Deut­sche Bra­cke – Spe­zia­list für die Jagd mit fei­ner Nase

Alles über Hal­tung, Cha­rak­ter und Ein­satz die­ser lauf­star­ken Jagd­hun­de­ras­se – aus­dau­ernd, intel­li­gent und füh­rig.

Deutsche Bracke mit dreifarbigem Fell steht auf blühender Wiese im Schatten

Die Deut­sche Bra­cke zählt zu den ältes­ten Lauf­hun­den Deutsch­lands – und ist bis heu­te ein ech­ter Geheim­tipp für akti­ve Hal­ter, die einen klu­gen, aus­dau­ern­den und treu­en Beglei­ter suchen. Ihre Wur­zeln rei­chen tief in die Jagd­ge­schich­te des Rhein­lands zurück, doch auch abseits der Pirsch über­zeugt sie mit freund­li­chem Wesen, Anpas­sungs­fä­hig­keit und Füh­rig­keit. Als Fami­li­en­hund, Frei­zeit­hund oder Jagd­ge­brauchs­hund bringt sie vie­le Stär­ken mit.

Die Deut­sche Bra­cke ver­bin­det jagd­li­che Aus­dau­er mit einer ange­neh­men Ruhe im All­tag. Ihr aus­ge­gli­che­nes Tem­pe­ra­ment, ihre Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft und ihre sozia­le Art machen sie zu einem zuver­läs­si­gen Part­ner – im Wald wie im Wohn­zim­mer. Wer ihr aus­rei­chend Bewe­gung, kla­re Struk­tu­ren und geis­ti­ge Aus­las­tung bie­tet, wird mit einem loya­len, lern­freu­di­gen und ver­schmus­ten Hund belohnt.

Obwohl sie als Lauf­hund gezüch­tet wur­de, zeigt die Deut­sche Bra­cke auch im fami­liä­ren Umfeld ihre bes­ten Sei­ten. Sie braucht engen Kon­takt zu ihren Men­schen, liebt gemein­sa­me Akti­vi­tä­ten und reagiert sen­si­bel auf Stim­mung und Anspra­che. Dabei bleibt sie meist freund­lich zu ande­ren Hun­den und ist auch gegen­über Kin­dern offen – sofern ihr genü­gend Rück­zugs­mög­lich­kei­ten gebo­ten wer­den.

In die­sem Ras­se­por­trät erfah­ren Sie alles Wich­ti­ge zur Deut­schen Bra­cke: von ihrer Her­kunft und kör­per­li­chen Merk­ma­le über Hal­tung und Pfle­ge bis hin zu typi­schen Krank­hei­ten und sinn­vol­len Absi­che­run­gen. Für alle, die einen aus­dau­ern­den und treu­en Beglei­ter mit Cha­rak­ter suchen, könn­te die Deut­sche Bra­cke genau die rich­ti­ge Wahl sein.

Drei Deutsche-Bracke-Welpen sitzen gemeinsam in einem braunen Weidenkorb auf einer Wiese

Steck­brief Deut­sche Bra­cke

Ihre Über­sicht
Ihre Über­sicht

Vom klas­si­schen Lauf­hund zur viel­sei­ti­gen Jagd- und Fami­li­en­ras­se

Die Geschich­te der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke blickt auf eine jahr­hun­der­te­al­te Geschich­te als Jagd­hund zurück. Ihre Ursprün­ge lie­gen im Rhein­land, wo sie sich aus ver­schie­de­nen regio­na­len Bra­cken­li­ni­en ent­wi­ckel­te. Als beson­ders prä­gend gilt die soge­nann­te „Olper Bra­cke“, die im 19. Jahr­hun­dert als regio­nal­ty­pi­scher Lauf­hund bekannt war. Ihre Auf­ga­be bestand dar­in, Wild über wei­te Stre­cken spur­laut zu ver­fol­gen – eine Fähig­keit, die sie bis heu­te aus­zeich­net.

