Hol­län­di­scher Schä­fer­hund – Viel­sei­ti­ger Arbeits­hund mit Tem­pe­ra­ment

Alles über Hal­tung, Pfle­ge und Wesen die­ser intel­li­gen­ten, sport­li­chen Hun­de­ras­se mit Schutz­trieb und star­kem Bezug zum Hal­ter.

Holländischer Schäferhund liegt auf einer Wiese und schaut aufmerksam in die Kamera

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund – auch „Hol­land­se Her­der“ genannt – ist ein ech­tes All­round­ta­lent. Als Hüte­hund gebo­ren, als Fami­li­en­hund ange­kom­men, über­zeugt er durch Arbeits­freu­de, Intel­li­genz und ein star­kes Band zu sei­nen Men­schen. Ob im Hun­de­sport, als Beglei­ter im All­tag oder im Ein­satz­dienst – die­ser Hund will nicht nur lau­fen, son­dern mit­den­ken.

Mit sei­nem gestrom­ten Fell, den wachen Augen und der mar­kan­ten Aus­strah­lung ist der Her­der ein opti­scher wie cha­rak­ter­li­cher Indi­vi­dua­list. Doch hin­ter dem ath­le­ti­schen Kör­per steckt ein sen­si­bles Wesen, das kla­re Füh­rung, Respekt und Beschäf­ti­gung braucht. Wer bereit ist, Zeit, Geduld und Bewe­gung zu inves­tie­ren, fin­det in ihm einen zuver­läs­si­gen Part­ner fürs Leben.

In die­sem Rat­ge­ber erfah­ren Sie, woher der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund stammt, wel­che Hal­tung für ihn geeig­net ist, wie sein Wesen ein­zu­schät­zen ist – und wor­auf Sie bei Pfle­ge, Gesund­heit und Ver­si­che­rung ach­ten soll­ten. Ob als erfah­re­ner Hun­de­hal­ter oder ambi­tio­nier­ter Ein­stei­ger: Die­se Ras­se ver­langt Ver­ant­wor­tung – und gibt dafür uner­schüt­ter­li­che Treue zurück.

Nasser Holländischer Schäferhund läuft auf einer Wiese mit offenem Maul und gespitzten Ohren

Steck­brief: Hol­län­di­scher Schä­fer­hund (Hol­land­se Her­der)

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Von nie­der­län­di­schen Wei­den zum viel­sei­ti­gen Gebrauchs­hund

Der Ursprung des Hol­län­di­schen Schä­fer­hunds

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund blickt auf eine tra­di­ti­ons­rei­che Geschich­te zurück, die eng mit der Land­wirt­schaft der Nie­der­lan­de ver­bun­den ist. Ursprüng­lich war er ein rei­ner Gebrauchs­hund, des­sen Haupt­auf­ga­be dar­in bestand, Scha­fe auf den weit­läu­fi­gen Fel­dern zu hüten, das Vieh zu trei­ben und das Hab und Gut der Bau­ern zu bewa­chen. Sei­ne Viel­sei­tig­keit und Anpas­sungs­fä­hig­keit mach­ten ihn dabei schnell unent­behr­lich im bäu­er­li­chen All­tag.

Die geziel­te Zucht begann Ende des 19. Jahr­hun­derts, als man erkann­te, dass sich die nie­der­län­di­schen Hüte­hun­de durch ihre gestrom­te Fell­zeich­nung, ihr arbeits­freu­di­ges Wesen und ihre enge Bin­dung zum Men­schen von ande­ren Schä­fer­hun­den unter­schie­den. 1898 wur­de der „Hol­land­se Her­der“ offi­zi­ell als eigen­stän­di­ge Ras­se aner­kannt und spä­ter in den FCI-Stan­dard auf­ge­nom­men (Grup­pe 1 – Hüte- und Treib­hun­de, Sek­ti­on 1).

Mit dem Rück­gang der tra­di­tio­nel­len Land­wirt­schaft geriet die Ras­se bei­na­he in Ver­ges­sen­heit. Erst durch ihr Poten­zi­al im Dienst­hun­de­we­sen – etwa bei Poli­zei, Mili­tär oder Ret­tungs­diens­ten – erleb­te der Her­der ein Come­back. Sei­ne schnel­le Auf­fas­sungs­ga­be, Ner­ven­stär­ke und Füh­rig­keit qua­li­fi­zie­ren ihn bis heu­te für anspruchs­vol­le Auf­ga­ben im pro­fes­sio­nel­len Ein­satz.

