­ge­ber zeigt, wie Sie ihn sicher erzie­hen, beschäf­ti­gen und ver­sor­gen.

Zusam­men­fas­sung

Der Grey­hound ist eine beein­dru­cken­de Hun­de­ras­se mit jahr­tau­sen­de­al­ter Geschich­te. Vom könig­li­chen Jagd­hund über den erfolg­rei­chen Renn­hund bis hin zum geschätz­ten Fami­li­en­be­glei­ter hat er vie­le Rol­len ein­ge­nom­men. Trotz sei­ner ath­le­ti­schen Erschei­nung ist der Grey­hound im All­tag ruhig, sen­si­bel und sehr men­schen­be­zo­gen – ide­al für Hal­ter mit einem struk­tu­rier­ten Lebens­stil und Ver­ständ­nis für die beson­de­ren Bedürf­nis­se eines Wind­hun­des. Sein Bewe­gungs­drang zeigt sich in kur­zen Sprints, nicht in Dau­er­be­las­tung. Pfle­ge und Hal­tung sind mit etwas Wis­sen unkom­pli­ziert, jedoch ist sei­ne emp­find­li­che Haut eben­so wie sei­ne gesund­heit­li­che Anfäl­lig­keit ernst zu neh­men. Ein gut gesi­cher­ter Frei­lauf, wei­che Lie­ge­flä­chen und die rich­ti­ge Ver­si­che­rung tra­gen maß­geb­lich zu sei­ner Lebens­qua­li­tät bei. Für Anfän­ger ist der Grey­hound geeig­net – sofern sie bereit sind, sich auf sei­ne Sen­si­bi­li­tät, sei­nen Jagd­trieb und sei­ne Ruhe­be­dürf­nis­se ein­zu­las­sen. Wer das tut, wird mit einem stil­len, treu­en und sehr lie­be­vol­len Gefähr­ten belohnt.

häu­fi­ge Fra­gen

Nein, der Grey­hound gilt in kei­nem Bun­des­land Deutsch­lands als Lis­ten­hund. Er hat kei­nen aggres­si­ven Ruf und zeigt auch kei­ne ras­se­ty­pi­sche Gefähr­dung.

Grey­hounds schla­fen im Durch­schnitt 16–18 Stun­den täg­lich. Sie sind aus­ge­spro­che­ne Ruhe­hun­de, die viel Zeit in Lie­ge­po­si­ti­on ver­brin­gen – beson­ders nach dem Frei­lauf.

Die Schutz­ge­bühr für einen Grey­hound aus dem Tier­schutz liegt meist zwi­schen 300 und 450 Euro. Dazu kom­men die übli­chen Erst­kos­ten für Aus­stat­tung, Fut­ter und tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung.

Die meis­ten Grey­hounds aus dem Tier­schutz ler­nen die Stu­ben­rein­heit schnell. Vie­le sind bereits dar­an gewöhnt, ande­re benö­ti­gen eini­ge Wochen Ein­ge­wöh­nung. Mit Geduld und fes­ten Abläu­fen klappt es zuver­läs­sig.