Ers­te geziel­te Zucht­be­mü­hun­gen zur Ver­ein­heit­li­chung der Ras­se began­nen gegen Ende des 19. Jahr­hun­derts. Der Deut­sche Bra­cken-Club (DBC e. V.), gegrün­det 1896, stan­dar­di­sier­te Erschei­nungs­bild und jagd­li­che Eig­nung. 1900 wur­de die Ras­se offi­zi­ell aner­kannt, seit 1964 ist sie von der FCI inter­na­tio­nal gelis­tet. Die Deut­sche Bra­cke ist damit die ältes­te aner­kann­te deut­sche Lauf­hun­de­ras­se.

Tra­di­tio­nell wur­de sie für die soge­nann­te Bra­ckier­jagd ein­ge­setzt – eine Form der lau­ten Jagd, bei der der Hund selbst­stän­dig Wild auf­spürt, es durch Laut­ge­bung (Spur­laut) ver­folgt und dem Jäger zutreibt. Die­se Form der Arbeit erfor­dert Aus­dau­er, Ori­en­tie­rungs­sinn und ein hohes Maß an Selbst­stän­dig­keit – Eigen­schaf­ten, die der Deut­schen Bra­cke bis heu­te erhal­ten geblie­ben sind.

Mit dem Rück­gang klas­si­scher Jagd­for­men hat sich die Rol­le der Deut­schen Bra­cke ver­än­dert. Heu­te fin­det man sie nicht nur in Jäger­hand, son­dern zuneh­mend auch als akti­ven Fami­li­en­hund in länd­li­chen Haus­hal­ten. Ihre Füh­rig­keit, Sen­si­bi­li­tät und ihr freund­li­ches Wesen machen sie auch außer­halb jagd­li­cher Nut­zung attrak­tiv – vor­aus­ge­setzt, ihr Bewe­gungs­drang und ihr ursprüng­li­cher Arbeits­wil­le wer­den respek­tiert.

Die Deut­sche Bra­cke ist damit nicht nur Teil des jagd­li­chen Kul­tur­er­bes Deutsch­lands, son­dern auch ein Bei­spiel für eine gelun­ge­ne Balan­ce zwi­schen Tra­di­ti­on und moder­ner Hal­tung.

Nur mit Aus­las­tung glück­lich – was die­se Ras­se im All­tag wirk­lich braucht

Hal­tung der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke ist ein akti­ver, intel­li­gen­ter und arbeits­freu­di­ger Lauf­hund. Sie wur­de über Gene­ra­tio­nen für eigen­stän­di­ge Jagd­ar­beit gezüch­tet – die­se gene­ti­sche Ver­an­la­gung prägt bis heu­te ihr Ver­hal­ten und ihre Bedürf­nis­se. Wer eine Deut­sche Bra­cke hält, soll­te sich bewusst sein: Die­se Ras­se ver­langt täg­li­che Bewe­gung, kon­se­quen­te Füh­rung und geis­ti­ge Beschäf­ti­gung. In der Hal­tung als rei­ner Fami­li­en­hund ohne Aus­las­tung kommt es häu­fig zu Frust und Ver­hal­tens­pro­ble­men.

Ide­al ist ein Zuhau­se in länd­li­cher Umge­bung mit gro­ßem Gar­ten und Zugang zu Fel­dern oder Wäl­dern. Die Deut­sche Bra­cke braucht Raum zum Bewe­gen, am bes­ten kom­bi­niert mit Nasen­ar­beit oder Such­spie­len. Auch in Nicht­jä­ger­haus­hal­ten lässt sich ihr Spür­sinn durch Man­trai­ling oder Fähr­ten­ar­beit för­dern – ein wich­ti­ger Bau­stein zur art­ge­rech­ten Aus­las­tung.