Trotz sei­ner Her­kunft als Arbeits­hund ist der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund heu­te auch in akti­ven Fami­li­en ein geschätz­ter Beglei­ter. Sei­ne Loya­li­tät, sei­ne wach­sa­me, aber nicht aggres­si­ve Art und sei­ne Bereit­schaft zur Zusam­men­ar­beit machen ihn zu einem Hund, der for­dert, aber auch viel zurück­gibt – vor­aus­ge­setzt, man ver­steht, was in ihm steckt.

Aktiv, klug, sen­si­bel – war­um Hal­tung und Aus­las­tung Hand in Hand gehen müs­sen

Was der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund wirk­lich braucht

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund ist kein Hund für Lan­ge­wei­le. Die­se Ras­se will nicht nur kör­per­lich aus­ge­las­tet wer­den, son­dern auch geis­tig gefor­dert sein. Wer einen Her­der hält, ent­schei­det sich für einen intel­li­gen­ten, arbeits­freu­di­gen Hund, der kla­re Struk­tu­ren, lie­be­vol­le Kon­se­quenz und einen fes­ten Platz im All­tag braucht. Die Hal­tung erfor­dert Enga­ge­ment – belohnt wird man mit einem ver­läss­li­chen Part­ner, der eng mit sei­nem Men­schen zusam­men­ar­bei­tet.

Ide­al ist ein akti­ves Umfeld, in dem der Hund ein­ge­bun­den ist – sei es in sport­li­che Akti­vi­tä­ten, beruf­li­che Auf­ga­ben oder struk­tu­rier­te Fami­li­en­ab­läu­fe. Lan­ge Spa­zier­gän­ge allein rei­chen meist nicht aus. Viel­mehr braucht der Her­der anspruchs­vol­le Beschäf­ti­gung: Obe­dience, Man­trai­ling, Agi­li­ty oder ein­fach täg­li­ches Appor­tie­ren und Such­spie­le – wich­tig ist die sinn­vol­le Zusam­men­ar­beit im Mensch-Hund-Team.

Ein Haus mit Gar­ten ist von Vor­teil, aber kein Muss. Ent­schei­dend ist, dass der Hund nicht allein „funk­tio­nie­ren“ muss, son­dern geführt wird. Der Her­der ist sehr men­schen­be­zo­gen und möch­te Teil sei­ner Bezugs­per­son sein. Ein­zel­hal­tung im Zwin­ger oder lan­ges Allein­sein wider­spre­chen sei­ner Natur.

Wich­tig ist auch, dass der Hal­ter men­ta­le Stär­ke und Geduld mit­bringt. Der Her­der tes­tet Gren­zen, arbei­tet eigen­stän­dig und braucht eine kla­re, ruhi­ge Füh­rung. Wer ner­vös, inkon­se­quent oder über­for­dert ist, wird bei die­ser Ras­se schnell an Gren­zen sto­ßen. Dafür belohnt der Hund Auf­merk­sam­keit und Fein­ge­fühl mit Lern­be­reit­schaft, Arbeits­freu­de und tie­fer Bin­dung.

Eine kon­se­quen­te, struk­tu­rier­te Hal­tung, regel­mä­ßi­ge Aus­las­tung und fes­te Ritua­le sind ent­schei­dend, damit der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund sei­ne posi­ti­ven Eigen­schaf­ten ent­fal­ten kann – als wach­sa­mer Beglei­ter, sport­li­cher Part­ner und treu­er Fami­li­en­hund.

Wie der Her­der denkt, fühlt – und war­um er kein Hund für jeden ist

Zwi­schen Arbeits­wil­le und Sen­si­bi­li­tät

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund bringt ein bemer­kens­wer­tes Wesen mit: Er ist auf­merk­sam, intel­li­gent, treu – und gleich­zei­tig for­dernd. Sein Cha­rak­ter ver­eint Leis­tungs­be­reit­schaft mit tie­fer Men­schen­bin­dung. Wer ihn ver­steht, erlebt einen sen­si­blen Part­ner mit einem kla­ren Blick für Auf­ga­ben, Struk­tu­ren und Stim­mun­gen. Doch der Her­der ver­langt kla­re Regeln, Ver­trau­en und täg­li­che Aus­las­tung – kör­per­lich wie geis­tig.

