Deutsch-Draht­haar – Viel­sei­ti­ger Jagd­hund mit Arbeits­wil­len

Alles über Hal­tung, Cha­rak­ter und Pfle­ge die­ser leis­tungs­star­ken Hun­de­ras­se – gehor­sam, aus­dau­ernd und füh­rig.

Deutsch Drahthaar sitzt aufmerksam im Gras eines lichten Waldes

Der Deutsch Draht­haar gehört zu den leis­tungs­fä­higs­ten Vor­steh­hun­den Euro­pas. Ursprüng­lich für die Jagd ent­wi­ckelt, ver­eint er Aus­dau­er, Füh­rig­keit und Här­te mit einem robus­ten Kör­per­bau und einem wet­ter­fes­ten, drah­ti­gen Fell. Doch hin­ter dem funk­tio­na­len Exte­ri­eur steckt ein cha­rak­ter­star­ker Hund mit hohen Ansprü­chen an Füh­rung, Beschäf­ti­gung und Bin­dung.

Wer einen Deutsch Draht­haar hält oder anschafft, ent­schei­det sich nicht für einen rei­nen Begleit­hund, son­dern für einen voll­wer­ti­gen Arbeits­part­ner mit aus­ge­präg­tem Jagd­trieb, hoher Lern­fä­hig­keit und einem kla­ren Bedürf­nis nach sinn­vol­ler Aus­las­tung. Die­se Hun­de brau­chen Men­schen, die bereit sind, Zeit, Geduld und Kon­se­quenz in Erzie­hung und Füh­rung zu inves­tie­ren – und die ihnen auch kör­per­lich gewach­sen sind.

Trotz ihrer Ursprün­ge als rei­ne Jagd­hun­de haben sich Deutsch Draht­haa­re auch in Fami­li­en bewährt – vor­aus­ge­setzt, sie wer­den art­ge­recht gehal­ten und geför­dert. Ihr treu­es Wesen, ihre hohe Reiz­schwel­le und die enge Bin­dung zum Men­schen machen sie zu ver­läss­li­chen Gefähr­ten mit beein­dru­cken­der Viel­sei­tig­keit. Für erfah­re­ne Hal­ter mit Sinn für Struk­tur, Bewe­gung und kla­re Regeln ist der Deutsch Draht­haar daher weit mehr als nur ein Jagd­hund: Er ist ein ver­läss­li­cher Part­ner fürs Leben.

Deutsch Drahthaar im Jagdrevier im aufmerksamen Standprofil

Steck­brief Deutsch Draht­haar

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Ein Jagd­hund mit Sys­tem – wie aus geziel­ter Selek­ti­on einer der viel­sei­tigs­ten Gebrauchs­hun­de Euro­pas wur­de

Funk­ti­on, Zucht­ziel und Ent­wick­lung

Der Deutsch Draht­haar ist kei­ne his­to­risch gewach­se­ne Ras­se im klas­si­schen Sinn, son­dern das Ergeb­nis geziel­ter Leis­tungs­zucht. Ende des 19. Jahr­hun­derts ver­folg­ten deut­sche Züch­ter – allen vor­an Sigis­mund Frei­herr von Zedlitz und Neu­kirch – das Ziel, einen viel­sei­ti­gen, robus­ten Jagd­hund zu schaf­fen, der sich sowohl vor als auch nach dem Schuss auf jedem Gelän­de zuver­läs­sig füh­ren lässt.

In die­se funk­tio­nal aus­ge­rich­te­te Zucht flos­sen unter ande­rem Deutsch Kurz­haar, Pudel­poin­ter, Grif­fon Kort­hals und Sti­chel­haar ein. Das Haupt­au­gen­merk lag auf Här­te, Spür­sinn, Füh­rig­keit, Schuss­fes­tig­keit und einem wet­ter­fes­ten Haar­kleid. Der Draht­haar soll­te zuver­läs­sig im Feld, Wald und Was­ser arbei­ten, dabei aus­dau­ernd, aber füh­rig blei­ben – und gleich­zei­tig jagd­lich uni­ver­sell ein­setz­bar sein.