Wich­tig ist eine kla­re, ruhi­ge und gedul­di­ge Erzie­hung. Die Bra­cke ist freund­lich und sen­si­bel, aber auch selbst­stän­dig. Kom­man­dos setzt sie dann zuver­läs­sig um, wenn Ver­trau­en auf­ge­baut wur­de und die Bin­dung stimmt. Har­te Stra­fen oder inkon­se­quen­tes Ver­hal­ten füh­ren schnell zu Unsi­cher­heit oder Eigen­wil­lig­keit. Früh­zei­ti­ge Sozia­li­sie­rung, ein struk­tu­rier­ter All­tag und lie­be­vol­le Kon­se­quenz sind ent­schei­dend für ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der.

Trotz ihrer ursprüng­li­chen Bestim­mung als Jagd­hund ist die Deut­sche Bra­cke kein rei­ner Arbeits­hund. Sie sucht aktiv den Kon­takt zu ihrer Fami­lie, ist ver­schmust und men­schen­be­zo­gen – auch Kin­dern gegen­über zeigt sie sich meist freund­lich und tole­rant. Vor­aus­set­zung dafür ist, dass sie in einem ruhi­gen Umfeld auf­wächst, kla­re Gren­zen kennt und nicht über­for­dert wird.

Die Hal­tung in einer Stadt­woh­nung ohne jagd­li­che oder sport­li­che Aus­las­tung ist nicht zu emp­feh­len. In der fal­schen Umge­bung kann die Bra­cke unter­for­dert, ner­vös oder zer­stö­re­risch wer­den. Wer jedoch bereit ist, sich mit ihrer Her­kunft und ihrem Bewe­gungs­drang aus­ein­an­der­zu­set­zen, wird mit einem treu­en, lern­wil­li­gen und auf­rich­ti­gen Hund belohnt.

Freund­lich, auf­merk­sam und füh­rig – mit eigen­stän­di­gem Jagd­in­stinkt

Cha­rak­ter der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke besitzt ein aus­ge­gli­che­nes, fein­füh­li­ges Wesen und zeich­net sich durch eine hohe Sozi­al­ver­träg­lich­keit aus. Sie ist freund­lich zu Men­schen, sucht aktiv die Nähe ihrer Bezugs­per­so­nen und fügt sich bei kla­rer Füh­rung schnell in die Fami­li­en­struk­tur ein. Ihr ruhi­ges, sanf­tes Tem­pe­ra­ment macht sie zu einem ange­neh­men Beglei­ter – in der Frei­zeit eben­so wie bei der Arbeit.

Trotz ihrer Jagd­hun­de­her­kunft ist sie kein ner­vö­ser oder hek­ti­scher Typ. Im Haus zeigt sich die Bra­cke anhäng­lich und ent­spannt, drau­ßen hin­ge­gen ener­gie­ge­la­den und neu­gie­rig. Sie liebt es, ihre Nase ein­zu­set­zen, zu schnüf­feln und Spu­ren zu ver­fol­gen – was bei Spa­zier­gän­gen unbe­dingt berück­sich­tigt wer­den muss. Die Lei­nen­füh­rig­keit will trai­niert sein, ein sicher ein­ge­zäun­ter Gar­ten ist von Vor­teil.

Im Umgang mit Art­ge­nos­sen ver­hält sie sich meist neu­tral bis freund­lich. Aggres­si­ves Ver­hal­ten ist ras­se­ty­pisch unty­pisch. Ihre hohe Reiz­schwel­le und Men­schen­freund­lich­keit machen sie auch für Fami­li­en mit Kin­dern geeig­net – vor­aus­ge­setzt, sie wird nicht als Spiel­zeug miss­ver­stan­den und erhält aus­rei­chend Rück­zugs­raum.