Schon als Wel­pe zeigt der Her­der eine hohe Lern­freu­de. Er reagiert schnell auf Rei­ze, beob­ach­tet auf­merk­sam und möch­te gefal­len. Gleich­zei­tig ist er kein „Befehls­emp­fän­ger“. Wer mit Druck arbei­tet, ris­kiert Unsi­cher­heit oder Wider­stand. Statt­des­sen braucht der Her­der eine ein­fühl­sa­me, aber kon­se­quen­te Hand – und eine Auf­ga­be. Denn ohne Ziel ver­liert er an Ori­en­tie­rung und neigt zu Ner­vo­si­tät oder stu­rem Ver­hal­ten.

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund ist wach­sam, ohne über­trie­ben zu sein. Er mel­det, beob­ach­tet, schützt – aber ohne Aggres­si­on. Sein Sozi­al­ver­hal­ten ist aus­ge­prägt, wenn er früh sozia­li­siert wird. Gegen­über bekann­ten Men­schen ist er freund­lich, im All­tag loy­al, Kin­dern gegen­über meist gedul­dig. Frem­den begeg­net er reser­viert, nicht aber miss­trau­isch.

Im direk­ten Ver­gleich gilt die Kurz­haar-Vari­an­te als am tem­pe­ra­ment­volls­ten, die Lang­haar­li­nie als ruhi­ger und aus­ge­gli­che­ner. Die Rau­haar-Vari­an­te liegt meist dazwi­schen. Allen gemein­sam ist: Der Her­der braucht Nähe, Auf­ga­ben und Men­schen, die ihn nicht unter­schät­zen.

Stär­ken

Schwä­chen

Kraft­voll gebaut, gestromt gezeich­net – so sieht der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund aus

Der Her­der im Detail

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund gehört zu den mit­tel­gro­ßen bis gro­ßen Hun­de­ras­sen und tritt mit einem ath­le­ti­schen, gut pro­por­tio­nier­ten Kör­per auf. Sei­ne Sta­tur ist auf Leis­tung und Wen­dig­keit aus­ge­legt – das zeigt sich in jeder Bewe­gung: flie­ßend, ener­gie­ge­la­den, kon­trol­liert. Sein gesam­tes Erschei­nungs­bild strahlt Arbeits­be­reit­schaft, Kon­zen­tra­ti­on und Aus­dau­er aus.

Typisch für die Ras­se sind die drei Fell­va­ri­an­ten: Kurz­haar, Lang­haar und Rau­haar. Alle Vari­an­ten zei­gen das cha­rak­te­ris­ti­sche gestrom­te Mus­ter, meist in Gold- oder Sil­ber­tö­nen mit Schwarz- und Braun­schat­tie­run­gen. Das dich­te, wet­ter­fes­te Fell schützt den Hund bei jeder Wit­te­rung – ein Relikt aus sei­ner Zeit als Arbeits­hund auf nie­der­län­di­schen Fel­dern.

Die Schul­ter­hö­he liegt bei Rüden zwi­schen 57 und 62 cm, bei Hün­din­nen zwi­schen 55 und 60 cm. Das Gewicht vari­iert je nach Typ, beträgt in der Regel zwi­schen 25 und 40 kg. Der Kopf ist läng­lich, keil­för­mig und geht in eine kräf­ti­ge, mus­ku­lö­se Hals- und Rücken­par­tie über. Die Augen sind man­del­för­mig und meist dun­kel, der Blick wirkt wach und intel­li­gent. Die Ohren ste­hen auf­recht und reagie­ren auf­merk­sam auf jede Bewe­gung.

Ins­ge­samt zeigt der Her­der ein Erschei­nungs­bild, das Funk­tio­na­li­tät mit Ele­ganz ver­bin­det. Er ist kräf­tig, aber nicht schwer, kom­pakt, aber nicht gedrun­gen. Und sein gestrom­tes Fell macht ihn unver­wech­sel­bar unter den Hüte­hun­den Euro­pas.