Bereits 1902 wur­de die Ras­se erst­mals als eigen­stän­dig beschrie­ben, 1928 erfolg­te die offi­zi­el­le Aner­ken­nung im Zucht­buch. Seit­her wird der Deutsch Draht­haar im Rah­men des Jagd­ge­brauchs­hun­de­we­sens geführt – mit stren­gen Zucht- und Leis­tungs­prü­fun­gen. Die Zucht­ord­nung des Ver­eins Deutsch-Draht­haar (VDD) gehört zu den anspruchs­volls­ten im deutsch­spra­chi­gen Raum.

Heu­te zählt der Deutsch Draht­haar inter­na­tio­nal zu den erfolg­reichs­ten und belieb­tes­ten Jagd­hun­de­ras­sen aus deut­scher Zucht. Sein hoher Leis­tungs­stan­dard, sei­ne gene­tisch sta­bi­le Robust­heit und sein aus­ge­gli­che­nes Wesen machen ihn auch über jagd­li­che Krei­se hin­aus zuneh­mend inter­es­sant – aller­dings nur für Hal­ter mit Erfah­rung und kla­ren Füh­rungs­qua­li­tä­ten.

Nur wer Auf­ga­ben bie­tet, bekommt Bin­dung zurück – war­um die­se Ras­se mehr als nur Aus­lauf braucht

Anspruchs­voll, aber loh­nend – was Sie beach­ten müs­sen

Die Hal­tung eines Deutsch Draht­haars erfor­dert Erfah­rung, Zeit und die Bereit­schaft, sich aktiv mit dem Hund aus­ein­an­der­zu­set­zen. Als ursprüng­lich rein jagd­lich gezüch­te­ter Gebrauchs­hund bringt er einen aus­ge­präg­ten Arbeits­wil­len, einen kräf­ti­gen Bewe­gungs­drang und eine hohe Eigen­stän­dig­keit mit – Eigen­schaf­ten, die im All­tag kla­re Struk­tu­ren und kon­se­quen­te Füh­rung erfor­dern.

Deutsch Draht­haa­re brau­chen täg­li­che Bewe­gung weit über nor­ma­le Spa­zier­gän­ge hin­aus. Wer der Ras­se nicht jagd­lich gerecht wird, muss ander­wei­tig für kör­per­li­che und geis­ti­ge Aus­las­tung sor­gen: Man­trai­ling, Dum­my­ar­beit, Nasen­ar­beit, Fähr­ten­trai­ning oder anspruchs­vol­ler Hun­de­sport (z. B. Obe­dience oder Schutz­hund­trai­ning unter Anlei­tung) sind geeig­ne­te Alter­na­ti­ven. Eine rei­ne Ball­spiel-Beschäf­ti­gung reicht nicht aus – sie för­dert eher unkon­trol­lier­te Trie­b­e­ner­gie.

Die Woh­nungs­hal­tung ist mög­lich, aber nicht ide­al. Ein Haus mit gesi­cher­tem Grund­stück bie­tet dem Hund mehr Bewe­gungs­frei­heit, ohne dass er sich selbst­stän­dig macht. Wich­tig ist in jedem Fall: Der Deutsch Draht­haar will bei „sei­nen Men­schen“ sein – Zwin­ger­hal­tung ist weder art­ge­recht noch füh­rungs­ge­recht. Ohne sozia­len Anschluss ent­wi­ckelt die Ras­se schnell Frust oder Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten.

Auch in der Erzie­hung ver­langt der Draht­haar eine ruhi­ge, aber kon­se­quen­te Hand. Er tes­tet Gren­zen, reagiert aber sen­si­bel auf zu har­te Maß­nah­men. Früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung, kla­re Regeln, Wie­der­ho­lun­gen mit Sys­tem und Beloh­nung bei Füh­rig­keit bil­den die Grund­la­ge für eine sta­bi­le Mensch-Hund-Bezie­hung.

Wer bereit ist, die­sen Weg mit Geduld und Enga­ge­ment zu gehen, wird mit einem leis­tungs­be­rei­ten, füh­ri­gen und eng ver­bun­de­nen Hund belohnt – der jedoch nie­mals „nur mit­läuft“, son­dern stets mit­ar­bei­tet.