Die Deut­sche Bra­cke möch­te geführt, aber nicht domi­niert wer­den. Sie ist intel­li­gent, lern­be­reit und gut ansprech­bar, kann aber auch eigen­sin­nig reagie­ren, wenn sie unsi­cher ist oder kei­ne kla­re Anlei­tung bekommt. Eine enge Mensch-Hund-Bin­dung, Geduld und eine posi­ti­ve Trai­nings­phi­lo­so­phie sind daher ent­schei­dend für eine ver­läss­li­che Erzie­hung.

Sie eig­net sich beson­ders für akti­ve Hal­ter, die Spaß an Bewe­gung, Natur und gemein­sa­mer Beschäf­ti­gung haben – sei es über lan­ge Spa­zier­gän­ge, Hun­de­sport oder Nasen­ar­beit. Wer sich mit ihrer Arbeits­freu­de und Sen­si­bi­li­tät aus­ein­an­der­setzt, gewinnt mit ihr einen loya­len, treu­en Part­ner fürs Leben.

Stär­ken

Schwä­chen

Mit­tel­groß, ath­le­tisch und unver­wech­sel­bar – mit typi­scher Bra­cken­zeich­nung

Kör­per­li­che Merk­ma­le der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke gehört zu den mit­tel­gro­ßen Lauf­hun­den mit einem klar defi­nier­ten, funk­tio­na­len Kör­per­bau. Ihr Erschei­nungs­bild ist geprägt von Kraft, Aus­dau­er und Wen­dig­keit – Eigen­schaf­ten, die sie über Jahr­hun­der­te hin­weg als zuver­läs­si­ger Jagd­hel­fer unter Beweis gestellt hat. Dabei wirkt sie nie mas­sig oder schwer­fäl­lig, son­dern ele­gant und beweg­lich, mit flüs­si­gem Gang­werk und wachem Aus­druck.

Rüden und Hün­din­nen errei­chen eine Schul­ter­hö­he zwi­schen 40 und 53 cm, das Gewicht liegt je nach Sta­tur bei 16 bis 25 Kilo­gramm. Der Kör­per­bau ist lang­ge­streckt, aber har­mo­nisch pro­por­tio­niert, mit tie­fer Brust, fes­tem Rücken und gut bemus­kel­ten Glied­ma­ßen. Die Bewe­gun­gen sind aus­grei­fend und gleich­mä­ßig – ide­al für lan­ge Arbeits­ta­ge im Revier.

Typisch für die Deut­sche Bra­cke ist ihr kur­zes, dich­tes und har­tes Haar­kleid, das eng am Kör­per anliegt und sie zuver­läs­sig vor Wind, Wet­ter und Unter­holz schützt. Die Fell­far­be ist drei­far­big, wobei der schwar­ze Sat­tel mit rot­brau­nen Grund­flä­chen und wei­ßen Abzei­chen (Bra­cken­zeich­nung) kom­bi­niert wird – etwa an Fang, Hals, Brust, Läu­fen oder Ruten­spit­ze. Die­se Zeich­nung ist ras­se­prä­gend und ein wich­ti­ges Zucht­kri­te­ri­um.

Der Kopf der Bra­cke ist edel, mit leicht gewölb­tem Schä­del, aus­ge­präg­tem Stop und gera­dem Nasen­rü­cken. Die Schnau­ze ist kräf­tig, aber nicht grob. Auf­fäl­lig sind die mit­tel­gro­ßen, flach anlie­gen­den Hän­ge­oh­ren, die den freund­li­chen Gesamt­ein­druck abrun­den. Der Blick wirkt intel­li­gent, wach und ruhig.

Die Lebens­er­war­tung einer gut gehal­te­nen Deut­schen Bra­cke liegt bei 12 bis 14 Jah­ren. Vor­aus­set­zung dafür sind eine art­ge­rech­te Hal­tung, regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, gute Pfle­ge sowie tier­ärzt­li­che Vor­sor­ge. Dank ihrer robus­ten Kon­sti­tu­ti­on gilt sie als ins­ge­samt gesun­de und wider­stands­fä­hi­ge Ras­se – sofern ihre Bedürf­nis­se ernst genom­men wer­den.