Wel­che Ver­si­che­rung für den Hol­län­di­schen Schä­fer­hund sinn­voll ist

Absi­che­rung für akti­ve Hun­de­hal­ter

Auch ein robus­ter Arbeits­hund wie der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund kann krank wer­den oder sich ver­let­zen. Gera­de bei akti­ven Ras­sen mit hohem Bewe­gungs­pen­sum ist eine pas­sen­de Absi­che­rung rat­sam. Die fol­gen­den Ver­si­che­run­gen schüt­zen Sie zuver­läs­sig vor uner­war­te­ten Kos­ten – und sor­gen dafür, dass Ihr Her­der stets opti­mal ver­sorgt ist.

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Ein akti­ver Hund wie der Her­der kann schnell medi­zi­ni­sche Hil­fe benö­ti­gen – sei es durch Ver­let­zun­gen, Magen­pro­ble­me oder gene­tisch beding­te Erkran­kun­gen. Eine Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt ambu­lan­te und sta­tio­nä­re Behand­lun­gen, Dia­gnos­tik, Medi­ka­men­te und auch Ope­ra­tio­nen. Ach­ten Sie auf die Erstat­tungs­sät­ze und eine gute Abde­ckung bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

In vie­len Bun­des­län­dern Pflicht – und immer sinn­voll: Die Hun­de­haft­pflicht schützt Sie vor For­de­run­gen, wenn Ihr Hund Per­so­nen- oder Sach­schä­den ver­ur­sacht. Ach­ten Sie auf aus­rei­chend hohe Deckungs­sum­men und welt­wei­ten Schutz.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Gera­de bei Arbeits- und Sport­hun­den ist das Risi­ko für Ver­let­zun­gen höher. Die OP-Ver­si­che­rung über­nimmt Kos­ten für chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe – etwa bei Kreuz­band­riss, Magen­dre­hung oder Gelenk­pro­ble­men. Die Tari­fe unter­schei­den sich teils stark in Leis­tun­gen und Erstat­tung. Wich­tig: Die­se Ver­si­che­rung deckt aus­schließ­lich Ope­ra­tio­nen – kei­ne Behand­lun­gen im All­tag.

Was Kurz­haar, Lang­haar und Rau­haar wirk­lich brau­chen

So bleibt der Her­der gesund und gepflegt

Die Pfle­ge des Hol­län­di­schen Schä­fer­hunds rich­tet sich stark nach der jewei­li­gen Fell­va­ri­an­te – doch unab­hän­gig vom Haar­typ gilt: Ein gepfleg­ter Her­der ist nicht nur gesün­der, son­dern auch aus­ge­gli­che­ner. Die rich­ti­ge Pfle­ge trägt dazu bei, Haut­pro­ble­me zu ver­mei­den, das Fell intakt zu hal­ten und das Ver­trau­en zwi­schen Mensch und Hund zu stär­ken.

Beim Kurz­haar-Her­der reicht in der Regel ein wöchent­li­ches Bürs­ten aus, um abge­stor­be­ne Haa­re zu ent­fer­nen und die Haut zu durch­lüf­ten. Wäh­rend des Fell­wech­sels (Frühjahr/Herbst) darf es ger­ne häu­fi­ger sein. Der Lang­haar-Her­der hin­ge­gen benö­tigt deut­lich mehr Auf­wand: sein fei­nes, län­ge­res Fell neigt zu Ver­fil­zun­gen und soll­te mehr­mals pro Woche gründ­lich gebürs­tet wer­den – idea­ler­wei­se mit Unter­woll­bürs­te und Kamm. Der Rau­haar-Her­der benö­tigt eine Mischung aus regel­mä­ßi­gem Bürs­ten und gele­gent­li­chem Trim­men, um abge­stor­be­ne Haa­re zu ent­fer­nen und den rau­en Schutz­cha­rak­ter des Fells zu erhal­ten.

Zäh­ne: Wie bei allen akti­ven Hun­de­ras­sen emp­fiehlt sich eine regel­mä­ßi­ge Zahn­pfle­ge – min­des­tens ein­mal wöchent­lich mit spe­zi­el­ler Hun­de­zahn­bürs­te und ‑pas­te. Zahn­be­lag kann sonst zu Ent­zün­dun­gen oder sogar Organ­be­las­tun­gen füh­ren.