Zwi­schen Jagd­trieb und Fami­li­en­bin­dung – ein Hund, der mit­denkt, for­dert und führt

Kla­re Linie trifft auf klu­gen Kopf

Der Deutsch Draht­haar ist ein leis­tungs­ori­en­tier­ter Hund mit einem wachen Ver­stand, kla­rer Bin­dungs­be­reit­schaft und hoher Eigen­stän­dig­keit. Wer ihm Raum zur Ent­fal­tung gibt, sei­ne Fähig­kei­ten för­dert und sei­ne Gren­zen klar absteckt, wird mit einem aus­ge­spro­chen treu­en und ver­läss­li­chen Part­ner belohnt. Ohne Auf­ga­be jedoch wird aus dem ambi­tio­nier­ten Hund schnell ein unter­for­der­ter Indi­vi­dua­list mit eige­nen Plä­nen.

Sein Wesen ist geprägt von Aus­dau­er, Intel­li­genz, Ner­ven­stär­ke und hoher Lern­be­reit­schaft. Gleich­zei­tig besitzt er eine gewis­se Stur­heit und einen star­ken Wil­len, der eine kla­re und fai­re Füh­rung erfor­der­lich macht. Der Draht­haar ord­net sich nicht unter, son­dern schließt sich an – frei­wil­lig und über­zeugt, wenn der Mensch die rich­ti­ge Balan­ce zwi­schen Kon­se­quenz und Ver­trau­en fin­det.

Im All­tag zeigt sich der Deutsch Draht­haar wach­sam, füh­rig, anpas­sungs­fä­hig – und loy­al gegen­über sei­nen Bezugs­per­so­nen. Er eig­net sich nicht als typi­scher Anfän­ger­hund, wohl aber für akti­ve, durch­set­zungs­fä­hi­ge Hal­ter mit Erfah­rung, die ihn ernst neh­men, ihm Ver­ant­wor­tung über­tra­gen und sei­ne kör­per­li­chen sowie geis­ti­gen Fähig­kei­ten regel­mä­ßig for­dern.

Mit Kin­dern ist die Ras­se bei guter Sozia­li­sie­rung ver­träg­lich – doch nicht jede Situa­ti­on lässt sich durch Gut­mü­tig­keit regeln: Der Hund braucht Rück­zugs­or­te, Respekt vor sei­nem Raum und kla­re Regeln im fami­liä­ren Umgang. Auch mit ande­ren Hun­den ver­steht sich der Deutsch Draht­haar meist gut, sofern er sozia­li­siert wur­de – aller­dings neigt er bei unter­drück­ter Ener­gie zu Domi­nanz­ver­hal­ten.

Stär­ken

Schwä­chen

Robust gebaut, klar gezeich­net, wet­ter­fest – ein Hun­de­kör­per im Dienst der Leis­tung

Funk­tio­na­li­tät trifft auf Aus­drucks­kraft

Der Deutsch Draht­haar gehört zur Grup­pe der mit­tel­gro­ßen bis gro­ßen Gebrauchs­hun­de und bringt eine kraft­vol­le, funk­tio­nal aus­ge­rich­te­te Ana­to­mie mit. Jeder Aspekt sei­nes Kör­per­baus ist auf Aus­dau­er, Belast­bar­keit und Viel­sei­tig­keit im jagd­li­chen Ein­satz aus­ge­legt – sei es im Was­ser, im Wald oder auf offe­nem Feld. Sein Erschei­nungs­bild wirkt dabei nicht plump, son­dern sport­lich, auf­recht und kon­trol­liert.

Rüden errei­chen eine Schul­ter­hö­he von etwa 61 bis 68 cm, Hün­din­nen lie­gen meist zwi­schen 57 und 64 cm. Das Gewicht vari­iert je nach Kör­per­bau zwi­schen 25 und 32 kg. Die Brust ist tief, die Len­den­par­tie kräf­tig, der Rücken gera­de und fest. Die Mus­ku­la­tur ist sicht­bar, aber nicht über­zeich­net – ide­al für kraft­vol­les, aber aus­dau­ern­des Arbei­ten.