Sinn­vol­le Ver­si­che­run­gen für Gesund­heit, Not­fäl­le und Haf­tungs­ri­si­ken

Absi­che­rung für Ihre Deut­sche Bra­cke

Auch wenn die Deut­sche Bra­cke als robus­te und wider­stands­fä­hi­ge Hun­de­ras­se gilt, kann es jeder­zeit zu Krank­hei­ten, Unfäl­len oder uner­war­te­ten Kos­ten kom­men. Eine pas­sen­de Absi­che­rung hilft, finan­zi­el­le Risi­ken zu ver­mei­den – und stellt sicher, dass Ihr Hund im Ernst­fall opti­mal ver­sorgt wer­den kann. Die fol­gen­den Ver­si­che­run­gen sind beson­ders emp­feh­lens­wert:

Tierarzt untersucht einen Labrador auf dem Behandlungstisch, Mutter und Kind stehen daneben in einer hellen Tierarztpraxis

Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung

Ob All­er­gien, Gelenk­pro­ble­me oder chro­ni­sche Erkran­kun­gen – eine Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt Kos­ten für Dia­gnos­tik, Behand­lun­gen, Medi­ka­men­te und tier­ärzt­li­che Kon­trol­len.

Junge Frau geht mit einem aktiven Hund an der Leine spazieren – Symbolbild für die Notwendigkeit einer Hundehalterhaftpflichtversicherung.

Hun­de­hal­ter­haft­pflicht

Wenn Ihre Bra­cke einen Scha­den ver­ur­sacht – etwa beim Spa­zier­gang oder durch einen unkon­trol­lier­ten Jagd­im­puls – greift die Hun­de­haft­pflicht. In vie­len Bun­des­län­dern ist sie Pflicht.

Tierärztin untersucht einen Schäferhund auf dem Behandlungstisch, eine Person hält das Tier, moderne Tierklinik im Hintergrund

Hun­de-OP-Ver­si­che­rung

Wird eine Ope­ra­ti­on not­wen­dig, stei­gen die Kos­ten schnell in den vier­stel­li­gen Bereich. Die­se Ver­si­che­rung deckt chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe inklu­si­ve Nar­ko­se, Vor- und Nach­sor­ge – unab­hän­gig vom Alter Ihres Hun­des.

Unkom­pli­ziert, aber regel­mä­ßig – wor­auf es bei Fell, Ohren und Zäh­nen ankommt

Pfle­ge der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke zählt zu den pfle­ge­leich­ten Hun­de­ras­sen. Ihr kur­zes, dicht anlie­gen­des Fell schützt sie zuver­läs­sig bei jedem Wet­ter und erfor­dert nur wenig Auf­wand. Trotz­dem soll­te die Pfle­ge nicht ver­nach­läs­sigt wer­den – sie trägt ent­schei­dend zur Gesund­heit und zum Wohl­be­fin­den des Hun­des bei. Mit weni­gen, aber regel­mä­ßi­gen Maß­nah­men lässt sich die Bra­cke gut ver­sor­gen.

Die Fell­pfle­ge ist ein­fach: Wöchent­li­ches Bürs­ten mit einer wei­chen Bürs­te oder einem Gum­mi­strie­gel ent­fernt abge­stor­be­ne Haa­re und regt die Haut­durch­blu­tung an. Vor allem wäh­rend des Fell­wech­sels im Früh­jahr und Herbst kann das Bürs­ten häu­fi­ger nötig sein. Baden ist nur bei star­ker Ver­schmut­zung erfor­der­lich – zu häu­fi­ges Waschen wür­de die natür­li­che Fett­schicht der Haut schä­di­gen.