Ohren und Augen: Die auf­recht­ste­hen­den Ohren des Her­ders sind ver­gleichs­wei­se pfle­ge­leicht, soll­ten aber regel­mä­ßig auf Ver­schmut­zung, Mil­ben oder Rötun­gen kon­trol­liert wer­den. Die Augen sind in der Regel unauf­fäl­lig, kön­nen aber bei Lang­haar- und Rau­haar-Hun­den durch län­ger wach­sen­de Gesichts­haa­re gereizt wer­den. Ein wei­ches Tuch mit lau­war­mem Was­ser genügt zur sanf­ten Rei­ni­gung.

Kral­len: Bei aus­rei­chen­der Bewe­gung nut­zen sich die Kral­len oft von selbst ab. Bei älte­ren oder weni­ger akti­ven Tie­ren soll­te regel­mä­ßig kon­trol­liert und gege­be­nen­falls gekürzt wer­den, um Fehl­stel­lun­gen und Schmer­zen zu ver­mei­den.

Ein gepfleg­ter Her­der ist nicht nur optisch ein Vor­zei­ge­hund – er fühlt sich woh­ler, bleibt gesün­der und genießt die gemein­sa­me Zeit mit sei­nem Men­schen deut­lich mehr.

Wor­auf Hal­ter ach­ten soll­ten – 5 häu­fi­ge Gesund­heits­ri­si­ken im Über­blick

Krank­hei­ten beim Hol­län­di­schen Schä­fer­hund

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund gilt als robus­te und lang­le­bi­ge Ras­se. Den­noch gibt es eini­ge ras­se­ty­pi­sche Erkran­kun­gen, auf die Hal­ter vor­be­rei­tet sein soll­ten. Früh­zei­ti­ge Vor­sor­ge, regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Checks und eine pas­sen­de Ver­si­che­rung hel­fen, Risi­ken zu mini­mie­ren und Kos­ten zu kon­trol­lie­ren.

Hüft­dys­pla­sie (HD)

Eine Fehl­bil­dung des Hüft­ge­lenks, die zu Schmer­zen, Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen und Arthro­se füh­ren kann. Betrof­fe­ne Hun­de zei­gen oft ein auf­fäl­li­ges Gang­bild, Schon­hal­tung oder Bewe­gungs­un­lust. Die Behand­lung reicht von Phy­sio­the­ra­pie über Schmerz­mit­tel bis hin zu chir­ur­gi­schen Ein­grif­fen.

Ellen­bo­gen­dys­pla­sie (ED)

Ähn­lich wie bei HD han­delt es sich bei ED um eine Gelenk­fehl­bil­dung – in die­sem Fall am Vor­der­lauf. Die Krank­heit tritt häu­fig im Wachs­tum auf und führt zu Lahm­hei­ten. Eine früh­zei­ti­ge Dia­gno­se kann durch geziel­te Belas­tungs­kon­trol­le und ggf. OP hel­fen.

Pro­gres­si­ve Reti­na-Atro­phie (PRA)

Eine gene­tisch beding­te Augen­er­kran­kung, die schlei­chend zur Erblin­dung führt. Ers­te Anzei­chen sind Unsi­cher­hei­ten im Däm­mer­licht oder Nach­las­sen der Ori­en­tie­rung. Eine Hei­lung gibt es nicht, aber ein ange­pass­ter All­tag kann die Lebens­qua­li­tät erhal­ten.

Dege­ne­ra­ti­ve Mye­lo­pa­thie (DM)

Eine neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kung des Rücken­marks, die vor allem im fort­ge­schrit­te­nen Alter auf­tritt. Sym­pto­me sind Schwä­che der Hin­ter­läu­fe, Koor­di­na­ti­ons­pro­ble­me und schritt­wei­se Läh­mung. Eine Behand­lung ist nicht mög­lich – Phy­sio­the­ra­pie kann den Ver­lauf ver­lang­sa­men.

Zahn­stein und Zahn­fleisch­ent­zün­dung

Auch bei Hun­den mit kräf­ti­gem Gebiss kann man­gel­haf­te Zahn­pfle­ge zu Plaque, Zahn­stein und Par­odon­ti­tis füh­ren. Schmer­zen, Fress­un­lust und Ent­zün­dun­gen sind typi­sche Fol­gen. Regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen ist die wirk­sams­te Vor­sor­ge.

Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen rund um Hal­tung, Cha­rak­ter und Beson­der­hei­ten

Was Sie schon immer über den Hol­län­di­schen Schä­fer­hund wis­sen woll­ten

Nein. Der Her­der ist intel­li­gent, sen­si­bel und anspruchs­voll in Hal­tung und Füh­rung. Er ver­langt Kon­se­quenz, Erfah­rung und geis­ti­ge sowie kör­per­li­che Aus­las­tung – eine Kom­bi­na­ti­on, die für Hun­de­an­fän­ger schnell zur Über­for­de­rung wer­den kann.

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund ist kom­pak­ter, leich­ter gebaut und meist gestromt. Cha­rak­ter­lich gilt er als weni­ger domi­nant, dafür sen­si­bler und füh­ri­ger. Bei­de Ras­sen haben Hüte­hund-Gene, unter­schei­den sich aber in Zucht­ziel, Optik und Tem­pe­ra­ment deut­lich.

Min­des­tens zwei Stun­den – idea­ler­wei­se kom­bi­niert aus Spa­zier­gän­gen, Frei­lauf, Trai­ning und geis­ti­ger Aus­las­tung. Rei­ne Gas­si­run­den rei­chen nicht. Ohne Auf­ga­ben neigt der Her­der zu Lan­ge­wei­le, Frust oder uner­wünsch­tem Ver­hal­ten.

Nein. In Deutsch­land und Öster­reich gilt der Her­der nicht als Lis­ten­hund. Eine Aus­nah­me bil­det der Kan­ton Tes­sin in der Schweiz, wo er auf einer Ras­se­lis­te steht. Gene­rell gilt: Die Ras­se wird wegen ihrer Wach­sam­keit ernst genom­men, ist aber sozi­al­ver­träg­lich.

Ja, wenn er früh sozia­li­siert und gut geführt wird. Er ist loy­al, ver­spielt und schätzt kla­re Regeln – auch bei Kin­dern. Wich­tig: Der Hund soll­te nie unbe­auf­sich­tigt mit klei­nen Kin­dern allein gelas­sen wer­den, da sein Tem­pe­ra­ment zu Miss­ver­ständ­nis­sen füh­ren kann.

Der Her­der beob­ach­tet sehr genau, ana­ly­siert Situa­tio­nen blitz­schnell und reagiert auf kleins­te Signa­le. Die­se Sen­si­bi­li­tät ist Stär­ke und Her­aus­for­de­rung zugleich – sie ver­langt ruhi­ge, sou­ve­rä­ne Füh­rung und eine enge Bin­dung zum Hal­ter.

Grund­sätz­lich gut – sofern früh­zei­tig und kon­se­quent sozia­li­siert. Beson­ders mit Art­ge­nos­sen, die ähn­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on zei­gen, ver­steht sich der Her­der gut. Rüden kön­nen im Erwach­se­nen­al­ter jedoch ter­ri­to­ria­les Ver­hal­ten zei­gen.

Per­fekt sind Nasen­ar­beit, Obe­dience, Agi­li­ty, Man­trai­ling oder Ret­tungs­hun­de­ar­beit. Wich­tig ist, dass die Beschäf­ti­gung auf Koope­ra­ti­on und Struk­tur beruht – stump­fes Bäll­chen­wer­fen oder stän­di­ges Toben genügt ihm nicht.

Alles, was Sie als Her­der-Hal­ter wis­sen soll­ten – pra­xis­nah, ver­ständ­lich, fun­diert

Wei­te­re The­men für enga­gier­te Hun­de­hal­ter

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund ist wach­sam, arbeits­freu­dig und viel­sei­tig ein­setz­bar – ob im Hun­de­sport oder als Fami­li­en­hund. Doch mit sei­ner Ener­gie kom­men auch beson­de­re Anfor­de­run­gen an Gesund­heit und Hal­tung.

Brauner Hund liegt schlapp auf dem Untersuchungstisch in einer Tierarztpraxis, ein Arzt legt beruhigend die Hand auf ihn

Hun­de­krank­hei­ten

Hüft­dys­pla­sie, All­er­gien oder Epi­lep­sie – beim Hol­län­di­schen Schä­fer­hund sind bestimm­te Erkran­kun­gen bekannt. Lesen Sie, wor­auf Sie ach­ten soll­ten und wie Vor­sor­ge gelin­gen kann.