Cha­rak­te­ris­tisch ist der kan­ti­ge, leicht ver­län­ger­te Kopf mit buschi­gem Bart, buschi­gen Brau­en und dich­ter Behaa­rung an der Schnau­ze. Die mit­tel­gro­ßen, hoch ange­setz­ten Hän­ge­oh­ren lie­gen dicht am Kopf an. Der Blick ist auf­merk­sam, wach und klar. Die Rute wird meist waa­ge­recht oder leicht gesenkt getra­gen.

Das Fell ist drah­tig, dicht und mit har­ter Struk­tur – dar­un­ter liegt eine schüt­zen­de Unter­wol­le. Es schützt zuver­läs­sig vor Näs­se, Käl­te und Dor­nen. Typi­sche Far­ben sind Braun­schim­mel, Schwarz­schim­mel, ein­far­big Braun sowie Kom­bi­na­tio­nen mit wei­ßen Abzei­chen. Rein­wei­ße Tie­re sind sel­ten und zucht­tech­nisch nicht gewünscht.

Die Lebens­er­war­tung liegt bei rund 12 bis 14 Jah­ren. Bei guter Pfle­ge, regel­mä­ßi­ger Gesund­heits­vor­sor­ge und ras­se­ge­rech­ter Hal­tung kön­nen Deutsch Draht­haa­re ein lan­ges, belast­ba­res und akti­ves Leben füh­ren – geprägt von Leis­tungs­wil­len und kör­per­li­cher Sta­bi­li­tät.

Pas­sen­der Schutz für robus­te Hun­de – sinn­voll und vor­aus­schau­end ver­si­chert

Absi­che­rung für Ihren Deutsch Draht­haar

Auch wenn der Deutsch Draht­haar eine kör­per­lich belast­ba­re und gesun­de Ras­se ist, kann es jeder­zeit zu Ver­let­zun­gen, Ope­ra­tio­nen oder chro­ni­schen Erkran­kun­gen kom­men. Eine pas­sen­de Ver­si­che­rung schützt Sie als Hal­ter vor hohen Tier­arzt­kos­ten – und ermög­licht Ihrem Hund die best­mög­li­che medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung im Ernst­fall.

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Ob Haut­pro­ble­me, Gelenk­er­kran­kung oder plötz­li­che Infek­ti­on – bei einem so akti­ven Hund wie dem Deutsch Draht­haar kön­nen Tier­arzt­kos­ten schnell vier­stel­lig wer­den. Eine Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt Behand­lun­gen, Dia­gnos­tik und Medi­ka­men­te – auch bei chro­ni­schen Lei­den. Ide­al für Hal­ter, die lang­fris­tig vor­sor­gen wol­len.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

Eine Hun­de­haft­pflicht ist in vie­len Bun­des­län­dern Pflicht. Sie schützt Sie vor hohen Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen, etwa bei einem Per­so­nen- oder Sach­scha­den durch Ihren Hund. Beson­ders wich­tig für Hal­ter mit Jagdam­bi­tio­nen oder in städ­ti­scher Umge­bung.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Unfäl­le im Wald, Kreuz­band­riss oder Magen­dre­hung – die OP-Kos­ten kön­nen schnell meh­re­re Tau­send Euro betra­gen. Mit einer OP-Ver­si­che­rung sichern Sie sich gegen sol­che Ein­grif­fe ab. Erstat­tet wer­den Nar­ko­se, Ope­ra­ti­on und sta­tio­nä­re Nach­be­hand­lung – je nach Tarif sogar zum 4‑fachen GOT-Satz.

Zwi­schen Trimm­mes­ser und Zahn­bürs­te – so bleibt Ihr Draht­haar gesund, gepflegt und leis­tungs­fä­hig

Dich­tes Fell, kla­re Rou­ti­nen – was Ihr Hund braucht

Der Deutsch Draht­haar gilt als pfle­ge­leich­ter Hund – solan­ge man weiß, wor­auf es ankommt. Sein drah­ti­ges Deck­haar mit dich­ter Unter­wol­le schützt ihn zuver­läs­sig vor Näs­se, Käl­te und Dor­nen, erfor­dert aber regel­mä­ßi­ge Pfle­ge. Wird das Fell ver­nach­läs­sigt, dro­hen Ver­fil­zun­gen, Haut­ir­ri­ta­tio­nen oder Juck­reiz – beson­ders in der Pha­se des Fell­wech­sels.