Die Ohren­pfle­ge soll­te bei der Deut­schen Bra­cke beson­ders ernst genom­men wer­den. Auf­grund ihrer hän­gen­den Ohren besteht ein erhöh­tes Risi­ko für Ent­zün­dun­gen. Ein­mal pro Woche soll­ten die Ohren mit einem wei­chen Tuch oder einem geeig­ne­ten Ohren­rei­ni­ger kon­trol­liert und bei Bedarf gerei­nigt wer­den. Auf­fäl­li­ger Geruch, Rötun­gen oder ver­mehr­tes Krat­zen sind Warn­si­gna­le und gehö­ren tier­ärzt­lich abge­klärt.

Auch die Zahn­ge­sund­heit spielt eine wich­ti­ge Rol­le. Zahn­stein, Ent­zün­dun­gen und Maul­ge­ruch las­sen sich durch regel­mä­ßi­ges Zäh­ne­put­zen ver­mei­den. Eine spe­zi­el­le Hun­de­zahn­bürs­te und ‑zahn­pas­ta sind ide­al. Alter­na­tiv hel­fen Kau­kno­chen oder Zahn­pfle­ge-Snacks beim natür­li­chen Abrieb von Belä­gen – erset­zen das Put­zen aber nicht voll­stän­dig.

Die Kral­len­pfle­ge ist bei regel­mä­ßig akti­ven Hun­den meist unpro­ble­ma­tisch. Den­noch soll­ten die Kral­len alle paar Wochen kon­trol­liert und bei Bedarf vor­sich­tig gekürzt wer­den. Zu lan­ge Kral­len kön­nen zu Fehl­stel­lun­gen oder Schmer­zen füh­ren – ins­be­son­de­re bei älte­ren oder weni­ger bewe­gungs­freu­di­gen Tie­ren.

Wer die­se Pfle­ge-Rou­ti­ne in den All­tag inte­griert, trägt ent­schei­dend zur Gesund­erhal­tung sei­ner Deut­schen Bra­cke bei. Dabei gilt: Weni­ger ist oft mehr – solan­ge die Kon­trol­le regel­mä­ßig erfolgt und auf Ver­än­de­run­gen geach­tet wird.

Über­blick über fünf rele­van­te Gesund­heits­pro­ble­me – ver­ständ­lich erklärt

Krank­hei­ten bei der Deut­schen Bra­cke

Die Deut­sche Bra­cke gilt als ins­ge­samt robus­te und wider­stands­fä­hi­ge Hun­de­ras­se. Den­noch kön­nen – wie bei allen akti­ven mit­tel­gro­ßen Hun­den – bestimm­te Erkran­kun­gen auf­tre­ten. Früh­zei­ti­ge Vor­sor­ge, eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung und pas­sen­de Aus­las­tung tra­gen dazu bei, das Risi­ko zu sen­ken. Die fol­gen­den fünf Krank­heits­bil­der kom­men bei Deut­schen Bra­cken ver­gleichs­wei­se häu­fig vor:

Hüft­dys­pla­sie (HD)

Eine gene­tisch beding­te Fehl­bil­dung des Hüft­ge­lenks, die zu Schmer­zen, Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen und Arthro­se füh­ren kann. Sym­pto­me zei­gen sich oft erst im höhe­ren Alter oder bei star­ker kör­per­li­cher Belas­tung. Eine HD-Rönt­gen­un­ter­su­chung im Jung­hund­al­ter gibt Sicher­heit.

Ohren­ent­zün­dun­gen

Durch ihre hän­gen­den Ohren nei­gen Bra­cken zu chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen des äuße­ren Gehör­gangs. Regel­mä­ßi­ge Rei­ni­gung und Kon­trol­le sind essen­zi­ell. Ers­te Anzei­chen sind Kopf­schüt­teln, Krat­zen oder unan­ge­neh­mer Geruch.