Lächelnder Golden Retriever wird von einer Familie liebevoll gestreichelt und sitzt zufrieden auf dem Wohnzimmerboden

Hun­de­rat­ge­ber

Intel­li­gent und for­dernd – der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund will kör­per­lich und geis­tig aus­ge­las­tet wer­den. Unser Rat­ge­ber gibt Tipps zur Erzie­hung, Beschäf­ti­gung und All­tag mit die­sem akti­ven Beglei­ter.

Zusam­men­fas­sung

Der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund ist eine außer­ge­wöhn­li­che Ras­se für Men­schen mit Erfah­rung, Zeit und dem Wunsch nach einem ech­ten Arbeits­part­ner. Sei­ne Wur­zeln als Hüte­hund prä­gen bis heu­te sein Wesen: intel­li­gent, auf­merk­sam, leis­tungs­be­reit und stark auf sei­nen Men­schen bezo­gen. Ob Kurz­haar, Lang­haar oder Rau­haar – der Her­der ver­langt Füh­rung, Beschäf­ti­gung und Nähe, belohnt sei­ne Hal­ter dafür aber mit Treue, Ein­satz­freu­de und hoher Lern­fä­hig­keit.

Sein gestrom­tes Fell macht ihn optisch unver­wech­sel­bar, sein Wesen ver­langt Klar­heit, Geduld und Struk­tur. Wer dem Her­der gerecht wird, fin­det in ihm einen sport­li­chen Beglei­ter mit sen­si­bler See­le – ide­al für akti­ve Fami­li­en, Hun­de­sport­ler oder Men­schen mit beruf­li­chem Hun­de­ein­satz. Wich­tig sind eine geziel­te Sozia­li­sa­ti­on, kon­ti­nu­ier­li­che geis­ti­ge und kör­per­li­che Aus­las­tung sowie ein enger Mensch-Hund-Kon­takt.

Gesund­heit­lich gilt der Her­der als robus­te Ras­se, kann jedoch wie vie­le mit­tel­gro­ße bis gro­ße Hun­de zu Gelenk- und Augen­er­kran­kun­gen nei­gen. Eine früh­zei­ti­ge Vor­sor­ge, ras­se­spe­zi­fi­sche Pfle­ge und eine pas­sen­de Hun­de­ver­si­che­rung schüt­zen vor unan­ge­neh­men Über­ra­schun­gen.

Ins­ge­samt ist der Hol­län­di­sche Schä­fer­hund kein Hund für jeder­mann – aber für die Rich­ti­gen ist er ein ver­läss­li­cher Part­ner auf vier Pfo­ten, der Arbeit liebt, Nähe sucht und durch sei­ne Viel­sei­tig­keit über­zeugt.

häu­fi­ge Fra­gen

Die Fell­pfle­ge hängt von der Vari­an­te ab: Kurz­haa­ri­ge Her­der benö­ti­gen wöchent­li­ches Bürs­ten, Lang­haa­ri­ge zwei- bis drei­mal pro Woche, Rau­haa­ri­ge zusätz­lich regel­mä­ßi­ges Trim­men. Wäh­rend des Fell­wech­sels ist bei allen Vari­an­ten täg­li­ches Bürs­ten sinn­voll.

Ein gesun­der Her­der erreicht in der Regel ein Alter von 12 bis 15 Jah­ren. Ent­schei­dend für die Lebens­er­war­tung sind gene­ti­sche Ver­an­la­gung, Bewe­gung, Ernäh­rung, Pfle­ge und eine regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Betreu­ung.

Ja. Der Her­der ist auf­merk­sam, mel­det zuver­läs­sig und ist ter­ri­to­ri­al, ohne über­mä­ßig aggres­siv zu sein. Er bewacht Haus und Fami­lie instink­tiv, bleibt dabei aber kon­trol­liert und führ­bar – vor­aus­ge­setzt, er ist gut sozia­li­siert und erzo­gen.

Unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ja. Der Her­der ist sozi­al ver­träg­lich, wenn er früh sozia­li­siert wur­de und kla­re Regeln kennt. Wich­tig ist, dass bei­de Hun­de zuein­an­der pas­sen – vom Tem­pe­ra­ment, vom Alter und vom Akti­vi­täts­ni­veau her.