Ein- bis zwei­mal wöchent­li­ches Bürs­ten mit einer fes­ten Bürs­te oder einem Kamm reicht im All­tag meist aus. Zwei- bis vier­mal im Jahr soll­te das Fell jedoch fach­ge­recht getrimmt wer­den, um abge­stor­be­ne Haa­re zu ent­fer­nen und die Fell­struk­tur gesund zu hal­ten. Ein Besuch bei einem Hun­de­fri­seur mit Erfah­rung im Trim­men draht­haa­ri­ger Ras­sen ist emp­feh­lens­wert – beson­ders bei uner­fah­re­nen Hal­tern.

Baden soll­te nur erfol­gen, wenn der Hund stark ver­schmutzt ist. Zu häu­fi­ges Waschen kann die schüt­zen­de Talg­schicht der Haut stö­ren. Ver­wen­den Sie aus­schließ­lich pH-neu­tra­les Hun­de­sham­poo. Wich­tig ist auch die Kon­trol­le von Ohren und Augen: Die hän­gen­den Ohren des Draht­haars begüns­ti­gen Ent­zün­dun­gen – regel­mä­ßi­ge Rei­ni­gung mit einem mil­den Ohr­rei­ni­ger beugt vor.

Zäh­ne soll­ten idea­ler­wei­se ein- bis zwei­mal wöchent­lich mit einer spe­zi­el­len Hun­de­zahn­bürs­te geputzt wer­den. Kon­trol­lie­ren Sie außer­dem regel­mä­ßig Kral­len, ins­be­son­de­re bei wenig Abrieb – zu lan­ge Kral­len kön­nen Schmer­zen ver­ur­sa­chen und die Gang­art ver­än­dern.

Mit einem fes­ten Pfle­ge­rhyth­mus und einem auf­merk­sa­men Blick für Ver­än­de­run­gen las­sen sich vie­le gesund­heit­li­che Pro­ble­me früh­zei­tig erken­nen und ver­mei­den. Die Pfle­ge des Deutsch Draht­haars ist kei­ne Her­aus­for­de­rung – aber Pflicht­pro­gramm für ver­ant­wor­tungs­vol­le Hal­ter.

Früh erken­nen – gezielt vor­beu­gen: Die­se Erkran­kun­gen tre­ten bei der Ras­se beson­ders häu­fig auf

Typi­sche Krank­hei­ten beim Deutsch Draht­haar

Hüft­dys­pla­sie (HD)

Als mit­tel­gro­ße bis gro­ße Ras­se ist der Deutsch Draht­haar gene­tisch für HD vor­be­las­tet. Die Fehl­bil­dung des Hüft­ge­lenks ver­ur­sacht Schmer­zen, Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen und lang­fris­tig Arthro­sen. Eine tier­ärzt­li­che Dia­gno­se per Rönt­gen und kon­trol­lier­te Bewe­gung im All­tag sind ent­schei­dend zur Vor­beu­gung. Zucht­hun­de soll­ten HD-frei sein.

Ell­bo­gen­dys­pla­sie (ED / OCD)

Die­se Erkran­kung betrifft das Ell­bo­gen­ge­lenk und tritt meist im ers­ten Lebens­jahr auf. Betrof­fe­ne Hun­de lah­men oder zei­gen Schmerz beim Auf­ste­hen. Je nach Schwe­re­grad erfolgt die Behand­lung kon­ser­va­tiv oder chir­ur­gisch. Hoch­wer­ti­ges Fut­ter und kon­trol­lier­tes Wachs­tum kön­nen das Risi­ko sen­ken.