Magen­dre­hung

Eine lebens­be­droh­li­che Kom­pli­ka­ti­on, die beson­ders nach dem Fres­sen in Ver­bin­dung mit Bewe­gung auf­tre­ten kann. Sym­pto­me wie auf­ge­bläh­ter Bauch, Wür­gen oder Unru­he erfor­dern sofor­ti­ge tier­ärzt­li­che Hil­fe. Vor­beu­gend hel­fen klei­ne­re Mahl­zei­ten und Ruhe nach dem Fres­sen.

Kata­rakt & Augen­pro­ble­me

Im Alter kann es zu Lin­sen­trü­bun­gen (grau­er Star) oder ande­ren dege­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen des Auges kom­men. Früh­erken­nung durch regel­mä­ßi­ge Augen­kon­trol­len ist wich­tig, um die Seh­kraft mög­lichst lan­ge zu erhal­ten.

All­er­gien & Haut­pro­ble­me

Eini­ge Bra­cken reagie­ren emp­find­lich auf Fut­ter­mit­tel, Para­si­ten oder Umwelt­ein­flüs­se. Juck­reiz, Haut­rö­tun­gen oder Ver­dau­ungs­pro­ble­me sind typi­sche Anzei­chen. Eine geziel­te Dia­gnos­tik beim Tier­arzt klärt die Ursa­che und lei­tet die pas­sen­de Behand­lung ein.

Acht häu­fig gestell­te Fra­gen – kom­pakt und klar beant­wor­tet

Was Sie schon immer über die Deut­sche Bra­cke wis­sen woll­ten

Die Deut­sche Bra­cke ist freund­lich und füh­rig, aber auch eigen­stän­dig und arbeits­freu­dig. Für Hun­de­an­fän­ger mit Erfah­rung im Umgang mit Jagd­ver­hal­ten oder Unter­stüt­zung durch eine Hun­de­schu­le kann sie geeig­net sein – rei­ne Anfän­ger ohne Bezug zur akti­ven Hun­de­er­zie­hung soll­ten eine ruhi­ge­re Ras­se wäh­len.

Täg­lich min­des­tens 1,5 bis 2 Stun­den. Ide­al sind struk­tu­rier­te Spa­zier­gän­ge, Fähr­ten­spie­le oder Nasen­ar­beit. Rei­ne Gar­ten­hal­tung oder kur­ze Run­den rei­chen nicht aus – geis­ti­ge und kör­per­li­che Aus­las­tung sind wich­tig.

Wenn sie früh sozia­li­siert wur­de, ist ein Zusam­men­le­ben mit Kat­zen mög­lich. Ihr Jagd­trieb bleibt aber vor­han­den, daher soll­ten Begeg­nun­gen kon­trol­liert und die Tie­re lang­sam anein­an­der gewöhnt wer­den.

In Aus­nah­me­fäl­len ja – aber nur mit viel Aus­gleich, Nähe zur Natur und aus­rei­chen­der Bewe­gung. Opti­mal ist eine länd­li­che Umge­bung mit siche­rem Frei­lauf. Rei­ne Woh­nungs­hal­tung ist nicht emp­feh­lens­wert.

Aus­ge­prägt. Die Bra­cke wur­de für die spur­lau­te Jagd gezüch­tet. Frei­lauf ist oft nur mit Schlepp­lei­ne oder in ein­ge­zäun­tem Gelän­de mög­lich. Nasen­ar­beit und Trai­ning hel­fen, den Trieb kon­trol­lier­bar zu hal­ten.

Ja, sie gilt als freund­lich und gedul­dig – sofern sie aus­rei­chend aus­ge­las­tet ist und Kin­der den Hund respekt­voll behan­deln. Rück­zugs­or­te und kla­re Regeln sind wich­tig für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben.

Gele­gent­lich. Eini­ge Bra­cken lan­den nach unpas­sen­der Hal­tung im Tier­heim oder bei spe­zia­li­sier­ten Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen. Wer Erfah­rung mit Jagd­hun­den hat, kann dort einen pas­sen­den Beglei­ter fin­den.

Ja, im Ver­gleich zu ande­ren Jagd­hun­de­ras­sen ist die Deut­sche Bra­cke rela­tiv sel­ten. Sie wird fast aus­schließ­lich über den Deut­schen Bra­cken-Club gezüch­tet und ist in Deutsch­land vor allem unter Jägern bekannt.

Mehr Wis­sen, mehr Sicher­heit – für ein gesun­des und har­mo­ni­sches Hun­de­le­ben

Wei­te­re The­men rund um Ihre Deut­sche Bra­cke

Hundekrankheiten

Hun­de­krank­hei­ten

Von Gelenk­pro­ble­men bis Zahn­erkran­kun­gen – hier fin­den Sie ver­ständ­li­che Infor­ma­tio­nen über häu­fi­ge Erkran­kun­gen bei Hun­den und wie Sie früh­zei­tig gegen­steu­ern kön­nen.

Hunderatgeber

Hun­de­rat­ge­ber

Ob Wel­pen­er­zie­hung, Fut­ter­wahl oder Urlaub mit Hund: Unser Rat­ge­ber bie­tet Ihnen prak­ti­sche Tipps für alle Lebens­la­gen mit Ihrer Bra­cke – vom ers­ten Tag bis ins Senio­ren­al­ter.

Zusam­men­fas­sung

Die Deut­sche Bra­cke ist ein tra­di­ti­ons­rei­cher Lauf­hund mit kla­rem Cha­rak­ter, aus­ge­präg­tem Jagd­in­stinkt und hoher Men­schen­be­zo­gen­heit. Ihre Her­kunft als Spur­laut­hund prägt bis heu­te ihr Ver­hal­ten: Sie braucht Bewe­gung, geis­ti­ge Aus­las­tung und eine ruhi­ge, kon­se­quen­te Füh­rung. Als Fami­li­en­hund eig­net sie sich dann, wenn ihre Bedürf­nis­se respek­tiert und in den All­tag inte­griert wer­den.

Mit ihrer ange­neh­men Ruhe im Haus, ihrer Füh­rig­keit und ihrer robus­ten Gesund­heit über­zeugt sie Hal­ter, die viel drau­ßen unter­wegs sind und ger­ne aktiv mit dem Hund arbei­ten. Pfle­ge und Hal­tung sind unkom­pli­ziert – vor­aus­ge­setzt, ihr Bewe­gungs­drang wird ernst genom­men. Eine Absi­che­rung über Kran­ken- und OP-Ver­si­che­rung sowie die Hun­de­haft­pflicht schützt Sie vor uner­war­te­ten Kos­ten.

Wer eine freund­li­che, aus­ge­gli­che­ne und cha­rak­ter­star­ke Hun­de­ras­se sucht, fin­det in der Deut­schen Bra­cke einen zuver­läs­si­gen Beglei­ter – mit viel Poten­zi­al für ein lan­ges, erfüll­tes Mit­ein­an­der.

häu­fi­ge Fra­gen

Die Lebens­er­war­tung liegt bei 12 bis 14 Jah­ren. Mit guter Pfle­ge, Bewe­gung und tier­ärzt­li­cher Vor­sor­ge ist ein gesun­des, lan­ges Leben mög­lich.

Ja, wenn sie aus­rei­chend aus­ge­las­tet und klar geführt wird. Sie ist freund­lich, gedul­dig und sozi­al – beson­ders bei guter Sozia­li­sie­rung.

Der Jagd­trieb ist ras­se­ty­pisch stark aus­ge­prägt. Frei­lauf ist meist nur mit Schlepp­lei­ne oder im ein­ge­zäun­ten Bereich mög­lich.

Nein – sie eig­net sich auch für akti­ve Hal­ter ohne Jagd­schein. Nasen­ar­beit, Man­trai­ling oder Hun­de­sport kön­nen ein guter Ersatz sein.