Entro­pi­um / Ektro­pi­um

Beim Entro­pi­um rol­len sich die Augen­li­der nach innen, beim Ektro­pi­um nach außen – bei­des kann Rei­zun­gen und Ent­zün­dun­gen aus­lö­sen. Früh erkannt, lässt sich die Lid­fehl­stel­lung ope­ra­tiv gut kor­ri­gie­ren. Ach­ten Sie auf häu­fi­ges Blin­zeln, Trä­nen­fluss oder Rötun­gen bei Ihrem Hund.

Von-Wil­le­brand-Krank­heit

Die­se ange­bo­re­ne Stö­rung der Blut­ge­rin­nung kann zu ver­zö­ger­ter Wund­hei­lung oder inne­ren Blu­tun­gen füh­ren. Die Dia­gno­se erfolgt durch einen Blut­test, z. B. vor geplan­ten Ope­ra­tio­nen. Die Erkran­kung ist nicht heil­bar, aber gut kon­trol­lier­bar – ins­be­son­de­re bei acht­sa­mer Tier­arzt­wahl.

Epi­lep­sie

Gele­gent­lich tritt bei Deutsch Draht­haars idio­pa­thi­sche Epi­lep­sie auf. Betrof­fe­ne Hun­de zei­gen anfalls­ar­ti­ge Krampf­pha­sen ohne erkenn­ba­re Ursa­che. Mit Medi­ka­men­ten lässt sich die Häu­fig­keit meist gut kon­trol­lie­ren. Wich­tig ist eine früh­zei­ti­ge tier­ärzt­li­che Dia­gno­se und kon­se­quen­te Lang­zeit­be­treu­ung.

Ant­wor­ten auf häu­fi­ge Fra­gen – kurz, klar und zuver­läs­sig recher­chiert

Was Sie schon immer über den Deutsch Draht­haar wis­sen woll­ten

Ja – sofern er aus­ge­las­tet und kon­se­quent geführt wird. Der Deutsch Draht­haar ist loy­al und men­schen­be­zo­gen, braucht aber kla­re Regeln, Bewe­gung und Auf­ga­ben. Für akti­ve Fami­li­en mit Hun­de­er­fah­rung ist er ein ver­läss­li­cher Part­ner.

Theo­re­tisch ja, prak­tisch nur ein­ge­schränkt emp­feh­lens­wert. Die Ras­se hat ein hohes Akti­vi­täts­ni­veau und benö­tigt Platz, Struk­tur und Aus­lauf. Ein Haus mit Gar­ten oder Zugang zu frei­em Gelän­de ist ide­al.

Nein. Die Ras­se erfor­dert eine kla­re, sou­ve­rä­ne Füh­rung und viel Beschäf­ti­gung. Uner­fah­re­ne Hal­ter sind mit sei­ner Ener­gie und Eigen­stän­dig­keit oft über­for­dert.

Min­des­tens zwei Stun­den akti­ve Bewe­gung täg­lich – inklu­si­ve men­ta­ler Aus­las­tung. Jagd­er­satz­trai­ning, Fähr­ten­ar­beit oder geziel­te Such­spie­le sind emp­feh­lens­wert.

Die Ras­se gilt als wach­sam, aber nicht über­mä­ßig bell­freu­dig. Er mel­det zuver­läs­sig, ohne grund­los zu kläf­fen – gute Erzie­hung vor­aus­ge­setzt.

An VDH-/JGHV-Zucht­zu­las­sung, HD-/ED-Frei­heit, Leis­tungs­pa­pie­ren, Jagd­li­cher Prü­fung und sozia­ler Auf­zucht im fami­liä­ren Umfeld. Fin­ger weg von Ver­meh­rern ohne Nach­wei­se.

Je nach Zucht­li­nie und Aus­bil­dungs­stand zwi­schen 1.000 und 2.000 Euro. Jagd­lich geprüf­te oder teil­aus­ge­bil­de­te Hun­de kön­nen deut­lich teu­rer sein.

In der Regel ja – wenn früh sozia­li­siert. Rüden nei­gen bei Unter­for­de­rung zu Domi­nanz. Eine kla­re Hier­ar­chie im Rudel und vor­aus­schau­en­des Ver­hal­ten des Hal­ters sind wich­tig.

Ver­tie­fen­de Inhal­te für ver­ant­wor­tungs­vol­le Hun­de­hal­ter, die mehr wis­sen und rich­tig vor­sor­gen möch­ten

Wei­te­re The­men für Sie und Ihren Deutsch Draht­haar

Der Deutsch Draht­haar ist ein leis­tungs­star­ker Jagd­hund mit hoher Intel­li­genz. Doch ob als Fami­li­en­hund oder im Ein­satz: Gute Vor­be­rei­tung ist der Schlüs­sel zu einem har­mo­ni­schen Mit­ein­an­der.

Brauner Hund liegt schlapp auf dem Untersuchungstisch in einer Tierarztpraxis, ein Arzt legt beruhigend die Hand auf ihn

Hun­de­krank­hei­ten

Haut­pro­ble­me, Hüft­dys­pla­sie oder Schild­drü­sen­stö­run­gen kön­nen auf­tre­ten. Erfah­ren Sie, wel­che Krank­hei­ten für die­se Ras­se typisch sind – und was wirk­lich wich­tig ist.

Lächelnder Golden Retriever wird von einer Familie liebevoll gestreichelt und sitzt zufrieden auf dem Wohnzimmerboden

Hun­de­rat­ge­ber

Kopf­ar­beit, Bewe­gung und kla­re Füh­rung – das braucht der Draht­haar. Hier fin­den Sie prak­ti­sche Tipps zur Erzie­hung, art­ge­rech­ten Beschäf­ti­gung und All­tag mit dem ener­gie­ge­la­de­nen Jagd­hund.

Zusam­men­fas­sung

Der Deutsch Draht­haar ist ein viel­sei­ti­ger Jagd­ge­brauchs­hund aus Deutsch­land, gezielt ent­wi­ckelt für Feld, Wald und Was­ser. Er kom­bi­niert Intel­li­genz, Arbeits­freu­de, Wet­ter­här­te und ein drah­ti­ges Fell mit einem aus­ge­gli­che­nen Wesen. Wer ihn hält, benö­tigt Erfah­rung, Zeit und kla­re Struk­tu­ren – nur so wird er zum treu­en und zuver­läs­si­gen Part­ner. Der Deutsch Draht­haar ist kein Anfän­ger­hund, son­dern eine Wahl für akti­ve Hal­ter, die sei­nen Bewe­gungs­drang und geis­ti­gen Anspruch ver­ste­hen. Wenn Sie die­sem Anspruch gerecht wer­den, gewin­nen Sie einen Hun­de­ge­fähr­ten mit beson­de­rer Loya­li­tät, Aus­dau­er und Bin­dung.

häu­fi­ge Fra­gen

Bei art­ge­rech­ter Hal­tung, regel­mä­ßi­ger Gesund­heits­vor­sor­ge und aus­ge­wo­ge­ner Ernäh­rung liegt die typi­sche Lebens­er­war­tung bei 12 bis 14 Jah­ren. Ein­zel­ne Hun­de schaf­fen ver­ein­zelt auch 16 Jah­re.

Ja, aber nur unter sehr guten Bedin­gun­gen. Gedul­di­ge Gewöh­nung, täg­li­che Aus­las­tung und Zugang zu Aus­lauf sind Vor­aus­set­zung. Ohne sinn­vol­le Beschäf­ti­gung führt der Hun­de­all­tag schnell zu Unru­he und Frus­tra­ti­on.

Nein. Trotz des Draht­fells ver­liert die Ras­se Haa­re und pro­du­ziert Haut­schup­pen – bei­des poten­zi­ell all­er­gie­aus­lö­send. Eine All­er­gie­eig­nung im medi­zi­ni­schen Sin­ne liegt nicht vor.

Der Preis liegt übli­cher­wei­se zwi­schen 1.000 und 2.000 Euro, abhän­gig von Züch­ter­qua­li­tät, Leis­tungs­nach­wei­sen und Jagd­aus­bil­dung. Auf Hun­de mit jagd­li­cher Prü­fung oder teils aus­ge­bil­de­te Tie­re kön­nen auch höhe­re Prei­se ent­ste­hen.